Packard Bell

Packard Bell
Packard Bell
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1926
Sitz Wijchen, Niederlande
Branche IT-Anbieter
Website www.packardbell.com

Packard Bell [ˈpækəd 'beɫ] (Abkürzung: PB) ist ein Hersteller elektronischer Produkte für Heimanwender. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts International Data Corporation war Packard Bell am Ende des zweiten Quartals 2006 drittgrößter europäischer Hersteller von Schreibtisch-PCs für Endverbraucher und sechstgrößter Hersteller von Notebooks. Neben diesen beiden Schwerpunkten bietet Packard Bell MP3-Spieler, Flüssigkristallbildschirme, externe Festplatten, DVD-Spieler und -Rekorder sowie weitere Peripheriegeräte an.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1926 in Los Angeles von Herbert A. Bell und Leon S. Packard in den USA als Radiohersteller gegründet. Durch diese Produkte wuchs das Unternehmen rasch und erwarb sich einen guten Ruf. Im Zweiten Weltkrieg gehörten Funkgeräte von Packard Bell zur Grundausrüstung der US-amerikanischen Armee. Nach Kriegsende stieg das Unternehmen erfolgreich in den boomenden Markt von Fernsehgeräten ein.

Die Firma Teledyne kaufte 1968 Packard Bell. Durch diese Übernahme sicherte sich Teledyne Einfluss im finanzstarken Militärsektor und die Produkte von Packard Bell wurden immer mehr auf diesen ausgerichtet. Schließlich ging die Marke ganz in die Firmierung Teledyne über und verschwand vom Markt.

Erst ab 1986 wurde der Markenname wieder genutzt. Der Investor Beny Alagem erkannte das Marktpotenzial von Homecomputern richtig und kaufte den in den USA immer noch bekannten Markennamen von Teledyne, um unter dem Namen Packard Bell preiswerte Computer für den Massenmarkt zu produzieren. Damit war Packard Bell eine der ersten Marken, welche IBM-kompatible Computer über Fachmarkt-Ketten verkaufte. Durch diese Strategie behauptete sich Packard Bell viele Jahre erfolgreich am Markt und wurde weltweit vertrieben.

Zehn Jahre später, 1996, verkaufte Beny Alagem Packard Bell an Zenith Data Systems, blieb aber weiterhin Geschäftsführer von Packard Bell. Zenith Data Systems wiederum gehörte zum französischen Computerhersteller Bull, an welchem der japanischen Elektronikkonzern NEC Corporation beteiligt war. Durch diese Fusion hatte Packard Bell nun einen finanzstarken Rückhalt, das Unternehmen expandierte und konnte im gleichen Jahr in den USA etwa 3,2 Millionen Desktop-PCs verkaufen [1]. Nach Marktanteilen war Packard Bell hinter Compaq die Nummer 2 in diesem Markt. Den einsetzenden Preiskrieg mit vor allem Compaq und später eMachines verlor Packard Bell zwei Jahre später. Beny Alagem trat zurück und die Marke zog sich letztlich im Jahr 2000 komplett vom US-amerikanischen Markt zurück.

Derzeit bedient Packard Bell Märkte in Europa, Asien und einem Teil von Afrika und ist außerdem in Südamerika tätig. Besonders in Europa, hier vornehmlich Frankreich, Großbritannien, den Benelux-Ländern und Deutschland hat sich die Marke im Consumer-Segment große Marktanteile gesichert.

Heute befindet sich der Hauptsitz von Packard Bell in Wijchen, Niederlande. Das Unternehmen wurde 2006 an Lap Shun (John) Hui verkauft, den Gründer der US-amerikanischen Computerfirma eMachines und Miteigentümer der Firma Gateway. 2007 hat zuerst Lenovo Interesse an einer Übernahme von Packard Bell bekundet. Im Oktober 2007 übernahm Acer Gateway und Gateway machte sein Vorkaufsrecht auf Packard Bell geltend. Damit gehört Packard Bell nun zu Acer. Aymar de Lencquesaing ist Präsident und CEO von Packard Bell. Sitz der Verwaltung ist Angers in der Nähe von Paris.

Deutschland

In Deutschland wird Packard Bell durch die Packard Bell Deutschland GmbH vertreten. Sitz der Gesellschaft ist Ahrensburg. Von dort aus werden die Vertriebskanäle in Deutschland und Österreich bedient und das Marketing gesteuert. Geschäftsführer ist seit dem Jahr 2009 Marten de Haas.

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