Pablo Ardouin

Pablo Ardouin (* 1951 in Concepción, Chile) ist ein chilenischer Folkmusiker und Liedermacher. Er lebt in Frankfurt am Main.

Leben und Werk

Pablo Ardouin Shand wird im Jahr 1951 in Concepción, im Süden von Chile, geboren. Von 1972 bis 1976 studiert er an der dortigen Universität Soziologie und Musik. In den Jahren zwischen 1970 und 1983, bevor er das Land in Richtung Europa verlässt, macht er sich in Chile, als Liedermacher und Kulturschaffender einen Namen.

Im Jahr 1978, inmitten der Pinochet-Diktatur, gründet er in den Räumen der Universitätspfarrei die Agrupación Cultural Concepción, (ACC), die Kulturvereinigung der Stadt, die zur Legende werden sollte, und er ist ihr erster Vorstehender, bis sie von anderer Seite für persönliche und parteipolitische Interessen monopolisiert und instrumentalisiert wird. Die Vereinigung verbreitet Gesang, Dichtung, Theater und alternatives Kino, und bietet vielen Künstlern der Gegend in ihrem kulturellen Kampf gegen die Diktatur ein Dach.

Als Liedermacher gewinnt Ardouin zwischen 1969 und 1980 viele Preise in verschiedenen Wettbewerben und Festivals. Besonders hervorzuheben sind:

1969- Erster Preis im Festival des Dominikanerchors, Playa Ancha 1970- Zweiter Preis im Festival des Originellen Protestlieds des Südens, Salesianer-Sporthalle, Concepción 1973- Erster Preis des Folklorefestivals Talagante (Zusammen mit der Gruppe “Pueblo Libre” -“Freies Volk”- aus Concepción.) 1975- Erster Preis beim “Meer-Festival”, Penco. Erster Preis im Folklorefestival Yumbel. Erster Preis für Komposition und Vortrag im “Nationalen Universitäts-Gesangs-Festival”, im städtischen Theater von Viña del Mar. 1976- zwei Preise für den besten Vortrag und die beste Komposition beim Festival von Patagonien, in Punta Arenas.

Ab 1975 singt Ardouin auf fast allen „Peñas“ (folkloristischen Veranstaltungen) von Santiago, Valparaíso und Concepción, und ist, zusammen mit dem “Onkel” Roberto Parra, Catalina Rojas, Dióscoro Rojas, El Canela und Rebeca Godoy, Teil der festen Besatzung des egendären Kulturpubs Casona de San Isidro.

Im Januar 1983 verlässt er Chile und siedelt sich in Deutschland an, wo er immer noch seine freiwillige Diaspora lebt. Auch hier ist er als Sänger, Gitarrist, Musiker, Komponist, Schriftsteller und Kulturschaffender bekannt. Er präsentiert seine Werke nicht nur in verschiedenen Städten Deutschlands, sondern auch in England, Belgien, Luxemburg, Italien, Holland, Norwegen, Schweden, Frankreich, Dänemark und Österreich.

Im Jahr 1986 gründet er in Frankfurt/M. zusammen mit anderen chilenischen Lied- und Textkünstlern, die Lateinamerikanisch-Deutsche Kulturvereinigung La Araña („Die Spinne“), um der lateinamerikanischen Kunst, Kultur und Musik einen Raum und Verbreitung zu geben.

1989 nimmt er, gemeinsam mit der deutschen Sängerin Renate van Boeckel, die später seine Frau wird, seine erste Produktion in Deutschland auf, mit eigenen Liedern: die Langspielplatte Pablo Ardouin & Entredós, “Lieder zwischen zwei Kulturen”. In der Beziehung mit Renate werden seine Kinder Martín Alfredo und Winett Elena geboren. 1994 gründet er die Musikgruppe “Pablo Ardouin & Tango Efusión”. Im Jahr 1997 entwickelt er ein Projekt, in dem er seine Musik mit Dichtung (von Pablo Neruda und Federico García Lorca) und Theater kombiniert. Dieses Werk mit dem Titel “Taube von innen oder die Hand aus Glass” führt er zusammen mit der deutschen Schauspielerin Ricarda Klingelhoefel auf verschiedenen deutschen Bühnen auf.

Im Jahr 1999 gründet er die Gruppe “Pablo Ardouin Ensemble”, mit der zusammen er die CD “Perfecto amor” (“Perfekte Liebe”) aufnimmt, mit eigenen Kompositionen und mit Arrangements des Musikers Alejandro “Mota” Riquelme aus Concepción. Im November desselben Jahres wird die CD vom Hessischen Rundfunk zur „CD des Monats“ gekürt. Mit der Gruppe „Pablo Ardouin & Tango Efusión“ produziert er die CD „Pablo Ardouin & Tango Efusión-Live“, und gemeinsam mit ihnen, mit dem Pablo Ardouin Ensemble und als Solist hat er verschiedene Auftritte in deutschen Radio-Fernsehprogrammen.

Im Jahr 2000 stellt ihn die Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ als Schriftsteller und Kommentarist für das wöchentliche Magazin ein, und er schreibt seine Artikel, Geschichten und Erzählungen für die Sparte „Krauts“. Im selben Jahr nimmt er in der Frankfurter Alten Oper die CD „Pablo Ardouin & Tango Efusion “Cantango” auf. Im Jahr 2001 entsteht in den Bauerstudios Ludwigsburg, unter Vertrag mit der Plattenfirma “Peregrinamusic”, die CD “Pablo Ardouin & Tango Efusión, Censurado” („Zensiert“), mit Arrangements von Alejandro “Mota” Riquelme. 2007 produziert er im “Chakramusic-Studio” die CD “Yo soy” (“Ich bin”), mit fünf bis dahin unveröffentlichten eigenen Liedern. Seine Geschichten und Erzählungen sind in der Frankfurter Rundschau und in verschiedenen Literaturzeitschriften und Zeitungen in Deutschland erschienen, sowohl auf Deutsch als auch auf Spanisch.

Diskografie

• 1989 LP Entredos - Lieder zwischen zwei Kulturen
• 1999 CD Perfecto amor für Peregrina Music, in Bauer Studio - Lüdwigsburg
• 1999 CD Pablo Ardouin & Tango Efusion - live in der Brotfabrik, Frankfurt am Main
• 2002 CD Pablo Ardouin & Tango Efusion - Cantango
• 2004 CD " Pablo Ardouin & Tango Efusión "Censurado"
• 2006 CD Pablo Ardouin-solo-"Yo Soy"

Weblinks

• Homepage von Pablo Ardouin
• Pablo Ardouin auf Myspace
• Youtube-Kanal