PRO ORIENTE

PRO ORIENTE

Die Stiftung Pro Oriente wurde 1964 vom Wiener Kardinal Franz König (1905-2004) gegründet, um die Beziehungen zwischen der römisch-katholischen Kirche und den orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen zu fördern. Anlass zur Gründung war das Zweite Vatikanische Konzil, das mit seinem Ökumenismus-Dekret „Unitatis Redintegratio“ die Türen zu den anderen christlichen Kirchen öffnete. Pro Oriente hat Sektionen in Wien, Graz, Salzburg und Linz. Im Lauf der Jahre wurde ein Netz von Kontakten zu den Kirchen des Ostens geknüpft.

Die 1972 beschlossene so genannte "Wiener Christologische Formel" als gemeinsame Neuinterpretation der Christologie des Konzils von Chalzedon von den Orientalisch Orthodoxen und der römisch-katholischen auf der Grundlage eines Vorschlags der Koptischen Kirche in Wien gefunden wurde, zählt zu den wichtigsten Resultaten des Wirkens der Stiftung. Eine Krise erlebte Pro Oriente durch den Tod des langjährigen Leiters und Präsidenten Alfred Stirnemann im Jahr 1998.

Aufgaben

Die Stiftung arbeitet auf inoffizieller Ebene zwischen der römisch-katholischen Kirche und den Ostkirchen. Ihre Tätigkeit besteht aus Forschungsprojekten, Tagungen, Symposien, theologischen Konsultationen und öffentlichen Vorträgen in Österreich und im Ausland, sowie der Herausgabe unterschiedlicher Publikationen. Bis 2006 waren es etwa 80 Publikation, die gratis oder gegen eine Spende im Wiener Büro, das in der Wiener Hofburg liegt, bezogen werden können. Ein wesentlicher Teil der Tätigkeit ist Beziehungsaufbau, der in Einladungen von Bischöfen und Patriarchen nach Wien und Besuchen der verschiedenen Kirchen im Osten besteht. Die Stiftung finanziert sich von Spenden und privaten wie öffentlichen Subventionen. Seit der Vatikan mit dem Päpstlichen Rat für die Einheit der Kirchen im Jahr 2004 den offiziellen Dialog mit den orthodoxen Kirchen wieder aufnahm, fand der inoffizielle Dialog ein Ende. Die Stiftung sucht seitdem nach neuen Schwerpunkten und Ausrichtungen. Die Stiftung arbeitet mit einer ähnlich ausgerichteten Einrichtung, der ICO, Initiative Christlicher Orient, mit Sitz in Linz, sowie anderen kirchlichen Organisationen, Stiftungen und Instituten zusammen.

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