PC Bang

PC Bang
PC Bang in Seoul.
Koreanische Schreibweise
koreanisches Alphabet: PC방, 피시방 oder 피씨방[1]
chinesische Schriftzeichen: PC房, 피시房 oder 피씨房
Revidierte Romanisierung: pisibang oder pissibang
McCune-Reischauer: p'isibang oder p'issibang

PC Bang nennen sich öffentliche Räume in Südkorea, die das Spielen von Computerspielen zu günstigen Preisen (etwa 1 Euro pro Stunde) rund um die Uhr ermöglichen. Es gibt ungefähr 25.000 solcher Internetcafés in Südkorea (Stand März 2007), die im Jahr 2000 zusammen einen Umsatz von etwa sechs Milliarden US-Dollar erwirtschafteten.

Die ersten Internetcafés entstanden 1995 in Südkorea. Nach Jun-Sok Huhh erfolgte der Wechsel von einfach ausgestatteten Internetcafés zu PC Bangs mit der Einführung von Breitband-Internetzugängen in Südkorea (1997) und der Veröffentlichung der Spiele Starcraft und Lineage (1998). Der Unterschied zu üblichen Internetcafés sei, dass Südkoreaner eine starke Verbindung zwischen Online-Spielen sowie darauf basierenden Communitys und den PC- bzw. Game Bangs sähen. Die Einrichtungen seien daher vergleichbar mit Spielhallen (Arcade-Spiele) der 1970er-Jahre.

Ein Teil der PC Bangs spezialisierte sich auf bestimmte Spiele und sogar einzelne Gilden innerhalb dieser Spiele. Durch Rabatte und Vorzugrechte auf PC-Plätze band die Einrichtung Gildenmitglieder, die so einen stabilen Umsatz ermöglichten. Die Computerspielindustrie profitierte durch sogenanntes IP-Pricing von den PC Bangs: Besitzer zahlen pro genutzter IP-Adresse im Bang einen festen Betrag an die Rechteinhaber. Besuchern ist es dadurch möglich ohne weitere Kosten zu spielen. Im Jahr 2000 bestritt der südkoreanische Publishers NCSoft etwa 70% seines Umsatzes durch Bangs. Bis 2004 fiel dieser Anteil auf 30%. Ab 2004 startete zudem die Vermarktung sogenannter Micropayment-Spiele. Diese Spiele generieren ihren Umsatz nicht mehr durch Abonnements, sondern den Verkauf einzelner virtueller Gegenstände oder neuer Spieloptionen. Durch den Wegfall der alten Zahlungsmodelle versuchten eine Reihe von PC Bangs ihren Umsatz durch illegale Glücksspiele (beispielsweise durch das münzbetriebene Spiel Pada Iyagi (Sea Story)) zu erhöhen. Seit 2008 sieht Huhh PC Bangs im Niedergang.

In Südkorea kam es 2002 zum ersten bekannt gewordenen Todesfall durch Computerspielen, als ein 24-jähriger Mann nach 86 Stunden ununterbrochenen Spielens tot auf der Toilette eines PC Bangs aufgefunden wurde. [2]

Namensgebung

Der Name im Koreanischen setzt sich aus der Abkürzung PC für Personal Computer sowie dem koreanischen Wort für Raum (kor. , , Bang) zusammen.

Quellen

  1. „PC방“ ist die übliche Schreibweise in Südkorea. „피시방“ und „피씨방“ sind Transkriptionen ohne romanische Buchstaben.
  2. BBC NEWS | Asia-Pacific | South Korea's gaming addicts

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