Otto – Der Film

Otto – Der Film
Filmdaten
Deutscher Titel: Otto – Der Film
Originaltitel: Otto – Der Film
Produktionsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1985
Länge: 85 Minuten
Originalsprache: deutsch
Altersfreigabe: FSK o. A.
Stab
Regie: Xaver Schwarzenberger, Otto Waalkes
Drehbuch: Bernd Eilert, Robert Gernhardt, Peter Knorr, Otto Waalkes
Produktion: Horst Wendlandt
Musik: Herb Geller
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Schnitt: Jutta Hering
Besetzung

Otto – Der Film ist eine deutsche Filmkomödie aus dem Jahr 1985. Unter der Regie von Xaver Schwarzenberger agiert Starkomiker Otto Waalkes in seinem ersten Kinofilm. Der Streifen ist der bis heute erfolgreichste deutsche Kinofilm seit Beginn der Zuschauerzahlenerfassung 1980.

Inhaltsverzeichnis

Die Handlung

Das Anfangsbild besteht aus auf dem Wasser treibenden Trümmern. Aus einer Toilettenschüssel taucht plötzlich Otto auf, der den Zuschauern kurz darauf seine Lebensgeschichte schildert sowie die Umstände, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte.

Otto wächst im beschaulichen Ostfriesland unter den Fittichen seiner manchmal etwas zu sehr sorgenden Mutter auf, bis er eines Tages beschließt, sein Glück in der großen Stadt (Hamburg) zu suchen. Am Anfang hat er es jedoch schwer, auf eigenen Füßen zu stehen und ein eigenes Unternehmen aufzubauen. In dieser Situation gerät er an den schmierigen Kredithai Shark, welcher dem ahnungslosen Otto gegen einen dubiosen Vertrag etwas Startkapital überlässt. Dabei unterzeichnet Otto blauäugig den Kontrakt nach Sharks Hinweis, dass das Kleingedruckte zu lesen schlecht für die Augen sei.

Mit einem klapprigen Auto und einer Dachgeschosswohnung in einer maroden Mietskaserne ausgestattet, startet Otto seine Firma „OSSI“ alias „Ottis Super-Service International“, mit der er als „Ideenlieferant“ anderen Menschen helfen will. So lässt der erste Kunde auch nicht lange auf sich warten: Ein Unternehmer hat Probleme mit afrikanischen Springböcken, die er per Schiff aus dem schwarzen Kontinent nach Deutschland überführen will. Gegen seine Besorgnis, die Tiere könnten über Bord springen, hat Otto auch sofort das richtige Konzept parat: Die Springböcke sollen mit Eimern voll Zement am Boden gehalten werden. Das notwendige Baumaterial will Otto sich auf einer Baustelle „besorgen“. Zur gleichen Zeit sind der Jetset-Millionär Ernesto und seine Verlobte Sylvia auch dort, um ihr zukünftiges Domizil zu besuchen. Dabei fällt Sylvia vom Rohbau, wird aber von Otto aufgefangen, der sie für einen Zementsack hält. Otto, der sich erwischt glaubt, flüchtet vor der Geretteten. Zu Hause steht ihm neuer Ärger bevor: Geldhai Shark will die vertraglich im Kleingedruckten vereinbarte Zinsessumme von 9876,50 DM einkassieren, die Otto natürlich nicht hat. Shark gibt ihm eine Schonfrist, um das Geld zu besorgen.

Sylvia entpuppt sich kurz darauf als Tochter der etwas unnahbaren Konsulin von Kohlen und Reibach, einer vermögenden Aristokratin. Otto sieht darin eine Chance, an die benötigte Schuldsumme zu kommen, und nimmt die Einladung zu einem Treffen in der Adelsvilla an. Im weiteren Verlauf hat Otto mehrfach die Gelegenheit, an das notwendige Geld zu kommen, sei es in Form von Ernestos Verlobungsring oder einer wertvollen Jagdtrophäe. Doch immer wieder scheitert er mit seinem Vorhaben: Einmal meldet sich sein Gewissen in Gestalt von Engel und Teufel, dann wird er gestört, und schließlich will die Konsulin selbst den lästigen Retter ihrer Tochter schnellstens wieder loswerden. Der wichtigste Grund ist aber, dass sich Otto längst in Sylvia verliebt hat und vor ihr nicht als Dieb dastehen will. Sein Liebeswerben nach Art seines schlauen Buches geht in die Hose, und schließlich versäuft er sein Rettungsgeschenk, eine teure Flasche Wein, mit einem „Weinfreund“ (Johannes Heesters) – nicht ahnend, dass der Wein ebenfalls 9876,50 DM wert war und er die Lösung seiner Geldprobleme die ganze Zeit mit sich herumgetragen hat.

Otto rafft sich noch einmal auf und beschließt, nachdem er Kredithai Shark entkommen ist, mit Sylvia ein neues Leben zu beginnen. Dabei gerät er in einen Banküberfall der gegenseitig verhassten Gangster Sonnemann und Haenlein, die darüber hinaus noch sämtliche personengebundenden Hinweise ausplaudern. Daraufhin sucht er Sylvia und ihre Mutter getarnt in einem Friseursalon auf, wo er erfährt, dass beide Damen mit Ernesto zu dessen Zweitwohnsitz nach Rio de Janeiro fliegen wollen. Otto schmuggelt sich heimlich an Bord des Fluges, wo er unter den Fluggästen auch Sonnemann und Haenlein erkennt. Seine Warnung über Funk an Interpol geht nach hinten los, die Bankräuber kapern das Flugzeug und schlagen die Crew bewusstlos. Otto kann wenig später eigenhändig die Bankräuber ausschalten und fliegt nun selbst den Jumbo-Jet. Im allgemeinen Trubel finden Otto und Sylvia zueinander, während sich Ernesto als abgebrannter Hochstapler namens Harald entpuppt. Otto versucht das Flugzeug daraufhin auf einem Flugzeugträger, den er für Rio hält, zu landen – was in einer großen Zerstörungsorgie endet und das Trümmerfeld vom Anfang erklärt.

Otto und die anderen Überlebenden des Absturzes retten sich auf eine einsame und von Karnevals-Eingeborenen bevölkerte Insel, auf der Otto und Sylvia endlich ein Paar werden.

Auszeichnungen

Kritiken

  • „Qualitätsarbeit eines satirischen Profi-Teams.“Abendzeitung, München
  • „Ein Feuerwerk an überwiegend amüsanten, manchmal auch unbekümmert frechen Gags, durch die banale Komödienhandlung zusammengehalten; handwerklich solide.“Lexikon des Internationalen Films

Dies und das

  • Otto – Der Film ist laut Guinness-Buch der Rekorde nach wie vor mit über 14 Millionen Zuschauern der erfolgreichste deutschsprachige Film seit Einführung der Zuschauererfassung im Jahr 1980. 2001 wurde er zwar offiziell von Der Schuh des Manitu mit 12 Millionen Kinobesuchern abgelöst, dies ist aber nur der Tatsache geschuldet, dass Otto – Der Film im statistisch erfassten Westdeutschland lediglich 11 Millionen Zuschauer anzog. Der Streifen lief aber gleichzeitig auch in den Kinos der DDR an, so dass er auf die Gesamtbesucherzahl der anfangs genannten 14 Millionen kommt und damit noch immer erfolgreicher ist als Der Schuh des Manitu. Siehe auch: Liste der erfolgreichsten Filme in Deutschland.
  • Der Film lebt von einer teilweisen losen Aneinanderreihung von Gags aus den Otto-Shows, die mittels einer grob skizzierten Handlung miteinander verbunden werden. Dazu zählen das Jagdhorn-ABC von „Oberförster Putlich“, die Mimik-Performance zu Mein kleiner grüner Kaktus von den Comedian Harmonists, das Schlaflied mit den Schafen („Haaaraaald!“) sowie die Pfarrer-Parodie.
  • Im Film haben auch einige bekannte Persönlichkeiten Gastauftritte. Neben den bereits genannten Gottfried John, Andreas Mannkopff und Johannes Heesters treten Klaus Dahlen, die Synchronsprecher Karl-Ulrich Meves und Eric Vaessen, Günther Kaufmann als afroamerikanischer US-Soldat sowie Karl Schönböck als „Baron Marckbiss“ auf. Eine besondere Gastrolle hat der ehemalige Fußball-Torwart Wolfgang Kleff als Friseur und Spiegelbild von Otto. Er bekam wegen seiner Ähnlichkeit mit Waalkes, mit dem er zudem gute Freundschaft pflegt, auch den Spitznamen „Otto“ verpasst.
  • Ernesto-Darsteller Sky du Mont wirkte ebenfalls in Der Schuh des Manitu mit und damit in den beiden erfolgreichsten deutschen Filmen seit Beginn der Zuschauerzählung 1980. Waalkes und Cardinahl mimten auch im vierten Streifen der Reihe – Otto – Der Liebesfilm – ein Liebespaar.
  • Bei einigen Ausstrahlungen im deutschen Fernsehen wurden am Ende Szenen entfernt. So wurde unter anderem nach einer Großaufnahme von Otto im Cockpit auf das Trümmerfeld umgeblendet. Dagegen fehlt der Teil, in dem der Jumbo-Jet auf dem Flugzeugträger aufsetzt und dort alles zerstört. In einer anderen Szene retten sich die Überlebenden des Absturzes auf die einsame Insel, kurz darauf Szenenwechsel zu Otto und Sylvia, die sich küssen. Herausgeschnitten wurde, wie Elisabeth Wiedemann zu den Überlebenden eine Ansprache hält und sie darüber aufklärt, sie seien die einzigen Zivilisierten dieses Eilandes. Daraufhin erscheint eine Truppe von Eingeborenen, verkleidet mit Sachen der Gestrandeten, die zu Gottlieb Wendehals' „Polonaise Blankenese“ einmarschieren. Der Anführer meint im gebrochenen Deutsch „Hier fliegen gleisch die Löscher ausm Käse!“, woraufhin sich die Überlebenden in die Polonaise einreihen.
  • Bei den Dreharbeiten zum Film wurde Otto Waalkes für die Sendung Verstehen Sie Spaß? hereingelegt: Für die Szene auf dem Bau, in der Otto in sein Auto springen und wegfahren sollte, wurde ein ferngesteuerter Unterbrecher in den Anlasser des Wagens eingebaut. Dadurch sprang der Wagen nicht an, wenn Waalkes ihn starten wollte, startete jedoch problemlos bei Versuchen anderer Personen. Kurt Felix, damals Moderator der Unterhaltungssendung, wurde als Automechaniker in die Aktion gebracht, aber von Waalkes enttarnt.

Weblinks


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