Otto von Strubberg

Otto von Strubberg

Otto Julius Wilhelm Maximilian von Strubberg, ab 1858 von Strubberg (* 16. September 1821 in Lübbecke, Westfalen; † 9. November 1908 in Berlin) war ein preußischer General der Infanterie.

Leben

Strubberg entstammte einer Familie aus dem Stift Osnabrück, die um 1650 in Borgloh nachgewiesen ist. 1839 trat er aus dem Kadettenkorps als Sekondeleutnant in das Rheinische 30. Infanterie-Regiment ein und besuchte dann die Allgemeine Kriegsschule. Anschließend wurde er Lehrer am Kadettenkorps und 1849 zu jenen Truppen versetzt, die die Badische Revolution niederschlagen sollten.

1852 wurde er für zwei Jahre nach Paris versetzt, um die französische Sprache zu lernen und wurde im gleichen Jahr zum Premierleutnant befördert. Mehrfach wurde er im Generalstab verwendet. Im Rang eines königlich preußischen Hauptmanns im Generalstab wurde er am 1. Januar 1858 in Berlin in den preußischen Adelsstand erhoben. Im Jahr darauf (1859) wurde er persönlicher Adjutant des Prinzen von Preußen, der ihn als König Wilhelm I. (ab 1861) zu seinem Flügeladjutanten ernannte.

Strubberg nahm dann als Regimentskommandeur des „Königin Augusta Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4“ an den Feldzügen gegen Dänemark (1864) und Österreich (1866) teil. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erhielt er als Führer der 30. Infanterie-Brigade besondere Gelegenheit, sich auszuzeichnen, so am 18. August in der Schlacht von Gravelotte, bei Amiens, bei Hallue, bei Sapignies und St. Quentin.

1873 wurde Strubberg Generalleutnant und Kommandeur der 19. Division in Hannover. 1880 avancierte er zum Generalinspekteur der Generalinspektion des Militärerziehungs- und Bildungswesens und als solcher 1883 zum General der Infanterie, nachdem er den Unterricht der Kadettenkorps aus den früheren Lehrgang in den eines Realgymnasiums umgewandelt hatte.

Im Jahr 1888 wurde er à la suite des Kadettenkorps gestellt und am 8. August 1889 zum Chef des „Infanterie-Regiments „Graf Werder“ (4. Rheinisches) Nr. 30“ ernannt. 1890 wurde er z. D. gestellt. 1908 beging er noch das vierzigjährige Generalsjubiläum, starb aber wenig später und wurde auf dem Offiziersfriedhof an der Linienstraße in Berlin beigesetzt.

Auszeichnungen

1871 wurde Strubberg mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Pour le mérite ausgezeichnet. 1885 erhielt er das Großkreuz des Roten Adlerordens mit Eichenlaub und Schwertern am Ring, 1897 die Brillanten zum Großkreuz und am 21. Oktober 1902 den Verdienstorden der Preußischen Krone.

Literatur

  • Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, hrsg. von Anton Bettelheim, XVIII. Jahrgang, Berlin 1917, S. 330–334
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIV, Seite 222, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, ISBN 3-7980-0831-2 (formal falsche ISBN)

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