Ottbergen (Höxter)

Ottbergen (Höxter)
Ottbergen
Stadt Höxter
Koordinaten: 51° 43′ N, 9° 18′ O51.711249.30602120Koordinaten: 51° 42′ 40″ N, 9° 18′ 22″ O
Höhe: 120 m ü. NN
Fläche: 7,71 km²
Einwohner: 1.687 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 37671
Vorwahl: 05275
Karte

Lage von Ottbergen in Höxter

Ottbergen ist ein Ortsteil der Stadt Höxter in Nordrhein-Westfalen. Das Dorf mit 1.687 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010)[1] ist ein Eisenbahnknotenpunkt.

Inhaltsverzeichnis

Räumliche Lage

Nethebrücke Ottbergen

Ottbergen liegt im südlichen Weserbergland. Durch das Tal fließt die Nethe, die in etwa fünf Kilometern Entfernung nahe der Ortschaft Boffzen-Fürstenberg (Weser) in die Weser mündet. Die 1710 erbaute[2] Nethebrücke auf der Straße nach Amelunxen zeugt von der damaligen Bedeutung dieser Verbindung.

Ottbergen liegt am Schnittpunkt mehrerer Radfernwege.

Nachbarorte sind Bruchhausen, Amelunxen (Stadt Beverungen) und Godelheim.

Geschichte

Lokbehandlungsanlagen im Bahnbetriebswerk Ottbergen (1976)

1861 wurde für die Verlängerung der Braunschweigischen Südbahn (Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn) von Holzminden nach Altenbeken eine kleine Lokstation eingerichtet. Ein regelrechter Aufschwung begann 1878 mit der Eröffnung der Sollingbahn OttbergenBodenfeldeNortheim (Han) und weiter nach Nordhausen. Die Zunahme des Eisenbahnverkehrs zwischen den Ballungsräumen an der Ruhr im Westen und Nordhausen/Halle/Leipzig im Osten in den 1930er-Jahren erforderte eine stetige Erweiterung des Bahnbetriebswerks. Die Lokomotiven der Baureihe 44 sollten bis in die 1970er-Jahre für den Güterverkehr vom Weserbergland bis zum Harz prägend sein.

Im Zweiten Weltkrieg griffen Teile der 3. US-Panzerdivision den Ort an. Aufgrund starken Widerstandes u.a. durch einen Panzerkampfwagen VI Tiger am Bahnübergang wurde der Ort mit Artilleriefeuer belegt. Der Bürger Josef Knipping ging den US-Truppen in Richtung Hembsen entgegen und die US-Truppen konnten mit seiner Rückkehr den Ort am 6. April 1945 kampflos einnehmen.

Am 1. Januar 1970 wurde Ottbergen in die Kreisstadt Höxter eingegliedert.[3]

Nach der Teilung Deutschlands verlagerten sich die Verkehrsströme mehr in Nord-Süd Richtung, so dass die Bahnlinien im Laufe der Jahrzehnte an Bedeutung verloren. Die einst zweigleisige Hauptstrecke, heute als Egge-Bahn bezeichnet, wurde teilweise zum eingleisigen Betrieb zurückgebaut. Der durchgehende Personenverkehr ist heute in Holzminden unterbrochen, da dort ein Zugwechsel nötig ist.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1.12.1910 [4] 1.045
1925 [5] 1.272
1933 [5] 1.460
1939 [5] 1.385
23.06.1998 [1] 1.806
31.12.2003 [1] 1.849
31.12.2005 [1] 1.823
31.12.2006 [1] 1.798
31.12.2007 [1] 1.794
31.12.2009 [1] 1.667
31.12.2010 [1] 1.687

Pfarrkirche Heilig Kreuz

Pfarrkirche Heilig Kreuz

Die erste Kirche in Ottbergen wurde vermutlich frühestens im 14.Jahrhundert errichtet. Die heutige katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz entstand im Lauf der Jahre durch mehrere Umbauten. 1693 wurde die Kirche auf Anweisung der Corveyer Äbte Christoph von Bellinghausen und des Fürstabtes Florenz von dem Felde eine erste Restaurierung vorgenommen. 1853 schlug ein Blitz in den Kirchturm ein, so dass von 1856 bis 1858 ein neuer Turm erbaut wurde.[6]

Verkehr

Die Bundesstraße 64 führt durch den Ort.

Schienenverkehr

Inselbahnhof Ottbergen

Der Bahnhof Ottbergen liegt an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen und weiter nach Goslar (KBS 403 und 355), von der hier die Sollingbahn (KBS 356) abzweigt.

Er wird im Personennahverkehr von

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der „Hochstift-Tarif“ des Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Ottbergen im Maßstab 1:87

Das Bahnbetriebswerk Ottbergen in der Modellbundesbahn in Bad Driburg

Ottbergen ist der wohl einzige komplett im Maßstab 1:87 gezeigte Ort Deutschlands. Der Ort, der bis in die 1970er Jahre ein bedeutender Eisenbahnknoten war, wird im nahen Bad Driburg in der Modellbundesbahn im Miniaturformat dargestellt.

Sonstiges

Der Gewaltverbrecher Dieter Zurwehme wurde 1942 in dem Ort geboren.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Stadt Höxter > Zahlen & Fakten
  2. H.-D. Krus: Flüsse, Bäche, Auen im Kulturland Kreis Höxter. Kreis Höxter, Höxter, 2007. ISBN 978-3-938013-02-1. S. 33–35.
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  4. Gemeindeverzeichnis 1900: Landkreis Höxter
  5. a b c Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990
  6. Pastoralverbund Heiligenberg: Kirchengeschichte Pfarrkirche Heilig Kreuz Ottbergen

Weblinks

 Commons: Ottbergen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Ottbergen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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