Ostendorfer-Gymnasium

Ostendorfer-Gymnasium
Ostendorfer-Gymnasium
Ostendorfer Gymnasium Neumarkt.JPG
Eingang des Ostendorfer-Gymnasiums
Schulform Humanistisches, sprachliches, musisches und sozialwissenschaftliches Gymnasium, UNESCO-Projektschule
Gründung 1972
Ort Neumarkt in der Oberpfalz
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 16′ 56,8″ N, 11° 27′ 13,1″ O49.2824511.453630555556Koordinaten: 49° 16′ 56,8″ N, 11° 27′ 13,1″ O
Träger staatlich
Schüler etwa 1.100
Lehrer etwa 100
Leitung OStDin Ulrike Severa
Website www.ostendorfer.de

Das Ostendorfer-Gymnasium ist ein staatliches sprachliches, humanistisches, musisches und sozialwissenschaftliches[1] Gymnasium in Neumarkt in der Oberpfalz und eine staatlich anerkannte UNESCO-Projektschule.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Benannt wurde das Ostendorfer-Gymnasium nach dem Maler Michael Ostendorfer, der im 16. Jahrhundert im Regensburger Raum zahlreiche Holzschnitte und Buchillustrationen anfertigte und auch am Hofe Friedrichs II. in Neumarkt als Hofmaler tätig war. Die Schule ist unterteilt in drei Gebäude (A-Bau seit 1972, B-Bau seit 1992, C-Bau seit 1994), die nach und nach aus Platzgründen hinzukamen. Eine gemeinsame Mensa mit dem benachbarten Willibald-Gluck-Gymnasium für die Mittagsverpflegung sorgt für die Mittagsverpflegung.

Der A-Bau des Gymnasiums wurde generalsaniert. Der Umbau wurde offiziell am Schuljahresbeginn 2010/2011 beendet, allerdings werden bis heute bauliche Mängel, wie undichte Decken oder sich lösende Böden, beseitigt.

Momentan besuchen etwa 1.050 Schüler das Gymnasium, die von etwa 100 Lehrkräften unterrichtet werden. Damit ist es das sechstgrößte Gymnasium Ostbayerns.

Das Ostendorfer-Gymnasium hat auf Grund ihres Charakters als UNESCO-Projektschule ein soziales Profil. So ist die Schule zum Beispiel bemüht, Energie zu sparen, so wurden in jeder Schulklasse und auch in der Kollegstufe sogenannte „Energieberater“ eingeteilt, die gezielt nach Einsparmöglichkeiten suchen und auf diese hinweisen. Diese Schule ist die einzige Unesco-Projektschule der Oberpfalz.

Die Schule wird zusammen mit dem Nachbargymnasium von einem eigenen Schulseelsorger und einem eigenen Schulpfarrer betreut. Für psychologische Aufgaben steht ein Schulpsychologe zur Verfügung, der im Rahmen des Projekts SIKIT tätig ist. SIKIT bezeichnet ein Kriseninterventionsteam, welches speziell in Gymnasien im Bistum Eichstätt eingesetzt wird. Dieses Team wurde in Kooperation mit dem Freistaat Bayern und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern zusammengestellt.

Aufgrund der Veränderungen, ausgelöst durch die Einführung des verkürzten Bildungsgangs (G8) in Bayern, bemüht sich die Schule, ein konstantes Schulprofil zu bewahren, aufgebaut auf dem solidarischen Dreieck Schüler, Lehrer, Eltern.

Regelwidrig veröffentlichten Ergebnissen zufolge liegt das Gymnasium bei Schulstudien (PISA, Känguru) knapp über dem Landesdurchschnitt für bayerische Gymnasien.

Im August 2011 machte das Ostendorfer-Gymnasium überregionale Schlagzeilen, als die Direktorin Anzeige gegen den Abiturjahrgang 2010/2011 wegen eines Abistreichs erstattete. [2]

Schulleitung

Die Schulleitung besteht aus der Oberstudiendirektorin Ulrike Severa, dem Studiendirektor Ulrich Sellner (Ständiger Stellvertreter), Studiendirektor Peter Weis (Mitglied des Direktorats) und Oberstudienrätin Barbara Held (Mitglied des Direktorats).

Schüleraustausch

In regelmäßigen Abständen findet ein Schüleraustausch zwischen Schülern aus dem Ostendorfer-Gymnasium und Schülern u.a. aus den folgenden Orten statt:

Die Musical-Projekte

Eines der größten Projekte der Schule war die Produktion von selbstgeschriebenen Musicals unter der Leitung von StD Max Gmelch und StD Franz Müller. Alle zwei Jahre wurden diese in der Aula des Landratsamtes Neumarkt aufgeführt. Inzwischen werden die Musicalproduktionen erfolgreich ohne Beteiligung der Schule in Neumarkt aufgeführt. Die Produktionen am Ostendorfer-Gymnasium waren:

Die Musicals

  • Undine (Musik: Max J. Gmelch & Armin Schidlo & Andreas Flierl, Text & Regie: Franz Müller & Textgruppe) 1996 und 1998 sowie 2008.
  • Die Wolfsteiner (Musik: Max J. Gmelch & Andreas Flierl, Text & Regie: Franz Müller & Textgruppe) 2000
  • Plutos (Musik: Max J. Gmelch & Thomas Röll, Text & Regie: Franz Müller & Textgruppe) 2002
  • IsoSOlaLA (Musik Max J. Gmelch & Marcel Estermann mit Michael Dorner & Thomas Röll, Text & Regie: Franz Müller & Textgruppe) 2004
  • Der letzte Brief (Musik Max J. Gmelch & Marcel Estermann mit Michael Dorner, Text & Regie: Franz Müller & Textgruppe) 2006
  • Der König der Kröten (Musik: Max J. Gmelch, Text & Regie: Franz Müller & Textgruppe) 2007

Das Schulmusical IsoSOlaLA gewann im Jahr 2004 beim 1. Deutschen Jugend Musical Festival in Herxheim die Awards für

  • Beste Eigenkomposition (Max Gmelch & Marcel Estermann mit Michael Dorner & Thomas Röll)
  • Beste Texte (Franz Müller)
  • Beste Schauspielerische Leistung (Gruppe)
  • Beste Männliche Hauptrolle (Tobias Thumann)

Das Musical-Projekt 2006/2007 Der letzte Brief

Das letzte große Musicalprojekt trägt den Namen Der letzte Brief und wurde am 14. Juli 2006 in der Aula des Landratsamtes der Öffentlichkeit präsentiert. Die Handlung basiert auf einer wahren Begebenheit und bezieht sich auf das Leben von Ilse Haas, die in den 1930ern in Neumarkt lebte und später im Konzentrationslager Stutthof bei Straßburg umkam.

Dargestellt werden Episoden aus den letzten Monaten im Leben des jüdischen Mädchens Ilse Goldbach, rekonstruiert anhand von Briefen, die Karin, ein modernes, junges Mädchen bei ihrer Großmutter findet, die damals Dienstmädchen bei der Familie Goldbach war. Die Briefe, die Karin nach und nach liest, dokumentieren die Veränderungen im Nazideutschland der 30er Jahre. Sie beginnen mit der Schilderung eines fröhlichen Festes und enden mit der Vertreibung aus Neumarkt. Karin dringt dadurch immer mehr in das damalige Geschehen ein, Ilses Schicksal lässt sie nicht mehr los und sie entfremdet sich zunehmend von ihrem Freundeskreis. Im letzten Brief erfährt sie schließlich die ganze Wahrheit.

Das Musical stieß auf sehr große Resonanz, aus den USA besuchte der letzte Überlebende der Familie Haas mit seiner Frau zum ersten Mal seit Kriegsende Neumarkt. Außerdem wurde das Musical mit dem Simon-Snopkowski-Preis 2006 ausgezeichnet, der von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V. in München gestiftet wird.

"Der letzte Brief" ist am 21. Dezember 2006 zudem auch mit dem in diesem Jahr neu geschaffenen Kulturförderpreis der Stadt Neumarkt geehrt worden.

Am 10. Februar 2007 wurde das Musical in München im Gasteig aufgeführt und von der Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages, Barbara Stamm, (CSU), gewürdigt.

Am 25. Juli 2007 wurde im Stadtpark Neumarkt und entlang der Mädchenrealschule Neumarkt der Ilse-Haas-Weg von verschiedenen Granden der Neumarkter Lokalpolitik, darunter Oberbürgermeister Thomas Thumann und MdL Herbert Fischer, und auch von Barbara Stamm, CSU, sowie Angehörigen der Familie Haas, Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und auch der jüdischen Kultusgemeinde in Bayern der Öffentlichkeit übergeben. [3] Damit gilt dieses Musicalprojekt als abgeschlossen.

Das Musical-Projekt „Der letzte Brief“ erhielt am 16. Oktober 2007 den Sonderpreis des Schülerwettbewerbs „klarer kopf - Argumentieren gegen rechte Parolen“ der FDP-nahen Thomas-Dehler-Stiftung. Überreicht wird der Preis durch die bayerische FDP-Vorsitzende Frau Bundesminister a.D. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. [4]

Im Sommer/Herbst 2011 wird "Der letzte Brief" erneut, diesmal ohne Beteiligung des Ostendorfer-Gymnasiums, in Neumarkt aufgeführt.

Einzelnachweise

  1. ab dem Schuljahr 2007/2008, beschlossen im November 2007
  2. Spiegel Online: Anzeige wegen Abistreich
  3. neumarktonline.de: Einweihung des Ilse-Haas-Wegs
  4. Das OG erhält den Thomas-Dehler-Sonderpreis

Weblinks


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