Oskar-Heinrich Bär

Oskar-Heinrich Bär
Major Heinz Bär (Bildmitte) vor einem abgeschossenen amerikanischen Bomber Boeing B-17F nahe der holländischen Grenze (1944)

Oskar-Heinrich Bär (genannt Heinrich oder Heinz; * 25. Mai 1913 in Sommerfeld; † 28. April 1957 bei Braunschweig) war Jagdflieger in der Luftwaffe des nationalsozialistischen Deutschland. Er gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten des Zweiten Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

Militärische Laufbahn

Ausbildung

1933 meldete sich Bär freiwillig zur Kraftfahrtruppe der Deutschen Reichswehr. 1935 trat er in die neu gegründete Luftwaffe der deutschen Wehrmacht ein. Nach der Ausbildung zum Transporterpiloten wurde er zum Feldwebel befördert. Im Anschluss wurde er zum Jagdflieger ausgebildet.

Zweiter Weltkrieg

Nach Ende der Ausbildung wurde Bär dem Jagdgeschwader 51 zugeteilt. Er erreichte seinen ersten Luftsieg an der Westfront am 25. September 1939. Bär nahm an der Luftschlacht um England sowie am Russlandfeldzug teil. Er wurde zunächst zum Leutnant und später zum Hauptmann befördert und kommandierte verschiedene Einheiten.

1942 wurde Bär Kommandeur der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 77, das von Sizilien im Afrikafeldzug eingesetzt wurde. Nach dem Rückzug seines Geschwaders aus Nordafrika im Mai 1943 widersprach Bär angeblich der Kritik des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Hermann Göring. Infolge dessen wurde er wegen „Feigheit vor dem Feind“ zum Staffelkapitän degradiert und zur Jagdflieger-Ergänzungsgruppe nach Südfrankreich strafversetzt, später aber rehabilitiert.

1944 wurde Bär Kommodore des Jagdgeschwaders 3 und 1945 Kommandeur der Ergänzungsgruppe Lechfeld bei Augsburg. Er wurde in den gerade aufgestellten Jagdverband 44 berufen, der die neuen Me 262-Düsenjäger einsetzte. Mit der Me 262 errang Bär 16 Luftsiege, damit wurde er nach Kurt Welter der zweiterfolgreichste Düsenjägerpilot des Krieges. Kurz vor Kriegsende wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 22. April 1945 der letzte Kommandeur des Jagdverbands.

Bär war mit insgesamt 220 Luftsiegen bei mehr als 1.000 Einsätzen einer der erfolgreichsten Jagdpiloten des Zweiten Weltkriegs. Neben den Beförderungen wurde er mit einer Reihe von militärischen Orden ausgezeichnet. Er wurde mehrmals abgeschossen, zum Teil über gegnerischem Gebiet, überlebte dies jedoch stets.

Nachkriegszeit

Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft ließ sich Bär in Braunschweig nieder, wo er weiter in der Luftfahrt tätig war. 1950 wurde er Vorsitzender der Motorflugkommission im Deutschen Aero Club e.V. Bei einer Flugvorführung mit einer LF1 Zaunkönig verunglückte Bär am 28. April 1957 über dem Flugplatz Braunschweig-Waggum tödlich.

Auszeichnungen

Literatur

  • Ernst Obermaier: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe Band I: Jagdflieger, ISBN 3-87341-065-6

Siehe auch


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