Operation Moses

Operation Moses

Die Operation Moses, benannt nach der biblischen Figur Moses, war die heimliche Umsiedlung von etwa 8000 äthiopischen Juden nach Israel.

Während der Hungersnot in Äthiopien 1984–1985 flohen Tausende Juden aus Äthiopien in den Sudan, wo sie zusammen mit Moslems und Christen in Flüchtlingslagern (sogenannten „Hungerlagern“) lebten, bis sie abgeholt wurden. Zwischen dem 21. November 1984 und dem 5. Januar 1985 wurden 8000 Falashas auf dem Luftweg mit Flugzeugen der El Al nach Israel gebracht. Vermutlich hatten noch viel mehr Falashas versucht in den Sudan zu fliehen, waren aber infolge von Hunger und Krankheiten auf dem langen Fußmarsch umgekommen.

Die vom Sudan erlaubten Flüge wurden nachts im Geheimen durchgeführt. Als der Vorgang in den Medien bekannt wurde, zwangen andere arabische Staaten den Sudan, die Flüge zu stoppen. Deswegen wurden zunächst etwa 1000 äthiopische Juden im Sudan zurückgelassen. Die meisten von ihnen wurden nachträglich im Rahmen der so genannten Operation Joshua nach Israel gebracht, es gab jedoch immer noch mehr als 1000 Waisenkinder in Israel, die ihre jüdischen Familien in Äthiopien verloren hatten. Die Operation Salomon vervollständigte die Einwanderung der äthiopischen Juden. Nach ihrer Ankunft in Israel wurden die Falashas kontrolliert. Wurde dabei bemerkt, dass sich ein nicht-jüdischer Flüchtling eingeschmuggelt hatte, wurde er sofort wieder zurückgeflogen.

Obwohl die Rabbiner in Israel die Falashas, angebliche Nachkommen der Königin von Saba, als jüdisch erklärten, wurden sie anfangs von einem Großteil der israelischen Bevölkerung nicht akzeptiert. Man meinte, die Falashas seien weder jüdisch noch gut gebildet und würden gefährliche afrikanische Krankheiten nach Israel einschleppen.

Eine große Schwierigkeit für die Falashas selber war die plötzliche Isolation von ihrem gewohnten Agrarleben und der Neubeginn in einem modernen, entwickelten Städteleben. Außerdem fiel es den meisten schwer Ivrit zu erlernen, um mit anderen Israelis kommunizieren zu können. Während den jüngeren äthiopischen Juden die Integration relativ leicht fiel, gibt es heute noch Falashas, die schon in beträchtlichem Alter nach Israel kamen und mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart leben. Bis heute ist die Integration der Falashas schwierig geblieben. Es gibt immer noch Rabbiner, die ihren Glauben anzweifeln. Bis zum Jahr 2007 sollten die letzten 13.000 äthiopischen Juden nach Israel gebracht werden.[1]

Ein Film, der vor dem Hintergrund der Operation Moses spielt, ist Geh und lebe (Va, Vis et Deviens; 2005) von Radu Mihaileanu. Negative Ausschreitungen einiger weniger Mossadmitarbeiter während der Operation Moses, wie zum Beispiel Vergewaltigungen, werden im Dokumentarfilm Code Name Silence (Kod Schtika; 2005) von Yifat Kedar behandelt.

Einzelnachweise

  1. Falashmura-Gemeinde: Jewish Agency und Keren Hayesod sind dabei besonders gefordert, 29. Dezember 2006

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