Open Doors

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Open Doors
mitte
Gründer Anne van der Bijl („Bruder Andrew“)
Gründung 1955
Aktionsraum Weltweit
Schwerpunkt Verfolgte Christen
Motto Im Dienst der verfolgten Christen weltweit
Website www.opendoors.org

Open Doors ist ein 1955 gegründetes und vor allem von evangelikalen Christen getragenes[1], überkonfessionelles christliches Missions- und Hilfswerk, das sich in über 50 Ländern der Welt für Christen einsetzt, die aufgrund ihres Glaubens benachteiligt und verfolgt werden.[2] Die deutsche Niederlassung des internationalen Werkes (früher „Offene Grenzen“) sitzt in Kelkheim bei Frankfurt am Main und ist Mitglied der Evangelischen Allianz[1].

Nach Angaben der Organisation seien Christen die weltweit am stärksten verfolgte Glaubensgruppe. Über 100 Millionen Menschen litten wegen ihres christlichen Glaubens unter Christenverfolgung – sei es in islamischen Ländern, totalitären Staaten oder in Gebieten, in denen Gewalt herrscht. Sie würden häufig als Menschen zweiter Klasse gelten, denen selbst elementare Grundrechte verweigert würden.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Open Doors wurde von dem Holländer Anne van der Bijl gegründet, der als Bruder Andrew oder „der Schmuggler Gottes“ weltweit bekannt wurde. 1955 bereiste er das sozialistische Polen, wo er auf die Lage der Christen aufmerksam wurde, die aufgrund ihres Glaubens unter großem Druck standen. Ab 1957 fuhr van der Bijl regelmäßig mit einem VW-Käfer in die Länder hinter dem Eisernen Vorhang. Dabei schmuggelte er in seinem Gepäck Bibeln in den jeweiligen Landessprachen, die er an einheimische Christen weitergab. Aus diesem Ein-Mann-Dienst entwickelte sich das international tätige Hilfswerk Open Doors.[3]

Zu Beginn standen die kommunistischen Länder Osteuropas und China im Fokus der Arbeit. Seit 1978 engagiert sich Open Doors für verfolgte Christen im Nahen Osten sowie in anderen islamischen Ländern.[4]

Um über die Lage der verfolgten Christen zu informieren hat die Organisation im Laufe der Jahre in 22 Ländern in Europa, Australien, Asien sowie Nord- und Südamerika Open-Doors-Büros eröffnet.[3] In der Schweiz wurde 1979 der Verein Portes Ouvertes gegründet, der seinen Sitz in Romanel-sur-Lausanne hat. Für die Deutschschweiz gibt es ein Büro in Roggwil (BE).[5] In Deutschland entstand 1980 der Verein Open Doors Deutschland, der inzwischen mit 30 hauptamtlichen Mitarbeitern von Kelkheim aus die Arbeit in Deutschland koordiniert.[3]

Arbeitsweise

Open Doors versucht mit seiner Arbeit der in Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen garantierten Religionsfreiheit Geltung zu verschaffen:

„Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.“[6]

Zu den Zielen von Open Doors gehört nach eigenen Angaben die Stärkung der Kirche dort, wo sie verfolgt und unterdrückt wird. Das geschieht durch

  • Lieferung und Druck von Bibeln und Schriften, christlichen Büchern und Unterrichtsmaterial für Sonntagsschulen oder durch Einrichtung von Druckereien und Buchläden
  • Schulungen von kirchlichen Mitarbeitern und Laien, also Organisation von Ausbildungskursen für Pastoren und Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Theologie, Lebenskunde, sowie Verfolgungsseminare und Einführung in den Islam, aber auch die Durchführung von Alphabetisierungskursen
  • Hilfe zur Selbsthilfe für die Gründung von Kleinunternehmen und Sozialwerken
  • Ganzheitliche Unterstützung durch geistliche und finanzielle Hilfen für Gemeinden, neue Christen, Gefangene und ihre Angehörigen sowie Familien von aufgrund ihres Glaubens ermordeten Christen
  • Nothilfeprojekte wie die Soforthilfe und Lieferung von Hilfsgütern in Konfliktgebiete

Die Arbeit geschieht in Zusammenarbeit mit einheimischen Gemeinden, wenn auch zum Schutz der einheimischen Christen häufig im Untergrund.[3]

In dem Teil der Welt, in dem Christen keiner Verfolgung ausgesetzt sind, informiert Open Doors die Kirche und die Öffentlichkeit über das Schicksal verfolgter Christen, fördert Gebetskampagnen, initiiert Petitionen für gefangene Christen und finanziert und koordiniert Hilfsprojekte. Dazu halten Mitarbeiter Vorträge in Kirchen und Gemeinden, um für das Thema Christenverfolgung zu sensibilisieren und zum Gebet für verfolgte Christen zu ermutigen. Hierbei gilt der biblische Grundsatz: „Wenn ein Glied leidet, leiden die anderen Glieder mit“ (1. Korintherbrief 12,26).

Die Arbeit von Open Doors wird jedoch auch kritisiert, da die Organisation selbst aktive Missionsarbeit in Ländern, in denen dies verboten ist, betreibt [7] und dadurch Menschen in Gefahr bringe, also die Diskriminierungs- und Verfolgungsopfer gewissermaßen erst erzeuge.[8]

Glaubensgrundlage

Das überkonfessionelle Werk will nach eigenen Angaben den Christen weltweit dienen, die aufgrund ihres Glaubens leiden und verfolgt werden. Frei nach dem Hebräerbrief[9]

„Denkt an die Gefangenen, und nehmt an ihrem Schicksal Anteil, als wärt ihr selbst mit ihnen im Gefängnis. Habt Mitgefühl mit den Misshandelten, als wäre es euer Körper, dem die Schmerzen zugefügt werden.“

Die Bibel: Hebr 13,3 NGÜ

Open Doors arbeitet auf Grundlage des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Zwar ordnet sich Open Doors etwa durch seine Mitgliedschaft in der Evangelischen Allianz dem evangelikalen Spektrum des Christentums zu, setzt sich aber auch für nicht-evangelikale Christen ein. Unter anderem macht dies der regelmäßig veröffentlichter Weltverfolgungsindex deutlich, der nicht nur verfolgte evangelikale Christen auflistet.[10]

Weltverfolgungsindex

Open Doors veröffentlicht seit 1993 jährlich den selbst ermittelten „Weltverfolgungsindex“ (englisch: World Watch List). Der Index ist eine Liste von 50 Ländern, in denen Christen am stärksten aufgrund ihres Glaubens verfolgt oder benachteiligt werden.[11][12]

Literatur

  • Bruder Andrew / John und Elizabeth Sherril: Der Schmuggler Gottes, R. Brockhaus Verlag Wuppertal, ISBN 3-417-20875-0
  • Bruder Andrew/ Verne Becker: Der Auftrag für Bruder Andrew, R. Brockhaus Verlag , ISBN 3-417-20628-6
  • Bruder Andrew / Al Janssen: Licht zwischen den Fronten, Brunnen Verlag Gießen, ISBN 3-7655-1878-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b DIE ZEIT für Propaganda?
  2. Jürgen Krönig: Stille Unterdrückung. in Die ZEIT vom 11. Juni 2007.
  3. a b c d Vom Ein-Mann-Dienst zum internationalen Hilfswerk auf der Webseite von Open Doors Deutschland (Abgerufen am 22. Dezember 2010)
  4. Geschichte von Open Doors niederländisch. (Archivseite vom 30. Oktober 2007)
  5. Geschichte auf der Webseite von Open Doors Schweiz (Abgerufen am 23. Dezember 2010)
  6. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf der Seite der Vereinten Nationen
  7. http://www.betenonline.de/mission/mw/mw.html , abgerufen 14. Juli 2011
  8. Matthias Böhni: Gut gemeint und doch gefährlich? auf ref.ch der Website der Schweizer Reformierte Kirchen, abgerufen 14. Juli 2011
  9. Open Doors: Glaubensbekenntnis (abgeleitete Verpflichtung für das Handeln der Organisation), abgerufen im Dezember 2010
  10. Siehe zum Beispiel: Leipziger Volkszeitung vom 6.Januar 2011: Topthema. Christen in vielen Ländern bedrängt und verfolgt; eingesehen am 19. Mai 2011
  11. Open Doors: Hintergrund zum Weltverfolgungsindex auf der deutschen Website von Open Doors. (Abgerufen am 6. Januar 2010)
  12. Open Doors: Weltverfolgungsindex 2011 auf der deutschen Website von Open Doors. (Abgerufen April 2011)

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