Online-Medien

Online-Medien

Als Netzpublikationen oder Online-Publikationen bezeichnet man elektronische Publikationen, die nicht auf einem physikalischen Datenträger, sondern über das Internet angeboten werden.

Inhaltsverzeichnis

Erscheinungsformen

Beispiele für Netzpublikationen sind E-Mail-Newsletter, Elektronische Zeitschriften, Wikis, Weblogs (Internet Tagebuch), E-Books oder auch Datenbanken und allgemein Webseiten. Es darf sich jedoch nicht um reine Ansammlungen von Dateien, sondern muss sich um logische und konsistente Einheiten handeln, die sich mit Metadaten (Autor, Titel, Veröffentlichungsdatum etc.) beschreiben lassen. Unabhängig davon lassen sich auch andere im Internet verfügbare Daten als publiziert bezeichnen.

Unterschieden wird dabei zwischen webspezifischen Netzpublikationen mit typischen Eigenschaften von Webseiten wie Suchfeldern, Links oder auch Datenbanken einerseits und druckbildähnlichen Publikationen andererseits, die dem "look and feel" eines gedruckten Artikels entsprechen. Letztere werden im Internet meist in Form einer Datei im Portable Document Format (PDF) veröffentlicht.

Archivierung

Aufgrund der Flüchtigkeit des Mediums und des schnellen technischen Wandels ist das Problem der Langzeitarchivierung ungelöst. Grundsätzlich lassen sich zwei Kategorien von Lösungsansätzen unterscheiden. Zum einen wird das Netz bzw. Teile davon mit Hilfe von Software automatisiert archiviert (z. B. Internetarchiv, siehe http://www.archive.org), zum anderen werden die Netzpublikationen von den Verlegern aktiv in einem Archiv abgelegt. Beispielsweise trat in Deutschland am 29. Juni 2006 das „Gesetz über die Deutsche Nationalbibliothek“ in Kraft, durch das der Aufgabenbereich der Deutschen Nationalbibliothek auf das Archivieren von Netzpublikationen ausgedehnt wurde. [1]

Da mit den URIs (URI: Uniform Resource Identifier) die Ressource der Netzpublikationen identifiziert wird, nicht aber die Netzpublikation selbst, und der langfristige Bestand einer URI im Allgemeinen nicht sichergestellt werden kann, stellt sich die Herausforderung, die Netzpublikation selbst (eindeutig und dauerhaft) zu identifizieren. Aufbauend auf dem ISBN-System der klassischen Buchpublikationen haben sich dabei der vornehmlich kommerziell genutzte Digital Object Identifier (DOI) sowie der nichtkommerzielle Society Reference Catalogue (SRef) etabliert, desgleichen der Persistent Uniform Resource Locator (PURL) und der Uniform Resource Name (URN) als weitere persistent identifier.

Impressumspflicht

Ein weiteres Problem, das sich bei Netzpublikationen stärker als bei herkömmlichen Publikationen stellt, ist, dass sich ihre Herausgeber und Urheber nicht immer einfach feststellen lassen. Websites müssen deshalb analog zum Impressum eine verantwortliche Person benennen und weitere Angaben machen.

Personalisierter Zugang

Für die Nutzung kommerzieller Netzpublikationen, wie beispielsweise Elektronische Zeitschriften und Datenbanken wird in der Regel ein Benutzerkonto (Account) benötigt, über das anfallende Kosten abgerechnet werden. Die Zugangskontrolle kann über ein Kennwort und eine Beschränkung von IP-Adressen erreicht werden.

Siehe auch

Quellen

  1. Pressemitteilung der Deutschen Nationalbibliothek vom 29. Juni 2006: Deutsche Nationalbibliothek mit erweitertem Sammelauftrag

Literatur

  • Jörn Heckmann/Marc Philipp Weber: Elektronische Netzpublikationen im Lichte des Gesetzes über die Deutsche Nationalbibliothek (DNBG), AfP 2008, 269 ff. 

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Online-Medien — auf dem Internet basierende Medien, die drei wesentliche Merkmale aufweisen: (1) Die Multimedialität (Verknüpfung von Text, Bild, Film und Ton), (2) die maschinelle Interaktivität (Beeinflussung der Informationsaufnahme durch den Nutzer) und (3)… …   Lexikon der Economics

  • Online-Journalismus — (auch Onlinejournalismus) verbindet klassische journalistische Darstellungsformen mit online typischen Möglichkeiten der Interaktion und Kommunikation. Aufbauprinzip ist der nicht lineare Hypertext bzw. Hypermedia, typisch sind die Anreißer oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Online-Forschung — bezeichnet empirische Sozialforschung, Markt und Mediaforschung mit Hilfe oder über Online Medien, vorrangig mit dem Internet. Das Internet weist dabei drei Hauptbezüge auf: Internet als Gegenstand Internet als Medium Internet als Methode Dieses… …   Deutsch Wikipedia

  • Online Film Critics Society Award — Die Filmpreise Online Film Critics Society Awards (OFSCA) werden seit 1997 jährlich von der OFCS vergeben. Die OFCS ist eine Vereinigung von Filmjournalisten, Filmwissenschaftlern und Filmhistorikern, welche ihre Arbeiten hauptsächlich in Online… …   Deutsch Wikipedia

  • Online Marketing Düsseldorf — Die Online Marketing Düsseldorf (OMD) war von 2000 bis 2008 eine Messe für Online Marketing. Die Messe umfasste die Themengebiete wie Performance , Suchmaschinen , E Mail oder Affiliate Marketing. Veranstalter war die Düsseldorfer Firma IGEDO… …   Deutsch Wikipedia

  • Online-Panel — Ein Online Panel ist eine Gruppe von registrierten Personen, welche sich bereit erklärt haben, wiederholt an Online Studien teilzunehmen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Panels stehen Online Panels vorwiegend zu marktforscherischen und… …   Deutsch Wikipedia

  • Online Film Critics Society Awards — Die Filmpreise Online Film Critics Society Awards (OFSCA) werden seit 1997 jährlich von der OFCS vergeben. Die OFCS ist eine Vereinigung von Filmjournalisten, Filmwissenschaftlern und Filmhistorikern, welche ihre Arbeiten hauptsächlich in Online… …   Deutsch Wikipedia

  • Medien in Russland — (russisch Средства массовой информации, abgekürzt: СМИ) umfassen die gesamte Bandbreite der modernen Kommunikationsmedien wie Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet. Dazu kommen die Nachrichtenagenturen. Die derzeit größten Unternehmen auf …   Deutsch Wikipedia

  • Online-Galerie für Insider Art — Rechtsform Ein Projekt von PublicCreations Agentur für Kunst, Kultur und Kommunikation Gründung Online seit 2007 Sitz Hans …   Deutsch Wikipedia

  • Online-Bilderdienst — Online Fotoservice (auch unter zahlreichen anderen Bezeichnungen, wie Online Bilderdienst, Online Fotolabor usw. bekannt) ist ein Dienstleistungsangebot, durch das eine Ausbelichtung von digitalen Bilddaten auf Fotopapier oder andere Medien… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”