Olszyna

Olszyna
Olszyna
Wappen von Olszyna
Olszyna (Polen)
Olszyna
Olszyna
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Lubań
Fläche: 20,3 km²
Geographische Lage: 51° 4′ N, 15° 23′ O51.06666666666715.388888888889Koordinaten: 51° 4′ 0″ N, 15° 23′ 20″ O
Einwohner:

4643
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 59-830
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DLB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK30 Lubań–Gryfów Śląskie
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 9 Schulzenämter
Fläche: 47,2 km²
Einwohner:

6603
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 140 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0210053
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Leszek Leśko
Adresse: Wolności 6
59-830 Olszyna
Webpräsenz: www.olszyna.pl/

Olszyna (deutsch: Mittel Langenöls, 1937–1945 Langenöls) ist eine Stadt im Powiat Lubański in Polen, südöstlich der Stadt Lubań in der Woiwodschaft Niederschlesien gelegen, und Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde. Vor 1945 trug der Ort den Namen Langenöls. Am 1. Januar 2005 erhielt der Ort das Stadtrecht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erste Ansiedlungen durch Deutsche fanden wahrscheinlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts statt; ob eine möglicherweise in der Nähe der heutigen Ortschaft befindliche slawische Ansiedlung älter war, ist ungeklärt. Das Gebiet war dicht bewaldet; die ersten Rodungen wurden für einen Hof der Herren von Uechtritz, den Eichhof, vorgenommen. Um diesen Hof entwickelte sich dann die Ortschaft. Um 1300 war die Gemarkung etwa 2500 ha groß.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1314. Sie betrifft die einstige Kirche des Ortes, die an der Stelle der heutigen alten katholischen Kirche stand.

1319 schlossen Johann von Böhmen und Herzog Heinrich von Jauer und Schweidnitz in Olszyna einen Vertrag ab, der die Gebietszugehörigkeit regelte. Johann von Böhmen erhielt demnach die Mark Bautzen, der Herzog die Ost-Oberlausitz.

Im 14. Jahrhundert wurde Olszyna durch die Heirat der Anna von Schweidnitz mit Kaiser Karl IV. böhmisch.

Olszyna wurde während der Hussitenkriege zerstört und die Bevölkerung stark dezimiert. 1523 trat sie geschlossen zum evangelischen Glauben über. 1568 wurde die Kirche vergrößert und 1614 mit einem hölzernen Deckengemälde und einem Hochaltar sowie zwei Seitenaltären ausgestattet.

Eine zweite Zerstörung und Entvölkerung fand während des Dreißigjährigen Krieges statt. Bis in die 1990er Jahre befand sich in einer Nische der Kirche ein Denkmal, das an den Totengräber des Ortes erinnerte, der angeblich als einziger Bewohner des Ortes die schlimmen Jahre überlebte. 1629 forderten sowohl die Auswirkungen der Kämpfe als auch die Pest besonders viele Opfer. Ab 1654 konnte die evangelische Gemeinde keine Gottesdienste mehr in ihrer Kirche abhalten, ab 1666 war auch Schulunterricht verboten. 1707 schuf der Altranstädter Vertrag erste Abhilfe, doch erst unter Friedrich dem Großen wurde 1742 eine evangelische Schule eingerichtet. Es folgte der Bau eines neuen Bethauses. 1897 wurde die neue evangelische Kirche, die dieses durch ein Hochwasser beschädigte Bethaus ersetzte, geweiht. Seit 1945 wird sie für katholischen Gottesdienste genutzt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fanden auch in unmittelbarer Umgebung des Ortes Kampfhandlungen statt. Am 13. Februar 1945 wurden Alte, Frauen und Kinder evakuiert. Nach Kriegsende kehrten viele der einstigen Bewohner nach Olszyna zurück; sie wurden jedoch nach der Machtübernahme durch Polen enteignet und ab 1946 großenteils zwangsumgesiedelt.

Wirtschaft

Der Ort war ursprünglich landwirtschaftlich geprägt und entwickelte sich um die Höfe Eichgut, Mittelgut, Niedergut und Obergut der Herren von Uechtritz sowie das zwischen 1700 und 1705 errichtete Schlossgut herum. Langenöls ist aber auch eines der ältesten Weberdörfer Schlesiens. Ein erster Hinweis auf Leineweberei stammt aus dem Jahr 1368. In der Zeit der Industrialisierung wurden in Olszyna noch Taschentücher produziert.

1846 wurde die Heinrichsgrube eröffnet. Im Braunkohleabbau und später auch der Brikettfabrik waren zeitweise zahlreiche Menschen beschäftigt. Auch die rote Tonerde der Umgebung wurde abgebaut und z. B. in Ziegeleien verarbeitet. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor in Olszyna war die Holzverarbeitung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vergrößerte sich zunächst die Möbelfabrik Robert Ruscheweyh und dann auch eine zweite Möbelfabrik, die Firma Hainke, stark.

Kommunikation und Verkehr

Seit 1858 war Olszyna an eine Telegraphenlinie angeschlossen; in den 1920er Jahren wurde das Telefonnetz auf Selbstwähldienst umgestellt.

Seit 1865 besaß der Ort einen Bahnhof und damit Verbindungen nach Berlin, über Hirschberg nach Breslau und über Troppau nach Wien.

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde hat neben der Stadt Olszyna weitere neun Ortsteile[3] (deutsche Namen bis 1945)[4] mit einem Schulzenamt:

  • Biedrzychowice (Friedersdorf)
  • Bożkowice (Eckersdorf)
  • Grodnica (Gieshübel)
  • Kałużna (Steinbach)
  • Karłowice (Neu Warnsdorf)
  • Krzewie Małe (Klein Stöckigt)
  • Nowa Świdnica (Neu Schweinitz)
  • Olszyna Dolna (Nieder Langenöls)
  • Zapusta (Vogelsdorf)

Partnergemeinden

Söhne und Töchter des Ortes

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of June 30, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 30. Juli 2011.
  3. Sołectwa i Sołtysi Gminy Olszyna
  4. Das Genealogische Orts-Verzeichnis

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