Ollanta Humala

Ollanta Humala
Ollanta Humala
(José Cruz/ABr, 2006)

Ollanta Moisés Humala Tasso (* 27. Juni 1963) ist ein peruanischer Politiker, ehemaliger Oberstleutnant der peruanischen Armee und seit 28. Juli 2011 Staatspräsident von Peru.

Leben

Im Oktober 2000 führte er eine Meuterei von ca. 50 bis 60 Soldaten gegen den diktatorisch regierenden damaligen Präsidenten Alberto Fujimori an, an der auch sein Bruder Antauro Humala teilnahm. Dabei nahmen sie einen General und vier Minenarbeiter als Geiseln. Ollanta Humala wurde zunächst festgenommen und aus der Armee entlassen, nach dem Sturz Fujimoris jedoch rehabilitiert und zum peruanischen Militärattaché in Paris und später in Seoul befördert. Im Dezember 2004 wurde er von diesem Posten abgelöst.[1]

Ollanta Humalas Vater Isaac Humala gilt als Begründer der Bewegung des Etnocacerismus (Movimiento Etnocacerista). Auch Ollanta entspringt dieser Bewegung, distanziert sich aber teils von deren Zielen.[2] In seiner politischen Richtung bezieht sich Humala positiv auf die Links- und Mitte-Links-Regierungen in Bolivien, Brasilien, Chile, Uruguay und Venezuela (Interviews zum Wahlkampf 2006).[3]

Im Oktober 2005 wurde Ollanta Humala zum Vorsitzenden der Partido Nacionalista Peruano (PNP, Nationalistische Partei Perus) gewählt. Bei den Präsidentschaftswahlen am 9. April 2006 trat er für Unión por el Perú an. Zu seinen wesentlichen Wahlprogrammpunkten gehörte die Überprüfung der Verträge transnationaler Minengesellschaften und die Revision von Privatisierungen.[3] Humala gewann den ersten Wahlgang mit 30,6 Prozent der Stimmen. Bei der Stichwahl am 4. Juni unterlag Humala mit 47,3 Prozent der Stimmen gegen den sozialdemokratischen ehemaligen Präsidenten Alan García.

Bei den Wahlen in Peru 2011 trat er erneut als Präsidentschaftskandidat an. Mit ihm ging Marisol Espinoza (Unión por el Perú) als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft ins Rennen. Als seine Ziele nannte er eine gerechtere Verteilung der Einkommen aus den natürlichen Ressourcen des Landes (momentan hohe Armut trotz hoher Einkommen aus dem Bergbau) und die Erhaltung des in den letzten Jahren meist hohen Wirtschaftswachstums. Dazu solle unter anderem der Mindestlohn erhöht und die Profite aus dem Bergbau besteuert werden.[4] Als Vorbild bezeichnete er dabei vor allem den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva.[5] Hingegen distanzierte er sich öffentlich von dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, dessen Unterstützung er im Wahlkampf 2006 noch offen in Anspruch genommen hatte.[6][7] In den Umfragen wurden ihm zunächst keine Siegeschancen eingeräumt.[8] Im April 2011 erhielt er in der ersten Runde der Präsidentenwahl mit 31,1 Prozent überraschend die meisten Stimmen, musste sich aber in einer am 6. Juni angesetzten Stichwahl der rechtskonservativen Kandidatin Keiko Fujimori stellen,[9] die er knapp gewann.[8] Nach dem Wahlsieg kündigte er eine marktorientierte Wirtschaft bei gleichzeitiger Stärkung der Binnenökonomie und den Ausbau des Sozialsystems an.[10]

Am 28. Juli 2011 übernahm er die Präsidentschaft.[11]

Weblinks

 Commons: Ollanta Humala – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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