Ole Ritter

Ole Ritter

Ole Jørgen Phister Ritter (* 29. August 1941 in Slagelse, Dänemark) ist ein ehemaliger dänischer Radsportler, der sowohl auf der Bahn als auch auf der Straße Erfolge erzielen konnte. Sein größter Erfolg war 1968 in Mexiko-Stadt der Stundenweltrekord mit 48,653 km, zudem konnte er beim Giro d’Italia drei Etappen gewinnen und sich zwei Mal unter den Top Zehn des Gesamtklassements platzieren. Ritter wurde 1992 in die Hall of Fame des dänischen Sports aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Amateurzeit

Seine ersten Erfolge sammelte Ole Riter als Amateur 1961, als er auch erstmals an Straßen-Weltmeisterschaften teilnahm. 1962 wurde er dänischer Straßenmeister und errang bei der Straßen-WM in Salò als Einzelfahrer wie mit der Mannschaft jeweils eine Silbermedaille. 1964 wurde er erneut dänischer Amateurmeister und nahm am Straßenrennen (69.), sowie am 100-Kilometer-Mannschaftszeitfahren (7.) der Olympische Sommerspielen teil. 1965 stellte er einen Weltrekord über 100 km auf ; nach seinem dritten dänischen Amateurmeistertitel fuhr er auch noch Weltrekorde über 10 km und 20 km in Zürich.[1] 1965 startete er einmal bei der Friedensfahrt und belegte den siebten Platz in der Gesamtwertung.

Profizeit

1967 wurde Ritter in Italien Profi bei der Mannschaft Germanvox-Wega, für die er drei Jahren fuhr. In seinem ersten Jahr gewann er das lange Zeitfahren des Giro d'Italia gegen die Weltspitze des Zeitfahrens, einschließlich Eddy Merckx, Jacques Anquetil, Felice Gimondi und Ferdi Bracke.[1] Im Folgejahr siegte er beim Trofeo Matteotti und feierete große Erfolge auf der Bahn: Bei den Bahn-Weltmeisterschaften unterlag er in der Einerverfolgung nur dem Briten Hugh Porter und wurde Vizeweltmeister. Im Sommer desselben Jahres stellte er im Velodrom von Mexiko-City nacheinander Weltrekorde über 10km und 20km auf, um am Vorabend der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele einen neuen Stundenweltrekord aufzustellen. 1969 konnte er erneut eine Etappe beim Giro gewinnen, bei dem er sich 1970 als Gesamtneunter platzieren konnte.

1971 wechselte Ritter zum italienischen Dreher-Rennstall, größter Erfolg in den beiden Jahren bei diesem Team war ein Etappensieg 1971 beim Giro. 1973 fuhr Ritter eine Saison für Bianchi-Campagnolo und errang die beste Platzierung im Gesamtklassement einer großen Rundfahrt, er wurde Siebter des Giro. Dabei wurde er vom dänischen Dokumentarfilmer Jørgen Leth begleitet, der das Ergebnis als Stjernerne og vandbærerne veröffentlichte.[2] Schon während seiner Zeit als Amateur-Rennfahrer, im Jahre 1966, hatte Ritter das Angebot erhalten, in einem Dokumentarfilm über Straßenradrennsport porträtiert zu werden. Die Mitwirkung war ihm jedoch damals vom dänischen Radsport-Verband mit Hinweis auf seinen Amateurstatus untersagt worden.[3]

1974 versuchte er einen neuen Stundenweltrekord in Mexiko aufzustellen, obwohl er seine eigene Bestleistung zweimal unterbieten konnte, blieb er über der Zeit des neuen Weltrekordhalters Merckx. Dies wurde erneut von Leth in einem Dokumentarfilm verarbeitet: Den umulige time[4].

1975–1978 stand er bei Filotex und Stratos-Buler unter Vertrag, er zeigte in diesen letzten Jahren seiner Karriere die besten Leistung bei Sechstagerennen.

Berufliches nach dem Radsport

Nach seiner aktiven Zeit als Radsportler arbeitete Ole Ritter als Sportjournalist und Fernsehkommentator für das dänische Fernsehen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b cOle Ritter – The mysterious hour record setter“, cylcingnews vom 8. Februar 2008 (Besucht am 12. Juli 2008)
  2. Stjernerne og vandbærerne in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
  3. Radsport, 1. März 1966
  4. Den umulige time in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Weblinks


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