Olang

Olang
Olang
(ital.: Valdaora)
Wappen von Olang
Olang (Südtirol)
Olang
Olang
Lage von Olang in Südtirol
Bezirksgemeinschaft Pustertal
Provinz: Bozen (Südtirol)
Region: Trentino-Südtirol
Staat: Italien
Einwohner (VZ 2001/31.12.2010): 2.797/3.056
Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:
97,4 % deutsch
2,2 % italienisch
0,4 % ladinisch
Koordinaten 46° 46′ N, 12° 2′ O46.76666666666712.0333333333331048Koordinaten: 46° 46′ N, 12° 2′ O
Meereshöhe: 981 - 2.567 m s.l.m. (Zentrum: 1.048 m s.l.m.)
Fläche/Dauer-
siedlungsraum:
49,0/9,0 km²
Fraktionen: Geiselsberg, Mitterolang, Niederolang, Oberolang
Nachbargemeinden: Bruneck, Enneberg, Prags, Rasen-Antholz, Welsberg
Postleitzahl: 39030
Vorwahl: 0474
ISTAT-Nummer: 021106
Steuernummer: 81003030210
Politik
Bürgermeister (2010): Reinhard Bachmann (SVP)
Olang, vom Gegenhang der Goste aus gesehen

Olang (italienisch Valdaora) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien) in der Nähe von Bruneck. Das Dorf liegt auf einer Seehöhe von rund 1.080 Metern und hat 3056 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010).

Inhaltsverzeichnis

Lage von Olang

Eingebettet in die Talweitung des oberen Pustertales auf knapp 1.000 m Seehöhe, bilden die vier Fraktionen Olangs (Oberolang, Mitterolang, Niederolang und Geiselsberg) eine gemeinsame Verwaltungseinheit. Während Ober-, Mitter- und Niederolang inmitten ebener Wiesen und Felder liegen, ist Geiselsberg an der Ostflanke des Hausbergs und Skigebiets „Kronplatz“ gelegen. Aufgrund seiner Lage im Herzen des Naturparks Fanes-Sennes-Prags, der Rieserfernergruppe und in der Nähe des Naturparks Drei Zinnen gilt Olang als idealer Ausgangspunkt für Gebirgswanderungen.

Wappen

In Silber ein grüner Schrägrechtsbalken, darin drei goldene Wagenräder. Der grüne Balken zeigt die aufsteigende Flur an, in welcher die drei Orte Nieder-, Mitter- und Oberolang liegen, bezeichnet durch die drei Wagenräder. Verleihung durch Dekret der Regionalregierung Trentino-Südtirols vom 10. Januar 1968.

Geschichte

Zwischen 985 und 993 wurde Olang als Ôlaga im Traditionsbuch des Hochstifts Brixen erstmals urkundlich erwähnt.[1] Laut Sprachwissenschaftler Egon Kühebacher ist der Name keltischen Ursprungs und bedeutet „Besitz eines Aulos“.[2] Zwischen 1142 und 1155 wurde im Traditionsbuch des Augustinerstifts Neustift bei Brixen die Namensform Olagen bezeugt.[3] 1460 wurde in den Olanger Fluren das „Spitzige Stöckl“ als Pestmahnmal zur Erinnerung an die Pest von 1448 errichtet.

1809 gab es einen Volksaufstand gegen Franzosen und Bayern, der Schützenleutnant Peter Sigmayr wurde am 14. Januar 1810 als Rebell hingerichtet. Die Pustertaler Eisenbahn wurde 1871 als Teil der k.u.k.-Südbahnstrecke erbaut, was positive Auswirkungen auf den beginnenden Fremdenverkehr hatte. Um 1900 erlebte Olang einen wirtschaftlichen Aufschwung, erste touristische Erfolge waren auf die Heilbäder Bergfall und Schartl sowie einige Gastwirte zurückzuführen. Ein Großbrand vernichtete 1904 fast das ganze Dorf Mitterolang. 1910 wurde das Peter-Sigmayr-Denkmal eingeweiht.

Die erste Aufstiegsanlage der „Olanger Seilbahnen AG“ wurde 1966 am Kronplatz gebaut. 1971 fand die Rennrodel-Weltmeisterschaft auf der Kunstbahn in Olang statt, im selben Jahr wurde das Kongresshaus errichtet. Der Naturpark Fanes-Senes-Prags wurde 1980 eingerichtet. Im Jahr 2000 fand eine Rodelweltmeisterschaft auf der Olanger Naturbahn statt.

Sehenswürdigkeiten

Die Marienkirche Oberolang stammt aus dem 15. Jahrhundert, ihr heutiges Äußeres ist auf Umbauten (zuletzt um 1900) zurückzuführen. Die Ägidiuskirche Mitterolang wurde im Jahre 1138 errichtet. Sie birgt eine Reihe bedeutender Kunstwerke aus der Zeit der Spätgotik: Das Hochaltarbild mit der Anbetung der Könige sowie das Christophorus-Fresko an der Außenwand stammen von dem Brunecker Maler Friedrich Pacher; die Fresken an der linken Langhauswand (Letztes Abendmahl, Johannes auf Patmos, Heilige Petrus und Paulus) malte im Jahr 1481 Friedrich Pachers Schüler Simon von Taisten. Weitere Kirchen in Olang sind die Neugotische Kirche zum Hl. Wolfgang sowie die Pfarrkirche Niederolang.

Das Peter-Sigmayr-Denkmal und die Peter-Sigmayr-Gedenkkapelle erinnern an den Olanger Freiheitskämpfer. Weiters verfügt die Ortschaft über eine Schwefelquelle und den Naturrundweg Schornsteig. Das Peststöckl erinnert an die Pest von 1543.

Sport

Olang ist international als Rodelhochburg bekannt. 1971 wurde in Olang die WM der Kunstbahnrodler ausgetragen. In den 1970er und 1980er Jahren wurden auch dreimal die Europameisterschaften veranstaltet. Man machte sich damit einen Namen in der Rodelszene. Nach weiteren Naturbahnrodelweltcups und der Weltmeisterschaft 2000 wurde vom 15. bis 17. Februar 2008 die Europameisterschaft im Naturbahnrodeln veranstaltet.[4]

Zu den Olanger Sportanlagen zählen unter anderem ein öffentliches Freischwimmbad, zwei Tennisplätze, zwei Fußballplätze (Rasen- und Sandplatz) und eine Driving Range für Golfer. Weiters verfügt Olang über ein Beachvolleyball-Feld, einen Reiterhof, einen Trimm-Dich-Pfad und den Nordic Walking-Park „Kronplatz-Dolomiti“.

Literatur

  • Theobald Innerhofer: Olang: Eine Gemeinde im Wandel der Zeiten. Bruneck 1984.
  • Hannes Obermair: Bedrohtes Kulturgut vor Ort: Archivbericht aus Geiselsberg, Gemeinde Olang. In: Denkmalpflege in Südtirol 1996, Bozen: Athesia 1997, S. 173-184.
  • Helmut Stampfer: Simon von Taisten und Friedrich Pacher: Überlegungen zu Neufunden in Olang. In: Der Schlern 81, 2007, S. 40-47.
  • Francesco Pozzato: Olang: Impression Eisenbahn. Bozen: Athesia 2007. ISBN 978-88-6011-070-1.
  • Reinhard Bachmann: Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der AVS-Sektion Olang (1958-2008). Olang 2008.
  • Claudia Plaikner, Christian Egger: 100 Jahre Musikkapelle "Peter Sigmair" Olang (1908-2008). Olang 2008.

Einzelnachweise

  1. Oswald Redlich: Acta Tirolensia I, Innsbruck 1886, Nr. 17.
  2. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte, Bd. 1, Bozen 1995, S. 293f.
  3. Max Schrott: Liber testamentorum conventus Neocellensis, Bozen 1967, Nr. 11, 35.
  4. Naturbahn EM 2008

Weblinks

 Commons: Olang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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