Ohne Furcht und Adel

Ohne Furcht und Adel
Ohne Furcht und Adel
Daten zum Spiel
Autor Bruno Faidutti
Grafik Cyrille Daujean
Verlag Hans im Glück Verlag,
Fantasy Flight Games,
999 Games,
Nexus,
Edge Entertainment,
Galakta,
u.a.
Erscheinungsjahr 2000
Art Kartenspiel
Mitspieler 2 bis 7
Dauer 60 – 90 Minuten
Alter ab 10 Jahren
Auszeichnungen

à la carte Kartenspielpreis 2000: Platz 1
Deutscher Spiele Preis 2000: Platz 6
Spiel des Jahres 2000: Nominierungsliste
Niederländischer Spielepreis 2001: Gewinner
Gamers Choice Awards 2001: Multiplayer Nominees

Ohne Furcht und Adel (französisch Citadelles; englisch Citadels; niederländisch Machiavelli) ist ein Kartenspiel mit wechselnden Identitäten für 2 bis 7 Spieler ab 10 Jahren. Autor ist Bruno Faidutti. Das Spiel wurde 2000 zum Spiel des Jahres nominiert. Das Spiel nutzt einen von Marcel-André Casasola Merkle für das Kartenspiel Verräter entwickelten Spielmechanismus zur Kartenverteilung.

Ziel des Spiels ist es, in seiner Auslage möglichst schnell eine Stadt zu errichten, also acht Gebäude zu erbauen.

Inhaltsverzeichnis

Spielmaterial

Neben einigen Übersichtskarten liegen dem Spiel 65 weitestgehend unterschiedliche Bauwerkkarten und 8 Charakterkarten bei. Dazu kommen 30 Counter, die das zum Bauen der Bauwerkkarten benötigte Gold darstellen und die Spielregeln. Das Spiel wurde bei gleich bleibender Ausstattung in zwei Auflagen mit zwei sehr unterschiedlichen Regelwerken verkauft.

Spielmechanismus

Jeder Spieler beginnt mit einem Vorrat an Gold und Bauwerkkarten. In jeder Runde werden die Charakterkarten jedoch nach einem komplexen Mechanismus neu verteilt. Dabei bleibt zunächst weitestgehend geheim, welcher Spieler welchen Charakter ausgewählt hat. Die verschiedenen Charaktere verfügen über verschiedene Sonderfähigkeiten – manche konstruktiv, andere destruktiv.

Nachdem die Charaktere vergeben sind, werden diese nun in einer vorgegeben Reihenfolge aufgerufen, der entsprechende Spieler ist jeweils am Zug. Hier hat der Mitspieler nun die Möglichkeit zu diversen Aktionen: die Fähigkeit des Charakters kann eingesetzt werden, Gebäudekarten nachgezogen werden, Gold angesammelt und schließlich maximal ein Gebäude gebaut werden, welches eine Handkarte des Spielers ist und mit seinem Gold bezahlt werden muss.

Anschließend wird der nächste Charakter aufgerufen. Waren alle Charaktere an der Reihe, werden die Charakterkarten zurückgegeben, gemischt und eine neue Verteilung beginnt. Dabei wechselt der Startspieler gegebenenfalls in Abhängigkeit von den zuvor gewählten Charakterkarten und nicht – wie oft üblich – von der Sitzreihenfolge.

Die Komplexität des Spieles liegt in der Verteilung der Charakterkarten. Die Charaktere haben gewisse Synergieeffekte mit den bereits ausliegenden Gebäuden. Zu verschiedenen Spielphasen sind zudem unterschiedliche Charaktere vorteilhaft. Gerade die aggressiven Charakterfertigkeiten werden auf andere, noch nicht enttarnte, Charaktere ausgespielt – nicht auf Spieler! Daher kann es sinnvoll sein, einen weniger vorteilhaften Charakter auszuwählen, dafür aber den feindlichen Aktionen seiner Gegner zu entgehen.

Spielende

Das Spiel endet in der Runde, in welcher der erste Spieler sein achtes Gebäude errichtet hat. Anschließend werden die Siegpunkte errechnet. Den Hauptteil machen hierbei die errichteten Gebäude aus. In der Regel entsprechen deren Siegpunkte den jeweiligen Baukosten in Gold. Es gibt jedoch auch für andere Spielziele Siegpunkte.

Erweiterung

Mit Die Dunklen Lande erschien 2004 eine Erweiterung. Sie ermöglicht das Spiel mit 2 bis 8 Spielern. Dabei wird mit 9 Charakterkarten gespielt. In der Erweiterung sind neben Duplikaten der bisherigen 8 Charaktere 10 neue enthalten. Diese 18 Charaktere bilden 9 Paare. Vor jeder Partie wird nun von jedem Paar (die ähnliche Charakterfähigkeiten haben) eine Karte ausgewählt und das folgende Spiel komplett mit dieser bestritten. Die Duplikate der alten Karten sind notwendig, um eventuell abgenutzte Karten des Grundspiels zu ersetzen und somit die Geheimhaltung der Charakterwahl zu gewährleisten.

Zudem sind 15 neue Bauwerkkarten mit Sonderfertigkeiten enthalten, von denen man für jede Partie jeweils einige gegen Karten des Grundspiels austauschen kann. Zusätzlich gibt es eine Königsfigur aus Holz, die Karte und Plastikständer aus dem Grundspiel ersetzt.

Das Spiel erscheint bei Hans im Glück.

Übersetzungen

Das Spiel ist in folgenden Übersetzungen erhältlich: Chinesisch, Dänisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Indonesisch, Italienisch, Koreanisch, Kroatisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch, Spanisch, Slowenisch, Ungarisch, Russisch, Tschechisch/Slowakisch.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bruno Faidutti: Citadelles, Stand August 2011

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