Oberwaldberg

Oberwaldberg

Der Oberwaldberg ist mit 145 Meter der höchste Punkt im Kreis Groß-Gerau. Er entstand aus einer ehemaligen Müllkippe und gehört somit zu den ganz wenigen Bergen, deren Entstehungsgeschichte vollständig dokumentiert ist.

Lage, Größe

Der Oberwaldberg befindet sich östlich von Mörfelden an der A 5, nordwestlich der Anschlussstelle Langen-Mörfelden. Er hat eine maximale Nord-Süd-Ausdehnung von 700 Meter bei einer Breite von 270 Meter und bedeckt eine Fläche von knapp 20 Hektar.

Geschichte

Der ursprüngliche Mörfelder Oberwald, der dem Berg und dem benachbarten Oberwaldsee seinen Namen gibt, ist durch den Bau von Verkehrswegen und Kiesabbau weitgehend verschwunden. Auch an Stelle des heutigen Berges wurde bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Kies abgebaut. 1957 wurde die Grube von der damals selbständigen Stadt Mörfelden zur Müllkippe umfunktioniert. Ab 1972 wurde hier der gesamte Abfall des Kreises Groß-Gerau deponiert, bis zur Schließung im Jahr 1991 etwa 4 Millionen m³.

Bereits um 1982 war eine wasserdichte Tonschicht eingezogen worden. Ab etwa 1985 war das Grubenvolumen verfüllt und die Deponie wuchs allmählich zum Hügel an. Nach der Schließung wurde der Müll eingekapselt, indem auch eine Oberdecke aus wasserdichtem Ton aufgebracht wurde. Das sich im Inneren sammelnde Wasser wird an Schächten aufgefangen und in den Berg zurückgeführt, um den Zerfallsprozess des Abfalls in Gang zu halten. Das beim organischen Abbauprozess entstehende Methan wird in einem Kraftwerk des Abfallwirtschaftszentrums Südhessen (AWS) in Strom umgewandelt, derzeit (2006) noch etwa 300 kWh am Tag mit weiter abnehmender Tendenz. Ausfallzeiten sind daran erkennbar, dass dann eine Gasfackel in Betrieb ist, die das anfallende Gas verbrennt.

Nach Plan kann die Deponienachsorge im Jahr 2016 beendet und der Berg vollständig freigegeben werden.

Freizeit und Tourismus

Aufgrund der noch ablaufenden Gasbildung sind derzeit nur zwei Wege zum 45 m über der Talsohle liegenden Oberwaldberggipfel freigegeben, das übrige Gelände ist eingezäunt. Im Jahr 2006 hat die AWS eine Besucherplattform errichtet, von der aus man über die umliegenden Kiesgrubenseen und Ortschaften, bis hin nach Frankfurt am Main, vor allem auch zum Frankfurter Flughafen, eine sehr gute Sicht hat.

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