Obertonharmonik

Obertonharmonik

Als Obertonharmonik oder Obertonmelodik bezeichnet man eine Art der Harmonik in der Musik.

In der Obertonharmonik orientieren sich die Tonleitern nicht an mathematisch bedingten Skalen wie Ganz- oder Halbtönen, sondern an den Obertönen eines Grundtones. Melodien und Akkorde halten so ein relativ starres Schema ein.

Oberton-Schema

Obertöne sind Töne, die beim Spielen eines Grundtones mitklingen. Sie entsprechen einem Vielfachen der Frequenz des Grundtons. Die wichtigsten Obertöne eines Grundtons sind folgende:

Vergleich mit Grundton Intervall zum
vorhergehenden Ton
Frequenzverhältnis zum
vorhergehenden Ton
Beispiel Frequenz (Hz)
Grundton C 66
doppelte Frequenz Oktave 2:1 c 132
dreifache Frequenz Quint 3:2 g 198
vierfache Frequenz Quart 4:3 c' 264
fünffache Frequenz Große Terz 5:4 e' 330
sechsfache Frequenz Kleine Terz 6:5 g' 396
siebenfache Frequenz b' 462 (siehe unten: Naturseptime)
achtfache Frequenz c'' 528
neunfache Frequenz große Sekunde 9:8 d'' 594
zehnfache Frequenz kleine Sekunde 10:9 e'' 660

Die Septime zwischen dem 4. und dem 7. Oberton (Im Beispiel: c'b') nennt man Naturseptime, da sie etwas kleiner ist als die sogenannten reine kleine Septime.

Die Obertonharmonik verwendet meist nur die hier aufgelisteten unteren Obertöne. Manchmal wird die Obertonharmonik auch mit der Pentatonik kombiniert, wie in der Andinen Musik.

Verbreitung

Die Obertonharmonik ist vor allem in traditionellen Musikstilen Asiens und Südamerikas verbreitet. Eine besondere Bedeutung hat sie in der traditionellen Musik der Andenländer (Andine Musik), die erst nach Eintreffen der Spanier im 15. Jahrhundert die Diatonik aufnahmen.

Siehe auch

Teiltonreihe, Stimmung (Musik), Cent (Musik), Chromatische Tonleiter, Reine Stimmung, Temperatur (Musik), Temperierte Stimmung, Wohltemperierte Stimmung, Gleichstufige Stimmung, Shepard-Skala


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