Oberneisen

Oberneisen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Ortsgemeinde Oberneisen
Oberneisen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Oberneisen hervorgehoben
50.3255555555568.0772222222222135
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Hahnstätten
Höhe: 135 m ü. NN
Fläche: 4,54 km²
Einwohner:

756 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65558
Vorwahl: 06430
Kfz-Kennzeichen: EMS
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 102
Adresse der Verbandsverwaltung: Austraße 4
65623 Hahnstätten
Webpräsenz: www.oberneisen.de
Ortsbürgermeister: Peter Pelk (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Oberneisen im Rhein-Lahn-Kreis
Lahnstein Lahnstein Arzbach Bad Ems Becheln Dausenau Fachbach Frücht Kemmenau Miellen Nievern Braubach Dachsenhausen Filsen Kamp-Bornhofen Osterspai Burgschwalbach Flacht Hahnstätten Kaltenholzhausen Lohrheim Mudershausen Netzbach Niederneisen Oberneisen Oberneisen Schiesheim Auel Bornich Dahlheim Dörscheid Dörscheid Kaub Kestert Lierschied Lykershausen Nochern Patersberg Prath Reichenberg (Rheinland-Pfalz) Reitzenhain (Taunus) Sankt Goarshausen Sauerthal Weisel (Rhein-Lahn-Kreis) Weyer (Rhein-Lahn-Kreis) Altendiez Aull Balduinstein Birlenbach Charlottenberg Cramberg Diez Dörnberg (Lahn) Eppenrod Geilnau Gückingen Hambach (bei Diez) Heistenbach Hirschberg (Rhein-Lahn-Kreis) Holzappel Holzheim (Aar) Horhausen (Nassau) Isselbach Langenscheid Laurenburg Scheidt (Rhein-Lahn-Kreis) Steinsberg (Rheinland-Pfalz) Wasenbach Allendorf (Rhein-Lahn-Kreis) Berghausen (Einrich) Berndroth Biebrich (bei Katzenelnbogen) Bremberg (Rhein-Lahn-Kreis) Dörsdorf Ebertshausen Eisighofen Ergeshausen Gutenacker Herold (Rheinland-Pfalz) Katzenelnbogen Klingelbach Kördorf Mittelfischbach Niedertiefenbach Oberfischbach Reckenroth Rettert Roth (Rhein-Lahn-Kreis) Schönborn (Rhein-Lahn-Kreis) Attenhausen Dessighofen Dienethal Dornholzhausen (Rhein-Lahn-Kreis) Geisig Hömberg Lollschied Misselberg Nassau (Lahn) Obernhof Oberwies Pohl (Nassau) Pohl (Nassau) Schweighausen Seelbach (Nassau) Singhofen Sulzbach (Rhein-Lahn-Kreis) Weinähr Winden (Nassau) Zimmerschied Zimmerschied Berg (Taunus) Bettendorf (Taunus) Bogel Buch (Taunus) Diethardt Ehr Endlichhofen Eschbach (bei Nastätten) Gemmerich Hainau Himmighofen Holzhausen an der Haide Hunzel Kasdorf Kehlbach (Rheinland-Pfalz) Lautert Lipporn Marienfels Miehlen Nastätten Nastätten Niederbachheim Niederwallmenach Oberbachheim Obertiefenbach (Taunus) Oberwallmenach Oelsberg Rettershain Ruppertshofen (Rhein-Lahn-Kreis) Strüth Strüth Weidenbach (Taunus) Welterod Winterwerb Hessen Landkreis Mainz-Bingen Rhein-Hunsrück-Kreis Landkreis Mayen-Koblenz Westerwaldkreis Koblenz Landkreis Mayen-KoblenzKarte
Über dieses Bild

Oberneisen ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Hahnstätten an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oberneisen liegt im Taunus am Bach Aar acht Kilometer südlich von Limburg an der Lahn. In Oberneisen mündet der südöstlich von Kaltenholzhausen entspringende Kaltenbach in die Aar. Des Weiteren münden bei Oberneisen die kleineren Fließgewässer Welsbach, welcher von Lohrheim her kommt und der Herbach von Mensfelden her kommend ebenfalls in die Aar.

Zu Oberneisen gehören auch die Wohnplätze Herbachmühle, Hof Seiters, Kalkwerk und Wirthmühle.[2]


Geschichte

Oberneisen wurde 790 erstmals in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen als Nasonia urkundlich erwähnt. Diese Urkunde dokumentiert die Schenkung Oberneisens sowie mehrerer umliegender Dörfer an die Abtei Prüm. Der Ort gehörte zunächst dem Lahngau an, später der daraus hervorgehenden Grafschaft Diez. Ab dem 15. Jahrhundert splitterte die Landesherrschaft über Oberneisen zwischen dem Haus Nassau, Eppstein, Katzenelnbogen, der Landgrafschaft Hessen und Kurtrier auf.

Für 1092 ist ein Hofgericht in Oberneisen nachgewiesen. Am Ende des 13. Jahrhunderts scheint der Ort Sitz eines Kirchspiels geworden zu sein, dem mehrere umliegende Dörfer angehörten. Ab 1334 sind Schultheiße in Oberneisen verbürgt, ab 1412 Heimberger.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort vollständig zerstört und später wieder aufgebaut. Im Zuge der napoleonischen Neuordnung durch die Rheinbundakte wurde Oberneisen im Jahre 1806 vom Herzogtum Nassau übernommen. Nach der Annexion durch Preußen war der Ort von 1866 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau und kam danach zum Land Rheinland-Pfalz.

In Oberneisen befindet sich die Ruine der Vogtei Oberneisen. Das Rittergeschlecht hatte die Vogtei des Stifts St. Alban vor Mainz inne. Erhalten geblieben sind nur die Grundmauern des einst vierstöckigen Turms.

Zwischen 1569 und 1620 erteilte der Pfarrer im Ort erstmals Schulunterricht, 1632 wurde das erste Schulhaus erbaut, in die bis 1819 Schüler aus dem gesamten Kirchspiel gingen.

Wirtschaft

893 ist erstmals eine Mühle bei Oberneisen erwähnt.

In der Gemarkung Oberneisen fand Bergbau nach Roteisenstein und Phosphorit statt. Anfänge muss es bereits vor 1648 gegeben haben, da in diesem Jahr erstmals der Flurname "In der Eysengrub" auftaucht. Tatsächlicher Tiefbergbau begann erst deutlich später in der Grube Rothenberg, von der Reste von Betriebsgebäuden und der Halden noch erhalten sind. Fundstücke von Manganspat/Himbeerspat (Rhodochrosit) aus der aktiven Bergbauzeit sind in Wiesbaden im Museum Wiesbaden zu sehen.

Einwohnerentwicklung

1529 sind 29 Haushalte in Oberneisen verbürgt, 1588 119 Einwohner und 1684 nach dem Dreißigjährigen Krieg nur noch 15 bewohnte Häuser. 1716 ist die Einwohnerzahl wieder mit 194 angegeben, darunter erstmals auch zwei Juden. 1800 wurden 263 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Oberneisen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[3]

  SPD FBL Gesamt
2009 8 4 12 Sitze
2004 8 4 12 Sitze

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Burg Oberneisen

Innenseite der erhaltenen Wand eines Wohnturmes von Burg Oberneisen.

Das 1288 erstmals erwähnte Bauwerk war der Sitz der Herren von Nesen. Von der Burg ist lediglich die frühere westliche Außenwand erhalten, eine etwa 20 Meter lange, ein Meter dicke und vier Stockwerke hohe Mauer, die sich gegenüber der Rundkirche befindet.

Evangelische Kirche Oberneisen

Die Ev. Kirche in Oberneisen

Möglicherweise kurz vor 881 hat die Abtei Prüm eine Kirche in Oberneisen errichten lassen. Zwischen 1021 und 1031 muss ein Nachfolgerbau geweiht worden sein. Auf ihn folgt ein Kirchenbau, von dem ein heute noch vorhandener, spätromanischer Turm stammt. 1525 wurde der Chor der Kirche komplett neu errichtet, 1733 das gesamte Gebäude grundlegend instand gesetzt. 1815 wurde das Gebäude bis auf den alten Turm abgerissen.

1816 bis 1819 wurde eine neue Rundkirche im klassizistischen Stil, geplant von Friedrich Ludwig Schrumpf und finanziert von den Gemeinden Lohrheim, Netzbach und Oberneisen, neu gebaut. Der romanische Westturm wurde in den Neubau mit einbezogen. Die „Dom des Aartals“ genannte Kirche ist, soweit bekannt, die einzige Rundkirche nördlich der Alpen, in der sich der Altar in der Mitte des Raums befindet. Der runde Altar besteht aus einer Marmorplatte mit 1,75 Metern Durchmesser. Die Kirche hat im Erdgeschoss 230 Sitzplätze und bietet auf der Empore weiteren 350 Menschen Platz.

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Oberneisen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Westlich des Orts verläuft in Nord-Süd-Richtung die B 54. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstellen sind an der A 3 bei Limburg an der Lahn etwa neun Kilometer nordöstlich von Oberneisen. Oberneisen hat einen Bahnhof an der auf diesem Streckenabschnitt seit 1986 für den Personenverkehr stillgelegten Aartalbahn. Der nächstgelegene Fernbahnhof ist der Bahnhof Limburg Süd in Limburg an der Lahn. Im Dezember 2014 soll die Aartalbahn auf dem Streckenabschnitt von Limburg nach Zollhaus für den ÖPNV mit einem Stundentakt reaktiviert werden. Oberneisen wird voraussichtlich ein Haltepunkt werden[4].

Tourismus

In Oberneisen befindet sich südlich vom ehemaligen Bahnhof der Aartalbahn in der sogenannten Erbslöhalle der Betriebshof des Arbeitskreises Aartalbahn, von dem aus Draisinenfahrten auf der Aartalbahn angeboten werden, die alljährlich von mehreren Tausend Besuchern genutzt werden [5].

Weblinks

 Commons: Oberneisen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 42 (PDF)
  3. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
  4. Beschluss des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Nord
  5. arbeitskreis-aartalbahn.de: Offizielle Internetpräsenz des Arbeitskreises Aartalbahn

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