Oberlauringen

Oberlauringen

Oberlauringen ist mit 760 Einwohnern Gemeindeteil des Marktes Stadtlauringen im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Oberlauringen liegt am Fuße des 419 Meter hohen Dürnbergs ca. vier Kilometer nördlich von Stadtlauringen, 500 Meter westlich entspringt die 33 Kilometer lange Lauer (Storchenbrünnle). Das Dorf liegt auf 325 m ü. NN.

Allgemeines

Ein Schloss einer Seitenlinie der Reichsritterschaft derer von Truchseß zu Wetzhausen mit Schlossgarten und einem Portal aus dem 18. Jahrhundert ist am Ortseingang (von Mailes kommend) zu finden. Heute gehört das Schloss zum Haus Gottesgüte e. V. Jugend- und Behindertenhilfe Oberlauringen der Diakonie in Schweinfurt. Träger ist das Mutterhaus Friedenshort in Freudenberg, Siegen (Siegerland). 1946 fanden dort evangelische Diakonissen der Schwesternschaft aus Miechowitz (Kattowitz, Oberschlesien), deren Begründerin Eva von Tiele-Winckler war, mit ihren Waisenkindern als Flüchtlinge eine neue Heimat.

In der Nachbarschaft des alten Rathauses mit reich gegliedertem fränkischen Fachwerk befindet sich die Rückert-Pforte, die darauf hinweist, dass Friedrich Rückert seine Jugend ab 1792 in Oberlauringen verbrachte. Diese Jugendzeit schildert er in seinen Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannssohn, erschienen 1829.

Auf einer Anhöhe in der Ortsmitte steht die evangelische Wehrkirche Oberlauringens mit schützender Mauerfestung und zweiemporigem Kirchenschiff. 500 Meter südlich des Ortes befindet sich der Jüdische Friedhof.

Eines der Gewerbegebiete der Großgemeinde Stadtlauringen befindet sich in Oberlauringen. Dort gibt es auch einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Förderschule für lern- und geistig behinderte Menschen.

Persönlichkeiten

  • Albrecht Eyring (1844–1920), Obstbaupionier, Genossenschafter, Gründer des Bayerischen Landesverbandes für Obst- und Gartenbau, Ehrenbürger von Herrnberchtheim, Initiator des Heimatmuseums Uffenheim, Heimatforscher, Pfarrer und Kirchenrat, wurde in Oberlauringen geboren.
  • Jörg Geuder (1861–1935) Lehrer, Dichter, Schriftsteller und Sprachpfleger, lebte und arbeitete 22 Jahre in Oberlauringen.
  • Friedrich Rückert (1788–1866), Dichter und Orientalist, verbrachte seine Jugend als Dorfamtmannssohn in Oberlauringen

Literatur

  • Friedrich Rückert: Erinnerungen aus den Kinderjahren eines Dorfamtmannssohns, 1829
  • Norbert Bischoff: ‹Der heitere, weise Gartenonkel, schrieb «selten schön, gut und reich». Die lohnende Wiederentdeckung des Lehrers und Gartenschriftstellers Jörg Geuder.› — Hans Michael Hensel [Hg.]: ‹Feuilleton› Nr. 8 November 2009. Segnitz bei Würzburg: Zenos Verlag, 31–35. ISSN 1436-2120, ISBN 3-931018-19-9.
  • Ernst Luther: ‹Rosen im Garten Jörg Geuders.›, u. a. im vorgenannten ‹Feuilleton› Nr. 8 November 2009, 33.
  • Heinrich Reister: Pflanz einen Baum. Bad Windsheim 1984. (Mit einer Lebensbeschreibung Albrecht Eyrings).

Weblinks

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