OZNA

OZNA

OZNA oder Organ Zaštite Naroda (Armije) (serbisch: Орган Заштите Народа Армије, ОЗНА) (dt. Abteilung für Volksschutz) war ein Geheimdienst in Jugoslawien.

Inhaltsverzeichnis

Vorgänger

Vor der Gründung von OZNA wurden geheimdienstliche Aufgaben von verschiedenen Organisationen ausgeführt. Bis zum Frühling 1944 waren dies: die „Sektion zum Schutz der Nationen“ in Zentral- und Westbosnien, Teilen von Kroatien und der Vojvodina; Zentren der territorialen Geheimdienste in Kroatien, Vojvodina und Montenegro; die Geheimdienstabteilung der Inneren Sicherheit in Slowenien; Informationsbeschaffungsabteilungen der Volksbefreiungsarmee und der Partisanen in Serbien, Mazedonien und dem Kosovo.

Gründung

OZNA wurde am 13. Mai 1944 unter Führung von Aleksandar Ranković, einem Mitglied des Politbüros und engen Freund Titos, gegründet. OZNA wurde als autonome militärische Organisation aufgebaut, deren zentrale Führung eine klare politische Linie in der nachrichtendienstlichen Arbeit garantieren sollte. Aufgeteilt wurde die OZNA in vier Abteilungen:

  1. Nachrichtendienst - Leitung Baće Milić
  2. Gegenspionage - Leitung Pavle Pekić
  3. Armeesicherheit - Leitung Jeftimije Sasić
  4. Technische Abteilung - Leitung Mijat Vuletić

Die erste Abteilung organisierte nachrichtendienstliche Aktivitäten in anderen Ländern, feindlichen Institutionen und okkupierten Gebieten. Sie rekrutierte Agenten und schickte diese zur Spionage aus. Sie sammelte Informationen über Polizei, feindliche Agentengruppen und militärische Organisationen.

Die zweite Abteilung sammelte Informationen von Informanten über politische Gruppierungen der Freiheitskämpfer, feindlichen Geheimdienstaktivitäten und bewaffneten nationalen Gruppen, die eine Gefahr für das Regime darstellten.

Die dritte Abteilung kümmerte sich um die nachrichtendienstliche Sicherheit der Volksbefreiungsarmee und der Partisanen.

In der vierten Abteilung wurde die technische Seite des Geheimdienstes bearbeitet. Dazu gehörte die Informationsauswertung und -speicherung, Kommunikationseinrichtungen, Chiffrierung u.a.

Eine fünfte und sechste Abteilung wurden im März und April 1945 eröffnet.

Die fünfte Abteilung war für die Aufdeckung ausländischer Geheimdienstnetzwerke in Jugoslawien zuständig. Sie wurde 1946 mit der dritten Abteilung zusammen gelegt.

Die sechste Abteilung war zuständig für die Sicherheit der Auslandsagenten. Kurze Zeit später wurde sie mit der zweiten Abteilung zusammen geführt.

Nachkriegszeit

Nachdem die Volksbefreiungsarmee ihren Namen am 1. März 1945 in „Jugoslawische Volksarmee“ geändert hatte, wurde die OZNA der Armee zugeordnet. Im März 1946 teilte sich die OZNA in einen militärischen und einen zivilen Teil. Der militärische Teil wurde zum Gegenspionagedienst (KOS - Kontra-Obaveštajna Služba) und der zivile zur Inneren Staatssicherheit (UDBA - Uprava državne bezbednosti).

Aktivitäten

Die OZNA war in Jugoslawien aufgrund ihrer Verhörmethoden gefürchtet. Ein geflügeltes Wort war „OZNA sve dozna“ (OZNA erfährt alles).


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