Niels Lund Chrestensen (1940)

Niels Lund Chrestensen (* 1940) ist Diplomgärtner und ein deutscher Manager. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter des Erfurter Samen- und Pflanzenzuchtbetriebes N.L. Chrestensen. Sein Sohn Frederick Niels ist weiterer Geschäftsführer.

Leben und Wirken

Chrestensen studierte am Leicester College for Technology und Commerce und an der Humboldt-Universität Berlin Gartenbau mit dem Abschluss Diplomgärtner. 1967 trat er in den Betrieb der Familie ein und übernahm die Leitung der Züchtungs- und Produktionsabteilung. Nach der vollständigen Verstaatlichung der Firma im Jahr 1977 blieb er im Bereich Blumensamenzucht in verantwortlicher Position. Chrestensen war zur DDR-Zeit Mitglied der NDPD und in der Stadtverordnetenversammlung Erfurt.

Mit der Reprivatisierung des Betriebes in der "Wende" 1990 übernahm Chrestensen zusammen mit seinem Bruder die Geschäftsleitung.

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit übernahm Chrestensen mehrere Funktionen in Wirtschaftsverbänden. Seit Dezember 1990 dient er als Präsident der Industrie- und Handelskammer Erfurt. 1997 wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages gewählt. Zudem gehörte er von 1992 bis 1995 der Beraterrunde von Bundeskanzler Helmut Kohl zum Aufbau Ost an und ist Mitglied der Zukunftskommission beim Ministerpräsidenten des Freistaats Thüringen. Außerdem ist er Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Bahn AG^[1].

Nils Lund Chrestensen, dessen Urgroßvater aus Dänemark nach Deutschland eingewandert war, ist Honorarkonsul des Königreichs Dänemark.

Chrestensen ist verheiratet mit Frau Erika und hat drei Kinder.

Auf der Feier zu seinem 70. Geburtstag am 11. August 2010 appellierte Chrestensen an die Politik, auch künftig freies, leistungsfähiges Unternehmertum zu sichern, "auch dort, wo diese Sicherung verlorengegangen ist".^[2] Chrestensen sieht auch ein Problem darin, dass aus der "Ware Strom" ein Objekt politischer Regulierung geworden ist. Er warnt davor, dass der Ausbau "Erneuerbarer Energien" zu weiteren Kostensteigerungen für die (Thüringer) Unternehmen führen würde. ^[3]

Am 6. September 2010 erhielt Chrestensen aus der Hand des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse.

Auszeichnungen

• 1999: Bundesverdienstkreuz am Bande
• 2005: Verdienstorden des Freistaats Thüringen
• 2010: Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
• IHK-Ehrennadel
• Mittelstands-Unternehmerpreis

Quellen

1. ↑ Der Aufsichtsrat der DB AGwww.deutschebahn.com zuletzt Aktualisiert am 23. Februar 2009
2. ↑ Hans Hoffmeister: Erstklassige Auszeichnung. Thüringische Landeszeitung, 12. August 2010
3. ↑ Strom- und Gaspreise sind größter Nachteil. Chrestensen: Die Belastung muss gedeckelt werden. Thüringische Landeszeitung, 14. September 2010