Niederschönhausen

Niederschönhausen

Niederschönhausen
Ortsteil von Berlin

Buch Blankenfelde Rosenthal Wilhelmsruh Französisch Buchholz Karow Niederschönhausen Blankenburg Stadtrandsiedlung Malchow Heinersdorf Pankow Weißensee Prenzlauer BergNiederschönhausen auf der Karte von Pankow
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 35′ 0″ N, 13° 24′ 0″ O52.58333333333313.47Koordinaten: 52° 35′ 0″ N, 13° 24′ 0″ O
Einwohner 26.903 (30. Juni 2008)
Postleitzahl 13156
Ortsteilnummer 0311
Gliederung
Verwaltungsbezirk Pankow
Ortslagen
Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg

Niederschönhausen ist ein Ortsteil im Bezirk Pankow von Berlin. Das Stadtgebiet ist geprägt von alten Villen und Mietshäusern. Hier befindet sich auch das Schloss Schönhausen.

Im heutigen Sprachgebrauch Berlins verweisen Ortsangaben mit Schönhausen immer nach Niederschönhausen, nicht in das entfernt davon liegende Gebiet von Alt- bzw. Neu-Hohenschönhausen im Bezirk Lichtenberg. Der Nebenname Pankow-Schönhausen ist ein Hinweis auf den angrenzenden Ortsteil Pankow von dem die Besiedlung Niederschönhausens ausging.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Schloss Schönhausen mit renoviertem Eingang
Friedenskirche Niederschönhausen
Fallada-Gedenktafel

Niederschönhausen liegt nördlich und nordwestlich des Ortskerns von Berlin-Pankow – die westliche Grenze markiert die Berliner Nordbahn. Ausgehend von der südlichen städtischen Bebauung der Innenstadt Berlins und Pankow geht es in die Flurwege der Schönholzer Heide zum nördlichen Stadtrand hin über.

Ortslagen

Zu Niederschönhausen gehören neben dem namensgebenden Ort noch die Ortslagen Schönholz, Majakowskiring und Nordend.

Bebauung

Niederschönhausen zeichnet sich durch eine Bebauung mit Villen und Mietshäusern aus, die vornehmlich um das Jahr 1910 bis in die zwanziger Jahre entstanden.

Hier befindet sich auch das Schloss Schönhausen. Im 18. Jahrhundert befand sich das Schloss im Besitz der Königin Elisabeth Christine, der Gemahlin König Friedrichs II. Aus dieser Zeit haben sich bedeutende Teile der originalen Ausstattung erhalten. Es war zu DDR-Zeiten zunächst Sitz des DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck und später Gästehaus der Regierung. Als Ort des Zentralen Runden Tisches und der Zwei-plus-Vier-Gespräche, die die deutsche Wiedervereinigung vorbereiteten, spielte Schloss Schönhausen nach 1989 eine besondere historische Rolle. Heute befindet sich in den Gebäuden der Schlossanlage die Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS).

Bis 1960 wohnten die Mitglieder der DDR-Regierung in Niederschönhausen. Sie bewohnten damals das sogenannte „Städtchen“, ein Gebiet um den Majakowskiring. Dieser Teil Niederschönhausens war bis 1973 für die normale Bevölkerung nicht zugänglich. Im Majakowskiring befindet sich das „Johannes-R.-Becher-Haus“, wie es bis 1990 offiziell hieß. Dort wohnte der Schriftsteller Johannes R. Becher, der auch den Text zur DDR-Nationalhymne schrieb. Heute ist in dem Haus ein privates Unternehmen untergebracht.

Nur 500 Meter westlich vom Majakowskiring entstand ab 1950 nach einem Beschluss der DDR-Regierung um die Straße 201 herum die Künstlersiedlung Erich Weinert.

Niederschönhausen ist ein grüner Ortsteil: Die Schönholzer Heide, der Brosepark, der Schlosspark, der Bürgerpark sowie der Friedhof Pankow III liegen hier.

Zudem ist Niederschönhausen einer der wenigen Ortsteile im Bezirk Pankow, in dem es noch ein Kino gibt: Der Blaue Stern an der Hermann-Hesse-Straße /Ecke Waldstraße. Aus Niederschönhausen stammt Max Skladanowsky, der 1895 ein Patent auf seinen Projektionsapparat „Bioscop“ beantragte und seine selbstgedrehten Filme erstmals am 1. November 1895 im „Varieté Wintergarten“ öffentlich vorführte. Er gilt damit neben den Auguste und Louis Lumière und Thomas Alva Edison als Kinopionier. In Niederschönhausen, wo er in der Waldowstraße gewohnt hat, liegt er auch begraben – auf dem Friedhof IV am Herthaplatz. Dort befindet sich auch das Ehrengrab der Stadt Berlin für Carl von Ossietzky. Dieser starb im Krankenhaus Nordend, das Anfang 2006 abgerissen wurde. Im zeitweilig als Lazarett genutzten Schulgebäude an der Blankenburger Ecke Buchholzer Straße wurde 1947 Hans Fallada behandelt. Hier starb er auch im selben Jahr.

Bis zur Gründung von Groß-Berlin im Jahr 1920 war Niederschönhausen ein eigenständiges Dorf im Landkreis Niederbarnim in Brandenburg. Das Rathaus befand sich in der Dietzgenstraße. Heute ist es das ehemalige Friedrich-List-Gymnasium, das – nach der Fusion mit dem Max-Born-Gymnasium – vorübergehend den die Bezeichnung „15. Schule“ trug und nun „Max-Delbrück-Oberschule“ heißt.

Verkehr

Durch den Ortsteil Niederschönhausen gehen folgende Bus- und Straßenbahn-Linien:

  • Bus 107 S+U Pankow beziehungsweise Niederschönhausen, Hermann-Hesse-Straße ↔ S Hermsdorf oder Arkenberge
  • Bus 150 U Osloer Straße ↔ S Buch
  • Bus 155 Weißensee, Piesporter Straße ↔ Wilhelmsruh, Fontanestraße
  • Bus 250 (U Franz-Neumann-Platz ↔) U Vinetastraße, Niederschönhausen, Buchholzer Straße, U Vinetastr. (↔ U Franz-Neumann-Platz)
  • Tram M1 Mitte, Am Kupfergraben ↔ Niederschönhausen, Schillerstraße oder Rosenthal Nord (im Nachtverkehr immer nach Schillerstraße)

Besondere Bedeutung für den Straßenverkehr hat die Bundesstraße 96a, die durch den Ortsteil Niederschönhausen verläuft.

Weblinks


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