Niederembt

Niederembt
Niederembt
Stadt Elsdorf
Koordinaten: 50° 58′ N, 6° 33′ O50.9643194444446.541880Koordinaten: 50° 57′ 52″ N, 6° 32′ 30″ O
Höhe: 80 m ü. NN
Fläche: 7,36 km²
Einwohner: 1.347 (30. Juni 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 50189
Vorwahl: 02274

Niederembt ist ein Ortsteil der Stadt Elsdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Erft-Kreis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Niederembt grenzt im Osten an Bergheim-Glesch, im Süden an Esch, im Westen an Oberembt und im Norden an den Finkel-Bach. Niederembt gehört zur Stadt Elsdorf. Sie wurde zunächst als Gemeinde im Jahr 1975 im Zuge der Gebietsreform im Land Nordrhein-Westfalen gebildet und als Rechtsnachfolgerin der bis dahin selbständigen Gemeinden Angelsdorf, Elsdorf, Esch, Heppendorf, Niederembt und Oberembt.

Geschichte

Die Wurzeln von Niederembt reichen weit zurück in die Jungsteinzeit bis etwa vor 5000 Jahren. Auch die Römer und danach die Franken haben hier viele Spuren hinterlassen. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden im Frankeshoven (gehört zu Niederembt) 30 Gräber von damals entdeckt.

Der Patron der Niederembter Kirche ist der Heilige Martin. Bereits um 960 war die Kölner Abtei St. Pantaleon im Besitz von zahlreichen Gütern in Embe. Erstmals erwähnt wurde der Name Niederembt im Jahre 1081.

Seit dem Mittelalter gehörte Niederembt zum Amt Bergheim im Herzogtum Jülich. 1794 besetzten französische Truppen den Ort und Niederembt kam an die Mairie Esch im Kanton Bergheim im Arrondissement de Cologne im Département de la Roer. 1815 kam Niederembt an das Königreich Preußen und 1816 an die Bürgeremeisterei Esch im Kreis Bergheim. Seit dem 1. Januar 1975 ist Niederembt ein Teil von Elsdorf.[1]

Religion

Katholische Pfarrkirche wurde 1681 erstmals erwähnt. Die heutige Pfarrkirche wurde auf den Vorgängerbauten im 15. Jahrhundert errichtet.Sie ist die dritt größte Kirche im Rhein-Erft-Kreis.

Jüdischer Friedhof (Niederembt)

Sehenswürdigkeiten

St. Martinus Kirche

Die Pfarrkirche in Niederembt (Emba inferior) gehörte 1081 der Kölner Abtei St. Pantaleon, der sie 1246 inkorporiert wurde; auch um 1300 ist sie als Pfarre bezeugt.

Das Präsentationsrecht wurde der Abtei noch 1721 bestätigt.

Auf spätgotische Bauarbeiten beziehen sich wohl die inschriftlich auf versetzten Steinen an der Nordseite überlieferten Daten 1417 und 1446 (oder 1496). Das spätgotische Langhaus, das nur ein nördliches Seitenschiff hatte, wurde 1893 nach Plänen des Kölner Architekten Theodor Ross um ein entsprechendes Südschiff und einen größeren Chor erweitert.

Weißes Haus

Nach den Angaben von Peter Daniels (1951), soll die jülischer Bauordnung von 1554 keine Neubauten mit „Überkragung der Stockwerke“ gestattet haben.

Man darf es also annehmen, dass das Weiße Haus in Niederembt in seiner jetzigen Gestalt von dieser Zeit entstanden ist. Auch das gegenüberliegende Gebäude stammt aus derselben Zeit. Bis 1950 gehörte das Weiße Haus der Kirche, die es bis zu diesem Zeitpunkt auch verwaltete. Nun in Folge finanzieller Nöte hat die Kirche das Gebäude an die Gemeinde Elsdorf verkauft.

Viele Schäden hat das Weiße Haus durch die Kriege erlitten. Damit das Gebäude vor dem Zerfallen geschützt wird, hat die Gemeinde Elsdorf eine umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahme durchgeführt. Dabei wurde darauf geachtet, dass die Konstruktion und die Gestaltung dem Charakter des alten Baudenkmals entspricht.

Heute ist das Weiße Haus das interessanteste Fachwerkhaus des Ortes und steht unter Denkmalschutz.

Windmühle

Wer von Jülich kommend über die B55 in den Rhein-Erft-Kreis fährt, der sieht schon von weitem die Niederembter Mühle.

Sie befindet sich auf der Mühlenstraße etwas außerhalb von Niederembt in Richtung Esch. Vier schwarze Flügel streckt die weiß verputzte Windmühle in den Himmel. Erbaut wurde sie 1799 von Peter Matthias Geuenich. Rund 150 Jahre lang tat sie ihren Dienst und verarbeitete Getreide zu Mehl.Nachdem die Mühle 1909 (1908?) nach einem Blitzschlag abbrannte, wurde sie im Folgenden als Dampfmühle betrieben. Im 2. Weltkrieg wurde sie 1944 von einer Bombe getroffen. Später wurde sie als "moderne Mühle" elektrisch betrieben. Die Mühle war bis nach dem 2. Weltkrieg in Betrieb. Im Jahre 2004 wurde sie restauriert.

Wegekreuze

  1. Ecke Hochstraße Kirchstraße, H. etwa 3 m. Kreuzaufsatz mit Gesims erneuert, Sockel und Nische von Andesit. 1790. Frakturinschrift: Der Verwittib Renierus Hortz und seine gestorbene Ehefrau Anna Maria Margaretha Fürst E.h.undDessen Kinder J.P.undL.P. und Anna Sibila P. und Margaretha R. und für die verstorbene ein Ave Maria. (Rs.): Reinerus Hortz von Niederemb ist der Fundatuerder 6 zuJederStattion An(n)o 1790.o Mensch, Behertzige wohl, daß die Liebe gegen dich also Harth gecreutziget mich.
  2. Kirchstraße, am Südausgang, Sandstein, überstrichen. H. etwa 3 m. E. 18. Jh. Sockel mit Kartusche, Inschrift verwittert, über Segensnische Relief des hl. Sebastian, kleines Kreuz mit Reliefkruzifix und Maria in Halbfigur.
  3. Straße nach Oberembt an der Abzweigung zum Abtshof, Sandstein. H. etwa 2,50 m. 18. Jh. über Sockel mit Nische Relief der Muttergottes in Muschelnische.
  4. Hohes neugotisches Flurkreuz am Ostausgang, Stiftung Familie Porlz 1884, bez. Frank & Musehen, -Cöln.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bereits im Jahre 1863 wurde Niederembt an den Omnibus-Fahrten zwischen Kirchherten und Horrem angeschlossen. 1898 nahm das "Amelner Johännchen" auf der Strecke Bedburg-Niederembt-Ameln den Betrieb auf. Der Verkehr dieser Linie wurde am 17. März 1953 eingestellt, da sie nicht mehr rentabel war.[2]. Durch diese Eisenbahn war Niederembt an die Zuckerfabriken in Ameln und Bedburg und der dortigen Wollfabriken und Linoleumbetriebe angeschlossen.

Einrichtungen

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Katholischer Kindergarten "St. Martinus"
  • Katholische Öffentliche Bücherei für den Pfarrverband Elsdorf
  • Alten- und Pflegeheim St. Martinus

Seit 2005 verfügt Niederembt über eine Rettungswache, die durch das hauptamtliche Personal der Feuer- & Rettungswache Bergheim 24 Stunden besetzt wird. Das Einsatzgebiet umfasst das Stadtgebiet Bedburg sowie die überwiegenden Teile der Stadt Elsdorf.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
  2. Zeitungsartikel Kölnische Rundschau vom 22. und 26. Juli 2000

Literatur

  • Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen, Stuttgart 2006
  • Die Denkmäler des Rheinlandes Kreis Bergheim 3 von A. Ohm und A. Verbeek, 1971
  • Kirchen Klöster und Kapellen im Erftkreis von F. Kretzschmar, 1984
  • Niederembt ein Dorf im Embegrund von P. Daniels 1951

Weblinks


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