Nicol Römer

Nicol Römer, auch Nicolaus, Nickel, Niklas genannt (* um 1435 in Chemnitz; † 7. November 1493 in Zwickau) war ein sächsischer Kaufmann, Bergwerksbesitzer und Ratsherr in Zwickau.

Leben

Wappen der Familie von Römer (Meißen)

Er entstammte einer meißnischen Familie (siehe Römer (Adelsgeschlecht)), deren direkte Stammreihe mit seinem Großvater, dem Chemnitzer Ratsherren Paul (Pawil) Romer, im Jahr 1401 urkundlich erwähnt, begann und war der Sohn des Chemnitzer Kaufmanns und Gewerken^[1] Hans Romer (auch: Römer; um 1400-1481), spätestens seit 1446 Gewerke in Zwickau, und dessen Ehefrau Catharina. Sein Bruder war der Zwickauer Kaufmann und Amtshauptmann Martin Römer (um 1432-1483).

Am 5. Februar 1470 wurde ihm und seinem Bruder Martin ein kaiserlicher Wappenbrief verliehen^[2], die kurfürstlich und herzoglich sächsische Belehnung mit Steinpleis (heute Ortsteil von Werdau) und Niederalbertsdorf (heute Ortsteil von Langenbernsdorf), beide im Landkreis Zwickau, folgte am 6. Februar 1476 für die beiden Brüder.

Ebenfalls im Jahr 1470 wurden die Schneeberger Silbervorkommen entdeckt, an deren Ausbeutung besonders auch Römer mit seinem Bruder Martin beteiligt war. Deshalb wurde die Zwickauer Münze 1475 neu gegründet. Im Jahr 1480 wurde das später als Dünnebierhaus bekannte Gebäude in Zwickau von Römer gebaut.

Er war als Erbe seines Bruders Martin, da dieser ohne Nachkommen geblieben war, auch Gutsherr auf dessen Gütern Unter-Steinpleis, Marienthal (Zwickau), Nieder-Albertsdorf und dem Stadtgut Werdau.

Römer heiratete vor 1460 in Zwickau Catharina Wermann (* um 1437 in Zwickau; † 9. November 1506 ebenda), die Tochter des Zwickauer Kaufmanns und Ratsherrn Nicol Wermann. Mit ihr hatte er vier Kinder: Anna, Wolf (Ahnherr der älteren Neumark-Rauensteiner Linie), Martin (Ahnherr der jüngeren Steinpleiser Linie) und Nicolaus.

Einzelnachweise

1. ↑ Ein Gewerke ist ein Bergwerksbesitzer oder Teilhaber an einem Bergwerk
2. ↑ Die Verleihung eines Wappenbriefes ist keinesfalls mit einer Erhebung in den Adelsstand gleichzusetzen.

Literatur

• Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B 1954, Seite 361, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1954.