Nibelungen (Volk)

Nibelungen (Volk)

Nibelungen (mittelhochdeutsch nibelen: nebelig bzw. Nibelunc: Sohn des Nebels/der Finsternis) bezeichnet in der germanischen Heldensage ein Zwergenvolk, die Mannen um Siegfried und die Mannen um König Gunther. In der ältesten Quelle, dem Waltharius, ist von Franci nebulones die Rede, was als nibelungische Franken übersetzt werden kann. Im Waltharius ist Nibelungen somit noch ein Attribut in Verbindung mit den Franken, die unter ihrem König Gunther um Worms am Rhein siedeln. Im Nibelungenlied wird Gunther (historisch richtiger) zu einem König der Burgunder. Später werden die Burgunder im Nibelungenlied jedoch auch Nibelungen genannt.

Teilweise wird angenommen, dass der Name Nibelungen an den Schatzbesitz, den Nibelungenhort, gebunden ist. Im Nibelungenlied wurde dieser nach den Vorbesitzern benannt, den Söhnen des Nibelung, einem Zwergengeschlecht, denen Siegfried den Schatz abgenommen hatte. Diese Vorbesitzer waren die Könige von Nibelungenland, das im Nibelungenlied in Norwegen liegt. In verschiedenen aus Deutschland nach Skandinavien gelangten Versionen dieser Sage ist Niflungar (so lautet die altnordische Form des Namens) der Name der Familie, der Gunnar (die nordische Form für deutsch „Gunther“) und Högni (deutsch „Hagen“) angehören. Verbindungen zur altgermanischen Mythologie wurden erst in den Dichtungen des 19. Jahrhunderts hergestellt.

Tatsächlich steht der Name der Nibelungen mit der germanischen Göttin Nehalennia in Verbindung. Nibelungen bedeutet daher die Nachfahren der Nehalennia. Nehalennia ist nach Auffassung einiger Wissenschaftler mit dem Naturereignis Nebel (gebildet aus nebh – Nässe, Feuchtigkeit und hel – verhehlen, verhüllen) identisch. Von Frau Holle, wie Nehalennia später in der deutschen Mythologie genannt wurde, ist überliefert, dass sie sich in Rauch und Nebel auflösen konnte.


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