Ngaoundéré

Ngaoundéré
Ngaoundéré
Ngaoundéré (Kamerun)
Ngaoundéré
Ngaoundéré
Basisdaten
Staat Kamerun
Provinz Adamaoua
Bezirk Vina
Höhe 1.100 m
Einwohner 231.376 (1. Januar 2005)
ISO 3166-2 CM-AD
5.266666666666714.016666666667

Ngaoundéré (deutsch: Ngaundere) ist eine Stadt im Norden Kameruns, am Rande des Hochland von Adamaua gelegen und Hauptstadt der Provinz Adamaoua, circa 1.100 m ü. NN mit 231.376 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005).

Der Ort ist Sitz eines Stammesfürsten (laamiido) der Fulbe und hat eine Bedeutung als landwirtschaftliches Handelszentrum, Sitz einer Universität für Agrikultur und Technologie mit rund 7.000 Studenten sowie Standort der Schmuckherstellung. Ngaoundéré ist Sitz eines katholischen Bischofs. Das dortige protestantische Hospital arbeitet mit der Universität Greifswald zusammen. Neben einem kleinen Flughafen, auf dem Mittelstreckenjets wie Boeing 737 verkehren können, findet sich hier der Endhaltepunkt der Transkameruneisenbahn und die noch gut erhaltenen Altstadt der Fulbe aus dem 19. Jahrhundert mit einer Moschee und dem "Palast" des „laamiido“.

Geschichte

Die Stadt wurde im Wesentlichen durch den Islam geprägt. Ursprünglich war hier eine Mboum-Gruppe beheimatet, deren Siedlung Ngaoukor 1831 durch die islamischen Fulbe unter der Führung des Ardo Njobdi b. Umaru von Bundang unterjocht wurde. Die Fulbe bauten die Stadt zu einem ihrer wichtigsten Machtzentren im heutigen Kamerun aus. Die Mboum-Bevölkerung versuchte in den folgenden Jahrzehnten mehrmals vergeblich sich von der Oberhoheit der Fulbe zu lösen.

1882 besuchte Robert Flegel wohl als erster Europäer die Stadt, im Januar wurde sie durch den französischen Kolonialoffizier Louis-Alexandre Mizon passiert. 1894 schloss Ardo Muhammadu Abbo einen zunächst folgenlosen "Schutzvertrag" mit dem deutschen Geographen Siegfried Passarge

Erst 1901 wurde die Stadt durch deutsches Militär besetzt und der seinerzeit regierende Ardo Abbo getötet. Die Kolonialverwaltung ersetzte ihn durch den loyalen Ardo Mai. Ngaoundéré wurde Teil der Residentur Adamaua, blieb aber nur sporadisch mit Soldaten besetzt. Erst 1913 wurde es im Zuge einer Verwaltungsneugliederung in Nordkamerun von Adamaua gelöst und Sitz einer eigenen Residentur.

Literatur

  • Florian Hoffmann: Okkupation und Militärverwaltung in Kamerun. Etablierung und Institutionalisierung des kolonialen Gewaltmonopols 1891–1914, Göttingen 2007

Weblinks


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