Neustadt (Bremen)

Neustadt (Bremen)
Stadtteil von Bremen
Neustadt
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Über dieses Bild
Basisdaten  Rang 
Fläche: 15,319 km² 8/23
Einwohner: 43.241 1/23
Bevölkerungsdichte: 2.823 Einwohner je km² 9/23
Ausländeranteil: 15,4 % 5/23
Arbeitslosenquote: 13,7 % 10/23
(Stand der Angaben: 31. Dez. 2008)
Koordinaten: 53° 4′ N, 8° 47′ O53.0678078.790994Koordinaten: 53° 4′ 4″ N, 8° 47′ 28″ O
Ortsteile: Alte Neustadt
Hohentor
Neustadt
Südervorstadt
Gartenstadt Süd
Buntentor
Neuenland/Flughafen
Huckelriede
Postleitzahlen: 28199, 28201
Stadtbezirk: Süd
Ortsamt: Neustadt / Woltmershausen
Website: Ortsamt Neustadt / Woltmershausen

Die Neustadt (Plattdeutsch Neestadt) ist ein links der Weser gelegener Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk Süd.

Inhaltsverzeichnis

Geografie und Ortsteile

Die Bremer Neustadt liegt im Zentrum von Bremen am linken Weserufer, direkt gegenüber dem Stadtteil Mitte.

Benachbarte Stadtteile sind im Norden Mitte, im Osten Obervieland, im Süden Huchting und im Westen Woltmershausen.

Der Stadtteil ist in acht Ortsteile gegliedert:

Alte Neustadt

Wohnhäuser auf dem Teerhof

Fläche: 1,45 km², 6145 Einwohner[1]

Die jetzige alte Neustadt wurde als planmäßige Stadterweiterung im 17. Jahrhundert auf der linken Weserseite angelegt und mit Befestigungsanlagen umgeben, den heutigen Neustädter Wallanlagen. Hier befinden sich der Hauptstandort der Hochschule Bremen, das Hallenbad Süd, das Ortsamt Neustadt/Woltmershausen, das Polizeirevier Neustadt sowie die Schule am Leibnizplatz, in deren Gebäude auch die Spielstätte der bremer shakespeare company, das Theater am Leibnizplatz, untergebracht ist. Am Franziuseck befindet sich das Haus der Kirche, der Verwaltungssitz der Bremischen Evangelischen Kirche. Außerdem sind das Rote-Kreuz-Krankenhaus Bremen und das Zollamt Hohentor sowie die Unternehmen Hachez, Kraft Foods und InBev (Beck & Co.) in der Alten Neustadt ansässig.

Zur alten Neustadt zählt der Teerhof, die Halbinsel zwischen der Weser und der Kleinen Weser. Von dessen ursprünglicher Bebauung ist nach fast vollständiger Zerstörung im Zweiten Weltkrieg außer der jetzt als Museum für Gegenwartskunst genutzten Weserburg (Neues Museum Weserburg Bremen) nichts erhalten geblieben. Der Teerhof wurde in den 1990er Jahren neu überwiegend mit Wohnhäusern bebaut und durch eine zusätzliche Fußgängerbrücke mit der Altstadt verbunden. Seit Mai 2009 ist das letzte unbebaute Stück an der Stirn des Teerhofs mit dem Firmensitz der Beluga Group, einer in Bremen ansässigen Reederei, bebaut worden.

Östlich der jetzigen Wilhelm-Kaisen-Brücke erstreckt sich zwischen der Weser und der zum Werdersee aufgeweiteten Kleinen Weser das Stadtwerder (Werder = Insel). Dieses war Namensgeber für den Fußballverein Werder Bremen, welcher hier gegründet wurde. Das markanteste Gebäude auf dem Stadtwerder ist das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Wasserwerk, erbaut 1871 bis 1873 im historistischen Stil. Für das aufgrund seiner äußeren Form umgangssprachlich als „Umgedrehte Kommode“ bezeichnete Bauwerk wird eine neue Nutzung gesucht.

Der Ortsteil grenzt im Nordosten, durch die Weser getrennt, an den Stadtteil Bremen-Mitte und die dazu gehörenden Ortsteile Altstadt und Ostertor. Im Südosten verläuft die Grenze zum Ortsteil Huckelriede von der Weser über das Gebiet der Sportvereine entlang des Geländes des Wasserwerks an der Böschung der Kleinen Weser. Hier läuft sie gut 200 Meter das Ufer entlang, um dann auf der Grenze zwischen Werdersee und Kleiner Weser das Ufer zu wechseln und am Deichschart zu enden. Im Süden verläuft die Grenze zum Ortsteil Buntentor entlang des Ufers der Kleinen Weser bis zur Piepe und dort den Piepebogen entlang. Der letzte, gerade Teil der Piepe bildet mit dem ersten Stück der Neustadtscontrescarpe bis zur Kreuzung mit der Friedrich-Ebert-Straße die Grenze zum Ortsteil Südervorstadt. Im Südwesten bildet die Neustadtscontrescarpe zusammen mit dem Hohentorsplatz die Grenze zu den Ortsteilen Neustadt und Hohentor. Im Nordwesten bildet die Bahnstrecke Bremen–Oldenburg die Grenze zum Ortsteil Hohentorshafen (Stadtteil Häfen) und schließt so wieder an der Weser an.

Hohentor

Historische Zeichnung vom Hohentor anno 1822

Fläche: 0,39 km², 4564 Einwohner[1]

Der Ortsteil Hohentor umfasst eine Fläche von etwa 500 x 800 Metern. An seiner Nordostseite grenzt das Quartier an die Alte Neustadt. Die Langemarckstraße bildet im Südosten die Grenze zur Neustadt. Im Südwesten bildet die Neuenlander Straße die Grenze zum Ortsteil Neuenland. Im Nordwesten bildet die Bahnlinie Bremen–Oldenburg mit dem Bahnhof Bremen-Neustadt die sichelförmige Grenze zum Stadtteil Woltmershausen.

Durch den Ortsteil Hohentor verläuft in Nordost-Südwest-Richtung die als Schnellstraße ausgebaute Hochstraße B 75 nach Oldenburg, während die Hohentorsheerstraße als ehemalige Hauptstraße in eine verkehrsberuhigte Wohnstraße umgewandelt wurde. Hier verkehrten bis zu ihrer Stilllegung in den 1960er Jahren die Straßenbahnlinie 7 nach Rablinghausen und zeitweise die Linie 6. Heute ist das Hohentor nur noch an seinen Grenzen an den ÖPNV angeschlossen.

Zwischen der Hochstraße und der Eisenbahnlinie Bremen–Oldenburg liegt das schmale Gewerbegebiet Neustädter Güterbahnhof.

Neustadt

Fläche: 0,47 km², 7344 Einwohner[1]

Der Ortsteil ist auch als Flüsseviertel bekannt, da die meisten Straßen in diesem Gebiet nach Flüssen benannt sind. Die nahezu quadratische Fläche erstreckt sich von der Neustadtscontrescarpe im Norden zur Neuenlander Straße im Süden. Im Westen und Osten wird der Ortsteil durch die Hauptverkehrsadern Langemarckstraße und Friedrich-Ebert-Straße begrenzt.

Die streng orthogonal geführten Straßenzüge werden von sanierten Altbremer Häusern gesäumt. Die Pappelstraße bildet mit ihren Geschäften das Zentrum des Flüsseviertels und erfüllt Funktionen für die umliegenden Ortsteile. Die älteste Straße ist die Bachstraße, welche in der Frühzeit Bremens einer der wichtigsten Verbindungswege aus der Stadt in Richtung Süden war.

Südervorstadt

Fläche: 0,28 km², 5336 Einwohner[1]

Die Südervorstadt grenzt westlich an den Ortsteil Neustadt (Friedrich-Ebert-Straße) und liegt dann zwischen Leibnizplatz/Buntentorsteinweg und Neuenlander Straße, als auch zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Meyerstraße. Im Ortsteil stehen überwiegend Wohnhäuser/Reihenhäuser, die als Bremer Häuser bekannt sind. Sie wurden um 1900 bis 1930 gebaut. Viele Straßen sind nach Philosophen benannt, daher wird der Bereich auch oft Philosophenviertel genannt. Die Hauptstraßen in West-Ost-Richtung führen von der Neustadt zu den Ortsteilen Gartenstadt Süd und Buntentor. Es sind der Leibnizplatz, bzw. im Verlauf der Buntentorsteinweg, die Kornstraße, die Gastfeldstraße und die Thedinghauser Straße.

Gartenstadt Süd

Fläche: 0,45 km², 4803 Einwohner[1]

Die Gartenstadt Süd wurde in 1950/60er Jahren – zeitgleich wie die Gartenstadt Vahr – durch die GEWOBA um ein großes Neubaugebiet erheblich vergrößert. Im Zuge dieses Ausbaus entstanden die im Juni 2008 wieder abgerissene Grund- und Hauptschule an der Gottfried-Menken-Straße sowie die Schule an der Karl-Lerbs-Straße.

Die Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld am Kirchweg residiert teilweise noch in historischen Gebäuden, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.

Buntentor

Fläche: 0,52 km², 6755 Einwohner[1]

Das Buntentor ist ein Stadtviertel entlang der Kleinen Weser, das durch die drei Parallelstraßen Buntentorsteinweg, Kornstraße und Gastfeldstraße erschlossen wird. Durch die Gastfeldstraße fuhr bis zu ihrer Stilllegung in den 1960er Jahren die Straßenbahnlinie 6, die am Kirchweg begann und zur Hemmstraße in Findorff führte, heute Buslinie 26/27. Die Straßenbahnlinien 4 und 5 fahren durch den Buntentorsteinweg. Auf einem ehemaligen Gewerbegelände am Anfang des Buntentorsteinweges befindet sich die Städtische Galerie Buntentor, dort wird auch der Kunstbesitz des Landes Bremen verwaltet und archiviert. Am Buntentorsteinweg befindet sich außerdem das Theaterhaus Schnürschuh, ein Kinder- und Jugendtheater. Am Kirchweg ist auf dem ehemaligen Gelände der Coca-Cola-Produktion ein Beginenhof gebaut worden.

Neuenland

Fläche: 5,78 km², 1407 Einwohner[1]

Dieser Ortsteil besteht im Wesentlichen aus einem als Airportstadt bezeichneten Gebiet, welches Standort des Flughafens Bremen ist. Außerdem beherbergt der Ortsteil den zweitgrößten Airbus-Standort in Deutschland sowie die EADS-Zentrale für alle Bereiche der bemannten Raumfahrt.

Erschlossen wird er durch die Neuenlander Straße und die neue, größtenteils als Hochstraße angelegte Bundesautobahn 281 mit der Abfahrt „Airportstadt“.

Die Airportstadt Ost ist Standort der Luft- und Raumfahrtindustrie und wird durch die hier endende Straßenbahnlinie 6 erschlossen. Die Hauptstraße wird Airbusallee heißen und die anderen neuen Straßen werden nach Flugpionieren benannt.

Der Flughafen, Verwaltungsgebäude (unter anderem die Hauptverwaltung der Nordmilch AG) und logistiknahe Unternehmen befinden sich in der Airportstadt Mitte. In diesem Gebiet war früher der Großmarkt, der sich heute in der Überseestadt befindet.

In der Airportstadt West befinden sich die Kaffeerösterei Melitta, ehemals Karl Ronning, sowie um die Bochumer Straße noch Wohnbebauung.

Der ursprünglich von der Verwaltung geplante Name „Airportcity“ konnte sich nicht durchsetzen, da er zu Missverständnissen mit der City als Zentrum bzw. Centrum von Bremen auf den Straßenschildern führte. Die Autobahnabfahrt trägt den Namen Airportstadt.

Huckelriede

Fläche: 5,53 km², 6912 Einwohner[1]

Huckelriede ist auf der einen Seite (südlich der Kornstraße) durch eine alte Bausubstanz geprägt, auf der anderen Seite sind am Werdersee (seit 1999) neue Wohnviertel entstanden, die den Stadtteil sehr verändert haben, wie zum Beispiel die neuen Wohngebiete Am Dammacker und Buntentorsdeich am Werdersee, die früher Gewerbegebiete waren.

Am Niedersachsendamm befinden sich die Gebäude der Rolandklinik und der Bereitschaftspolizei Bremen sowie die von der Bundeswehr genutzte Scharnhorst-Kaserne.

Der Ortsteil Huckelriede ist überregional durch das Gladbecker Geiseldrama von 1988 bekannt geworden. Damals flohen zwei Bankräuber von einer Filiale der Deutschen Bank in Gladbeck nach Bremen-Huckelriede, wo sie einen Linienbus entführten und dessen Fahrgäste sowie den Busfahrer als Geiseln nahmen.

Politik, Verwaltung

Beirat

Der Beirat Neustadt tagt regelmäßig und zumeist öffentlich im Ortsamt oder in anderen Einrichtungen wie z. B. Schulen. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene unmittelbar von den Bürgern gewählten Vertretern zusammen. Die Beiratswahlen finden alle vier Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Für seine Arbeit bildet er Fachausschüsse. Ferner stehen für stadtteilbezogene Maßnahmen eigene Haushaltsmittel zur Verfügung.

Siehe auch: Sitzverteilung im Beirat

Ortsamt

Das Ortsamt Neustadt/Woltmershausen ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichen Interesse sind, mitwirken. Es wird vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.

Ortsamtsleiter ist Klaus-Peter Fischer.

Geschichte

Namen

  • Neustadt: Im 17. Jahrhundert wurde auf der linken Weserseite um die heutige Alte Neustadt die Festungsanlage ausgebaut. Das Gebiet wurde planmäßig erschlossen. In Ergänzung zur Altstadt entstand eine Neustadt.
  • Huckelriede wurde 1489 als Huckelryde erwähnt. Der Name setzt sich zusammen aus höckerig und riede, also huckelige, sumpfige Niederung.
  • Buntentor und Hohentor kommen von den beiden früheren Stadttoren Bunte Tor und Hohe Tor.
  • Neuenlande war die Bezeichnung für eine neu erschlossene Geländeflur und das dortigen Straßendorf aus dem 13. Jahrhundert.
  • Gartenstadt Süd ist ein begrünter Ortsteil, der nach dem Zweiten Weltkrieg entsprechend englischen und deutschen Vorbildern als Gartenstadt konzipiert wurde.

Mittelalter bis 1800

Merian: Bremen 1641
Bastionen von 1729: Blick von der Neustadt-Seite zum Ostertor

Im 9. Jahrhundert fand ein Dorf mit dem Namen Ledense Erwähnung, das auf dem Gebiet der späteren Neustadt lag und im 17. Jahrhundert rund 100 Einwohner hatte. Eine erste Weserbrücke an der Stelle der heutigen Wilhelm-Kaisen-Brücke wurde 1244 genannt. Als Süderort wurde das Gebiet am linken Weserufer südlich der Altstadt bezeichnet. 1303 fand eine vorgelagerte Insel als Herrn Alands Werder Erwähnung. Sie gehörte dann dem Fischeramt und war Anlegestelle und Trockenplatz für die Fischer mit der Bezeichnung Fischerschlachte. Das Gebiet der Neustadt war teils im Besitz des Erzstifts Bremen und der Grafschaft Hoya. Eine kleine Wallbefestigung, der Borchwall oder 1303 Borgwall, gab es schon im 14. Jahrhundert.

1489 wurden die Bürger verpflichtet, die Huckelryde als Straße zu finanzieren und 1563/64 konnte dann die neue Heerstraße gepflastert werden als Verbindung zur Straße Am Steinwege, heute Buntentorsteinweg.

Ausbau des Befestigungssystems

1522 wurde zwischen der Kleinen und der Großen Weser vor der Weserbrücke eine Wallbastion gebaut mit einem Zwingturm. Der Wehrturm Herrlichkeitzwinger oder auch Braut genannt fand später als Pulverturm eine Nutzung.

Die Bremer Stadtmauer entsprach im 17. Jahrhundert nicht mehr den neuesten wehrtechnischen Bedingungen. Der Bereich der Schlachte, jenseits der Neustadt, war unbefestigt, also eine Schwachstelle im Befestigungssystem. Für die Belagerungskriege dieser Zeit, mit stärker werdenden Kanonen, war es erforderlich, die Bremer Befestigung vollkommen umzubauen. Es erfolgte ab 1601 ein Ausbau des Befestigungssystems nach Plänen von Johan van Rijswijck, der sich für eine Befestigungsanlage „mitt sieben Bollwerken“ auf der Neustadtseite aussprach. Erst 1623 – der Dreißigjährige Krieg hatte begonnen – wurden die Anlagen links der Weser auf der Basis der Pläne von Rijswijck und Johan van Valckenburgh in Angriff genommen und 1627 mit zunächst sieben Bastionen vollendet. Es folgte 1664 ein achtes Bollwerk auf dem Tanzwerder, dem heutigen Stadtwerder. In der Neustadt gab es nur zwei Durchlässe von 1630 durch den Wall, das prächtige Hohe Tor und das schmucklose Süder-Tor, später als das Bunte Tor bezeichnet. Die Fuhrleute konnten in den Wirtshäusern am Hohen Tor Wappen von Osnabrück oder Stadt Hannover sowie im Goldenen Löwen am Bunten Tor übernachten. Heute erinnern Hohentorsplatz, Hohentorsstraße, Hohentorskirche sowie der Ortsteil Buntentor und der Buntentorsteinweg an die beiden Tore und die Bastionsstraße an eine der Bastionen.

Die Bremer Neustadt wurde weniger aus Platzbedarf angelegt, vielmehr um Bremen und seinen Hafen ringsherum durch Befestigungsanlagen zu schützen. Diese Befestigungsanlage hatte nur eine Bewährungsprobe zu bestehen, als 1666 schwedischen Truppen im Zweiten Bremisch-Schwedischen Krieg die Stadt erfolglos auf der linken Weserseite belagerten.

Erste Entwicklungen zum Stadtteil

Das Gebiet der heutigen Alten Neustadt war zunächst nur sehr dünn besiedelt. Da die Neustadt nur schleppend besiedelt wurde, erließ der Bremer Rat 1642 Privilegien für die Neustadt, u.a. ein unentgeltliches aber eingeschränktes Bürgerrecht. Die St.-Pauli-Gemeinde residierte seit 1635 zunächst nur in einem Wohnhaus. 1679/82 erfolgte der Bau der St.-Pauli-Kirche. Schon ab 1640 gab es nahe der Kirche die St.-Pauli-Kirchspielschule. Sie erhielt 1648 ein Schulhaus. Die Besiedlung erfolgte zuerst im Bereich der Oster-, Wester- und Brautstraße. Durch einen Blitzschlag explodierte 1739 der Herrlichkeitzwinger (Braut). Er wurde vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Brautstraße und die kleine Brautbrücke erinnern jedoch an den Turm. Noch waren große Gebiete der Alten Neustadt lediglich Gartenland.

Um 1760 begann Am Steinwege, dem heutigen Buntentorsteinweg, eine Bebauung für die Zigarrenmacher, Fuhrleute und Arbeiter.

1800 – 1900

Die Befestigungsanlagen waren um 1800 nicht mehr zeitgemäß. Sie wurde ab 1802 abgetragen, und es entstanden vielfach Gemüsegärten. Ab circa 1819 standen neben den zwei Toren jeweils die 1944 zerstörten klassizistischen Säulengebäude als Wacht- und Akzise-Häuser. Das Hohe-Tor wurde 1823 und das Bunte-Tor 1861 abgerissen. 1812 hatte die Neustadt 7.521 Einwohner.

1822 entstand der noch private Buntentorsfriedhof, der 1940 von Bremen übernommen wurde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich in der Neustadt Industrieansiedlungen für die Produktion von Kaffee, Bier, Schokolade und Zigarren.

Das Buntentor wurde ein Zigarrenarbeiterviertel. Die Bewohner des Viertels wurden oft respektlos als Geelbeente (gelbbeinige) bezeichnet; vielleicht bedingt durch die gelben Beine, die beim Tabakschmuggeln entstanden oder durch die lehmigen und damit gelblichen Schuhe oder durch die gelben Hosen der Zimmerer und Maurer.[2]

Erst 1863 wurden die Neustädter Bürger rechtlich den Altstadtbürgern gleichgestellt. In der Neustadt wohnten zu dieser Zeit noch überwiegend ärmere, einfachere Bürger. Heinrich Schmidt-Barrien zitiert einen sehr bezeichnenden, alten plattdeutschen Volksreim zu diesem Stadtteil:[3]

Mien Vadder is Zigarrenmaker,
mien Mudder kaut Tabak,
un wenn ji dat nich globen willt,
denn steck ick jo in'n Sack.

Schulen: Die St.-Pauli-Kirchspielschule erhielt 1804 einen Neubau an der Osterstraße. 1857 und 1868 folgten Erweiterungsbauten. 1909 wurde die Schule von Bremen übernommen. Als Nebenschule entstanden die Bulthauptschule am Neustadtswall und die Schule am Buntentorsteinweg. Die Bulthauptschule befand sich Mitte des 19. Jh. in der Großen Johannisstraße 182, Weserstraße 77 und Westerstraße. 1862 eröffnete unter Leitung von Friedrich Heinrich Bulthaupt die Volksschule am Neustadtswall für 532 Schüler den Unterricht. Schulerweiterungen folgten 1864, 1869, 1887 und 1891. Die Schule ist 1944 zerstört worden.

Am Buntentorsteinweg wurde ab 1807 in einem angekauften Haus unterrichtet. 1825 wurde ein erstes Schulgebäude errichtet und 1862 ein 6-klassiger Neubau für 482 Schüler, der immer wieder erweitert werden musste. Der erhaltene dreigeschossige Neubau stammt von 1909, die Turnhalle von 1890. Die öffentliche, erhaltene Schule an der Kantstraße entstand 1892 zur Entlastung der vorgenannten Freischulen.

Der Bau der Eisenbahnbrücke erfolgte 1866. Dann folgte 1872 bis 1875 der Bau der Kaiserbrücke an der Stelle der heutigen Bürgermeister-Smidt-Brücke. Ein Wasserwerk – die Umgedrehte Kommode – entstand 1873 auf dem Stadtwerder. 1875 fand die Eingemeindung von Buntentor statt. Der Neustadtsgraben wurde 1891 bis auf die Piepe und dem Hohentorshafen zugeschüttet und stattdessen darauf Grünanlagen, Exerzierplätze und Kasernen angelegt.

Friedrich Ebert, der spätere Reichspräsident, eröffnete 1894 in der Brautstraße eine Kneipe, die ein Zentrum gewerkschaftlicher und politischer Aktivitäten war. Das Technikum, die heutige Hochschule Bremen, entwickelte sich zunächst im Schulgebäude an der Kleinen Allee. 1906 konnte das noch bestehende Gebäude an der Langemarckstraße bezogen werden.

Ab 1900

Die umgedrehte Kommode (Wasserturm).

1905 hatte die Neustadt 13.708 und die südliche Vorstadt 28.461 Einwohner. Das Gebiet zwischen Buntentorsteinweg und Woltmershausen wurde mit Reihenhäusern unterschiedlicher Größe für die Kleinbürger und Arbeiter bebaut. Die erhaltene Schule an der Oderstraße wurde 1909 als Volksschule und die Schule an der Mainstraße 1913 als Hilfsschule (heute Förderzentrum) eingeweiht.

Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden auf dem Stadtwerder Kleingärten. Der soziale Wohnungsbau, an der Friedrich-Ebert-Straße und der Kornstraße, minderte bis 1933 die dringendste Wohnungsnot. Das Neuenland wurde 1921 in die Stadt Bremen eingemeindet. Die Industrieansiedlung und der Bau des Flughafens begann. 1923 war die Gründung der Focke-Wulf-Werke auf dem Neuenlander Feld.

Die Zeit des Nationalsozialismus

Während der NS-Zeit entwickelt sich das Focke-Wulf-Werk zum Großbetrieb der Rüstungsproduktion. Der jüdische Metallwarenhändler Heinrich Rosenblum (Thedinghauser Straße) und die Fahrradhändlerin Selma Zwienicki (Hohentorstraße) wurden bei den Novemberpogrome 1938 in der sogenannten Reichskristallnacht von der SA ermordet.

Ab 1935 entstand ein Wohngebiet an der Huckelrieder Straße. Das Gebiet wurde danach bald Huckelriede genannt. Hier entstanden 1935/36 die Hindenburg-Kasernen. Der Bau der dritten Straßenbrücke erfolgte von 1936 bis 1939 an der Stelle der heutigen Stephanibrücke, die 1944 zerbomt wurde. Die Luftangriffe 1944/45 zerstörten den überwiegenden Teil der Alten Neustadt. Alle weiteren Weserbrücken wurden von der Wehrmacht in den letzten Kriegstagen gesprengt.

Wiederaufbau nach 1945

Wie im Bremer Westen begann in der Neustadt in den 1950er Jahren der Wiederaufbau. An der Weser dehnten sich Industrie- und Gewerbebetriebe aus, z. B. Haake-Beck, Beck & Co., Hachez, Jacobs. Ab 1956 erfolgte der Bau der Gartenstadt Süd. In Huckelriede entstand 1949 die private Roland-Klinik, und ab 1952 belegte die Bereitschaftspolizei die daneben liegenden Kasernen. Der Werdersee - als Flutrinne für die Weser - wurde von 1953 bis 1956 angelegt. Der dabei ausgebaggerte Sand war das Basismaterial für den neuen Huckelrieder Friedhof von 1956. Das Gymnasium und Schulzentrum Huckelriede wird in Abschnitten von 1961 bis 1967 gebaut.

Die Focke-Wulf-Werke durften ab 1956 wieder Flugzeuge produzieren. 1961 fusionierten die beiden Bremer Flugzeughersteller Focke-Wulf-Flugzeugbau GmbH und Weser-Flugzeugbau GmbH. Sie gliederten die Raumfahrtabteilungen aus und gründeten die Firma ERNO.

1960 hatte die Neustadt 74.231 Einwohner.

Ab 1999 erfolgte der Umbau des Flughafens Bremen und der Ausbau des Wirtschaftsstandortes Airport City. Durch die Verlegung der Straßenbahnlinie 6 und die Fertigstellung eines Teilstücks der Autobahn 281 (2008) wurde das Gebiet besser erschlossen.

Der im Krieg fast vollständig zerstört Teerhof wurde von 1990 bis 2008/09 mit Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. Eine Fußgängerbrücke verbindet seit den 1990er Jahren die Halbinsel mit der Altstadt.

Einwohnerentwicklung

Sp. Orts- bzw. Stadtteil 1812 1862 1889 1961 1975 1995 2007
1 Alte Neustadt 7.251 12.728 23.423 5.468 5.556 5.716 6.209
2 Hohentor in Zeile 1 in Zeile 1 in Zeile 1 5.512 4.830 4.550
3 Ortsteil Neustadt in Zeile 1 in Zeile 1 in Zeile 1 8.651 7.512 7.346
4 Südervorstadt 6.220 5.445 5.356
5 Gartenstadt Süd 6.401 5.135 4.836
6 Buntentor 3.155 7.911 6.896 6.773
7 Neuenland 103 in Zeile 6 1.754 1.430 1.383
8 Huckelriede 7.542 6.474 6.918
9 Stadtteil in Zeile 1 ≈16.000 ≈28.000 49.545 43.439 43.371

Durch mehrere neue Gebietseinteilungen besteht keine genaue Folge der Einwohnerentwicklung.

Angaben ab 1975 als Jahresmittelwerte vom Statistischen Landesamt Bremen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Kirche St. Jakobi.

Bauwerke

  • Die neugotische evangelische St.-Jakobi-Kirche wurde von 1875 bis 1876 nach Plänen von Johann Rippe gebaut.
    Der Turm erreicht inkl. der der etwa 1,5 m hohen Wetterfahne eine Höhe von 47,2 m.[Anmerkung 1] Die kleine Kirche hat eine Länge von etwa 25  und eine Breite von etwa 16 m.[Anmerkung 2]
  • Das neogotische Wasserwerk von 1873, die sogenannte Umgekehrte Kommode auf dem Stadtwerder
  • Der Zentaurenbrunnen am Leibnizplatz von August Sommer und Eduard Gildemeister (1890)
  • Der Kleine Roland von 1739 auf dem Neuen Markt an der Westerstraße
  • Das Wasser- und Schifffahrtsamt, ein Gebäude das die Architekten Kraemer, Sieverts & Partner von 1953 bis 1956 geplant haben.
  • Die Hochschule Bremen, Bereich Nautik mit der neuen Sternwarte wurde 1955 bis 1958 nach Plänen von Bernhard Wessel erstellt.

Denkmale

Kultur und Theater

Neues Museum Weserburg Bremen
  • Die bremer shakespeare company ist ein Theater am Leibnizplatz.
  • Das Neues Museum Weserburg Bremen ist eines der größten Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland.
  • Die Bremen Halle ist ein Luft- und Raumfahrtmuseum am Flughafen.

Parks und Grünanlagen

  • Die Neustadtsanlagen entstanden als Park zwischen Neustadtswall und Neustadtscontrescarpe, nachdem im 19. Jahrhundert die nicht mehr erforderlichen Befestigungsanlagen beseitigt wurden (siehe dazu Bremer Stadtmauer).
  • Die größte Grünzone erstreckt sich an der Weser. Dazu gehören das Werderland zwischen Kleiner Weser, Weser mit dem Werdersee und dem Strandbad, mehreren großen Kleingartengebieten, dem Sportpark am Sportheim/Krähenberg/Kuhhirten, den Deichwegen sowie dem Badestrand an der Weser beim Cafe Sand.
  • Der Huckelrieder Friedhof ist einer der größten parkähnlichen Friedhofsanlagen in Bremen.
  • Friedhof Buntentor ist ein älterer, kleiner Friedhof. Der Stadtbaumeister Johann Georg Poppe (1769–1826) wurde dort beigesetzt.
  • Die Kleingartenparks an der Grollander Ochtum und in Huckelriede
  • Der Park links der Weser an der Ochtum in Huchting ist ebenfalls ein Erholungsgebiet nahe der Neustadt.

Öffentliche Einrichtungen

Allgemein

  • Das Ortsamt Neustadt/Woltmershausen, Neustadtscontrescarpe 44
  • Das Polizeirevier Neustadt, Schulstraße 11
  • Feuerwehr Bremen, Feuerwache 4, Woltmershauser Allee
  • Freiwillige Feuerwehr Bremen Neustadt, Seesenthom 4 (Huckelriede)[1]

Schulen

Bremer Technikum vor 1917, heute: umgebauter M-Trakt der Hochschule Bremen am Neustadtswall
  • Die Schule an der Mainstraße ist ein Förderzentrum.
  • Die Schule an der Karl-Lerbs-Straße ist eine Grundschule als Ganztagsschule.
  • Die Schule an der Kantstraße ist eine Grundschule.
  • Die Schule am Buntentorsteinweg ist eine Grundschule als Ganztagsschule.
  • Die Schule an der Oderstraße ist eine Grundschule.
  • Die Wilhelm-Kaisen-Oberschule ist ein Schulzentrum der Sekundarstufe I als Ganztagsschule in Huckelriede an der Valckenburghstraße 1/3.
  • Das Schulzentrum Neustadt, Delmestraße, ist eine Schule des Sekundarbereichs II und eine Berufliche Schule/Berufsschule für Hauswirtschaft/Sozialpädagogik sowie eine Fachschule für Sozialpädagogik
  • Die Oberschule am Leibnizplatz ist eine Gesamt- und Ganztagsschule mit Gymnasium, Sekundarstufe II und Fachschule. Sie wurde 1909 als Realschule gebaut, wurde 1926 Oberrealschule, war nach 1945 Gymnasium und ab 1991 Schulzentrum und Integrierte Stadtteilschule.
  • Die Bremer Krankenpflegeschule der freigemeinnützigen Krankenhäuser eV am Roten Kreuz Krankenhaus, St.-Pauli-Deich 25.
  • Die vhs Süd, Zweigstelle der Volkshochschule Bremen, Theodor-Billroth-Straße 5
  • Die Hochschule Bremen mit Standorten am Neustadtswall, an der Werderstraße, an der Süderstraße und beim Flughafen Bremen
  • Die Bremen Business School, Hermann-Köhl-Straße, ist eine Privatschule für Berufstätige zur akademischen Weiterqualifizierung

Soziales

In der Neustadt befindet sich eine Vielzahl sozialer Einrichtungen

  • Ungefähr 20 Kindergärten
  • Die circa 10 Einrichtungen der Jugendarbeit sind unter anderem:
    • das Jugendfreizeitheim Buntentor, Geschwornenweg 11a
    • das Jugendfreizeitheim Neustadt, Thedinghauser Straße 115b
    • das Lidice-Haus als Jugendbildungsstätte, Weg zum Krähenberg 33a auf dem Stadtwerder trägt den Namen zur Erinnerung an die in der NS-Gewaltherrschaft von der SS zerstörte tschechische Ortschaft Lidice
    • die Initiative KidZ-Kreativ in die Zukunft, Valckenburghstraße 39 in Huckelriede
  • Das AWO-Dienstleistungszentrum Neustadt, Lahnstr. 65 in der Neustadt
  • Als Altentagesstätten und Altenheime
    • die Begegnungsstätte Mainstraße 46 in der Neustadt
    • das Alfred-Horn-Haus, Westerstraße 19–31 in der Alten Neustadt
    • das Caritas-Altenzentrum St. Michael, Kornstraße 383 in Buntentor
    • das Haus Kleine Weser, Heinrich-Bierbaum-Straße 9 in der Alten Neustadt
  • Die Tagesstätte Süd mit dem Klamottencafé, Langemarckstraße 206 in der Neustadt
  • Die Behinderteneinrichtungen:
    • Die Werkstatt Bremen, Hoffmannstraße 11 in Buntentor
    • Der Martinsclub Bremen, Buntentorsteinweg 24/26
    • Das Betreute Wohnen Buntentorsteinweg 590
    • Der Bundesverband Kleinwüchsige Menschen und ihre Familien (BKMF), Leinestraße 2 in der Neustadt
  • Sowie Gesprächskreise, Gesundheitsberatung, Männergruppen, Nachbarschaftshilfen, Selbsthilfegruppen, Krankenhaussozialdienste, Suchthilfen etc.
  • Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bremen - Neustadt, Seesenthom 4 in Huckelriede

Kirchen

Siehe auch Liste der Kirchen in Bremen

  • Vereinigte Evangelische Gemeinde Bremen-Neustadt ab 2009 bestehend aus
    • der evangelischen Matthias-Claudius-Kirche, Wilhelm-Raabe-Str. 1/2 im Ortsteil Gartenstadt Süd mit einer neuen Kirche von 1966; die Entwidmung als Kirche erfolgte im November 2009, das Gebäude wird ein Mehr-Generationenhaus.
    • der evangelischen St.-Pauli-Kirche von 1635, Große Krankenstraße 11, mit der neuen Kirche am Neuen Markt im Ortsteil Alte Neustadt;
    • der evangelischen Zion-Kirche, Kornstraße 31 im Ortsteil Südervorstadt mit der neuen Kirche von 1966;
  • Die evangelische neugotische St.-Jakobi-Kirche von 1876 am Kirchweg 57 im Ortsteil Buntentor.
  • Die evangelische Hohentorsgemeinde, Hohentorsheerstraße 15 im Ortsteil Hohentor, entstand 1906.
  • Die Freie Evangelische Ausländerarbeit am Kirchweg 108 im Ortsteil Buntentor
  • Die katholische Herz-Jesu-Gemeinde, Kornstraße 371 im Ortsteil Buntentor, wurde 1935/37 nach Plänen des Architekten Dominikus Böhm errichtet.

Sport

  • Bezirkssportanlage Süd, Huckelriede, Volkmannstraße 10
  • Hallenbad Süd (Südbad), Neustadtswall 81
Vereine
  • Der ATS Buntentor, Sedanstraße 47
  • Der BTS Neustadt Bremen, Erlenstraße 85 A
  • Der Bremer Ruder-Club Hansa, Werderstraße 64
  • Der Bremer Ruderverein, Volkmannstraße 10 Werderstraße 60
  • Der Bremer Sport-Club, Werderstraße 66
  • Der CF Victoria 05 Bremen, Kantstraße 5
  • Der Polizei-Sportverein Bremen, Volkmannstraße 10
  • Der Schwimmverein Bremen, Strandweg 15
  • Der Segelverein Bremen, Strandweg 1
  • Der Tennisverein Stadtwerder, Huckelrieder Weg 1
  • Der Tennis-Club Schwarz-Weiß, Erlenstraße 85 A

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Beck’s Brauerei in der Neustadt
Flughafen Bremen: Gebäude der Deutschen Flugsicherung und Tower im Hintergrund
Rotes Kreuz Krankenhaus

Der Ortsteil Alte Neustadt ist zur Weserseite hin geprägt durch Industrie- und Gewerbebetriebe, zu denen die Brauerei Becks und Haake-Beck gehören. Außerdem sind das Zollamt Hohentor und die Unternehmen Hachez und Kraft Foods hier ansässig. Im Ortsteil Neuenland befindet sich der Flughafen Bremen mit Großbetrieben der Flugzeug- und Raumfahrtindustrie wie Airbus und ERNO. Am Flughafen hat sich seit den 1990er Jahren die „Airportstadt“ mit vielen Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Zwischen der Bundesstraße 75/Duckwitzstraße und dem Flughafen befindet sich das große Gewerbegebiet Ochtum. Das Gewerbegebiet zwischen Warturmer Damm und Duckwitzstraße ist Standort eines großen Einkaufszentrums. An der Neuenlander Straße (Bundesstraße 6) haben sich u. a. verschiedene Einkaufsmärkte angesiedelt.

Weiterhin sind das Rote-Kreuz-Krankenhaus an der Kleinen Weser, die Roland-Klinik in Huckelriede sowie die Bremer Straßenbahn AG am Flughafendamm größere Arbeitgeber.

Der Stadtteil Neustadt ist ansonsten ein durchmischter Wohnstadtteil mit mehreren Einkaufszonen an der Langemarckstraße, Pappelstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Kornstraße und am vorderen Buntentorsteinweg. Viele Dienstleistungs- und kleine Handwerksbetriebe sowie Gaststätten und einige kulturelle Einrichtungen ergänzen das Stadtbild. Die Ortsteile Gartenstadt Süd, Huckelriede und der stadtfernere Bereich vom Buntentor sind Wohnquartiere.

Verkehr

Eisenbahn

Der Bahnhof Bremen-Neustadt wird von den Linien RS 3 und RS 4 der S-Bahn Bremen bedient.

ÖPNV

Folgende Straßenbahnlinien der Bremer Straßenbahn (BSAG) durchqueren die Neustadt:

  • Linie 1: Huchting - Neustadt - Hauptbahnhof - Osterholz
  • Linie 4: Arsten - Huckelriede - Neustadt - Domsheide - Horn - Borgfeld
  • Linie 5: Arsten - Huckelriede - Neustadt - Domsheide - Horn (Horner Mühle)
  • Linie 6: Flughafen - Neustadt - Domsheide - Riensberg - Universität
  • Linie 8: Huchting - Neustadt - Domsheide - Schwachhausen (Kulenkampffallee)
  • Linienbus 24 (Lankenauer Höft – Rablinghausen - Neue Vahr)
  • Linienbus 26 (Huckelriede - Walle)
  • Linienbus 27 (Huckelriede - Findorff/Weidedamm)
  • Die Linien 51 (Huckelriede - Obervieland), 52 (Huchting - Flughafen - Kattenturm), 53 (Huckelriede - Obervieland - Brinkum) tangieren die Neustadt.
Straßen

Die Neustadt wird von der neuen Autobahn 281 zerschnitten. Der Stadtteil kann erreicht werden über die Autobahn 1, Abfahrten Bremen-Arsten und Bremen/Brinkum sowie über die Autobahn 28 von Oldenburg über Bundesstraße 75 in Fahrtrichtung Autobahn 27. Die Haupterschließungstraßen sind neben der B 75 in Nord-Süd-Richtung die Langemarckstraße und die Friedrich-Ebert-Straße und in Ost-West-Richtung die Westerstraße und der Buntentorsteinweg, die Korn-/Lahnstraße sowie die Neuenlander Straße (Bundesstraße 6).

Rad- und Wanderweg

An der Kleinen Weser und vorbei am Werdersee führt auf dem Deich ein durchgehender Weg von der Neustadt über Huckelriede nach Habenhausen.

Persönlichkeiten

  • Johann Diedrich Allerheiligen (1875-1937, Kaufmann in der Neustadt, Politiker (Deutsche Demokratische Partei) und Senator (1925–1933)
  • Carl F. W. Borgward begann seine Unternehmerkarriere mit der Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. in der Steinstraße 28.
  • Mudder Cordes, eigentlich Metta Cordes (1815–1905), Marktfrau und Bremer Stadtoriginal, wohnte in der Neustadt Schützenstraße 17
  • Richard Dunkel (1869–1939), Industrieller in der Neustadt, Mitglied der Bremer Bürgerschaft von 1912 bis 1933 und Präsident der Bürgerschaft von 1920 bis 1930
  • Friedrich Ebert (1871–1925), Politiker (SPD) und Reichspräsident, wirkte von 1891 bis 1905 in Bremen, unter anderem in der Gastwirtschaft Zur guten Hilfe, in der Neustadt Brautstraße 16
  • Carl Francke (1843–1931), Industrieller, gründete in der Bachstraße in der Neustadt 1875 seine Fabrik
  • Karl Lerbs (1893–1946), Dramaturg und Schriftsteller von Anekdoten aus Bremen
  • Gottfried Menken (1768–1831), Theologe, Pastor an der evangelischen St. Pauli-Kirche in der Neustadt
  • Johannes Piersig (1876–1942), Pastor an der evangelischen St. Pauli-Kirche in der Neustadt
  • Henning Scherf (* 1938 in der Neustadt), Politiker (SPD), Bürgermeister und Präsident des Senats von Bremen, wohnte und begann seine politische Karriere in der Neustadt
  • Gustav Volkmann (1842–1917), Pastor an der evangelischen St. Jakobi-Kirche in der Neustadt
  • Georg Wulf (1895–1927) wirkte als Flugpionier auf dem Flugplatz Neuenlander Feld

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Statistisches Jahrbuch 2009. Statistisches Landesamt Bremen, S. 9–11, abgerufen am 15. Juni 2010.
  2. Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Bd. A-K, S. 292, Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
  3. aus Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Band 2 - Neustadt

Anmerkungen

  1. Höhe von St. Jakobi durch indirekte Höhenmessungen am 16. Juli 2009 durch J. Möhring bestimmt.
  2. Bestimmung der Gesamtlänge und -breite über Satellitenbild (Juli 2009).

Weblinks



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