Neulingen

Neulingen


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Neulingen
Neulingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neulingen hervorgehoben
48.9683333333338.7247222222222325
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Enzkreis
Höhe: 325 m ü. NN
Fläche: 23,38 km²
Einwohner:

6.615 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 283 Einwohner je km²
Postleitzahl: 75245
Vorwahl: 07237
Kfz-Kennzeichen: PF (Enzkreis)
Gemeindeschlüssel: 08 2 36 073
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßstraße 2
75245 Neulingen
Webpräsenz: www.neulingen.de
Bürgermeister: Michael Schmidt
Lage der Gemeinde Neulingen im Enzkreis
Birkenfeld Eisingen Engelsbrand Friolzheim Heimsheim Illingen Ispringen Kieselbronn Knittlingen Knittlingen Knittlingen Knittlingen Maulbronn Mönsheim Mühlacker Neuenbürg Neuhausen Niefern-Öschelbronn Ötisheim Sternenfels Tiefenbronn Wiernsheim Wimsheim Wurmberg Wurmberg Keltern Remchingen Straubenhardt Neulingen Kämpfelbach Ölbronn-Dürrn Ölbronn-Dürrn Ölbronn-Dürrn Königsbach-SteinKarte
Über dieses Bild

Neulingen ist eine Gemeinde im Enzkreis in Baden-Württemberg. Bretten, Knittlingen und Pforzheim sind die nächstgelegenen Städte.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Neulingen liegt etwa zehn Kilometer nördlich der Kreisstadt Pforzheim auf einer wasserarmen Karsthochfläche, der Bauschlotter Platte, nahe der badisch-schwäbischen Grenze.

Nachbargemeinden

Stadt Pforzheim, Ispringen, Ölbronn-Dürrn, Königsbach-Stein, Bretten, Eisingen, Kieselbronn, Knittlingen

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Neulingen besteht aus den ehemaligen Gemeinden Bauschlott, Göbrichen und Nußbaum. Zu den ehemaligen Gemeinden Bauschlott und Nußbaum gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Göbrichen gehören das Dorf Göbrichen und das Gehöft Katharinentalerhof. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Göbrichen liegt die Wüstung Nidlingen. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Nußbaum liegen die Wüstungen Elgerateswilare und Weiher.[2]

Bauschlott bildet das Hauptzentrum mit Bürgermeisteramt und Gemeindeverwaltung.

Geschichte

Gemeinde Neulingen

Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Göbrichen in Neulingen umbenannt und gleichzeitig die beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Bauschlott und Nußbaum eingemeindet. Der neue Gemeindename wurde in Anlehnung an das alte Nidelingen (auch Nitlingen, Neidlingen, Neutlingen) ausgewählt. Diese Siedlung lag auf der Gemarkung Göbrichen, in der Nähe des heutigen Naturschutzgebiets „Neulinger Dolinen“, südlich des Ortsteils Göbrichen (48°56'30" nördlicher Breite, 8°43'14" östlicher Länge).

Jene Zeit überlebt Habende berichten jedoch, dass der Ort Neulingen einst auf Kalkboden gebaut worden war und durch die Faktoren eindringenden Wassers und hohen Gewichts der Häuser die Erde einbrach. Dies wurde schon 1370 bestätigt.

Heute liegt das Zentrum der Gemeinde Neulingen bei 48°58'13" nördlicher Breite, 8°43'24" östlicher Länge (Position der Kirche im Ortsteil Bauschlott).

Ortsteil Bauschlott

Bauschlott

Er ist mit 3.149 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2010) der größte der drei Ortsteile von Neulingen, wurde 1071 als „Buslat“ im Lorscher Codex erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Klöster Hirsau, Gottesaue, Maulbronn und die Dominikanerinnen aus Pforzheim hier ihren Besitz. 1532–1540 ließ Ritter Egloff von Wallstein ein Wasserschloss mit vier Türmen bauen. Auf dessen Fundamenten errichtete Friedrich Weinbrenner 1806 bis 1809 das heutige Landschloss im Auftrag des badischen Großherzogs Carl Friedrich (das Schloss ist heute in Privatbesitz). Durch das Schloss nennt man die Bauschlotter auch „Grofen“ (Grafen).

Ortsteil Göbrichen

Göbrichen

Göbrichen mit 2.106 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2010) konnte 1992 sein 900-jähriges Bestehen feiern. 1092 wird es als Gebrichingenim Hirsauer Codexzum ersten Mal erwähnt. Nach einer wechselvollen Geschichte der Zugehörigkeit kam der Ort ab 1309 ganz zum Kloster Herrenalb. Markgraf Philipp von Baden worb das Gemarkungsgebiet den Mönchen ab, und seit 1527 gehörte Göbrichen ganz zur Markgrafschaft Baden-Durlach. Der Göbricher wird auch der „Hirsch“ genannt.

Ortsteil Nußbaum

Nußbaum

Nußbaum mit seinen 1.276 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2010) ist der älteste der drei Ortsteile und als Nuzboumenbereits im Jahre 883 im Lorscher Codex genannt; jedoch lassen die Reste einer größeren römischen Villa, die in der Nähe des heutigen Ortes gefunden wurden, auf eine wesentlich weiter zurückreichende Siedlungsgeschichte schließen. Eine im Jahr 1798 ebenfalls dort gefundene Herkules-Statue wird im Landesmuseum Stuttgart aufbewahrt. Nach der Reformation fiel der Ort an Württemberg und kam erst 1806 im Zuge der napoleonischen Grenzveränderungen zum Herzogtum Baden.

Die Nußbaumer nennt man auch die Backkörb. Der Legende nach weilte Kaiser Karl der Große in Nußbaum schon zur Jagd, während noch alles von Wald umgeben war, und vermutlich noch niemand hier wohnte. Allmählich seien die Lebensmittelvorräte ausgegangen. Als der Monarch nach der Jagd fragte, ob denn noch etwas zum Essen da sei, zeigte ihm ein kleiner Junge eine Walnuss, die er seiner Majestät schenken wollte. Der Kaiser freute sich zwar sehr über diese nette Geste, doch meinte er, dass dies weder dem Schenkenden noch dem Beschenkten etwas nütze und ließ diese Nuss an Ort und Stelle in die Erde legen. Sein Wunsch war es, dass, so wie aus der Nuss ein Nussbaum wachsen werde, an dieser Stelle ein Dorf entstehen solle, das man später Nußbaum heißen werde. Fest steht auf jeden Fall, dass Nussbäume in Nußbaum eine lange Tradition haben. Denn in früheren Zeiten standen am Ortseingang von Göbrichen her, auf der rechten Seite, zahlreiche Nussbäume.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist seit 6. Juli 2006 Michael Schmidt, stellvertretender Bürgermeister Heinrich Furrer.

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen (letzte Wahl: 7. Juni 2009) ergaben folgendes Ergebnis: [3][4]

FWV 47,54 % 40,35 % +7,19 8 Sitze +2
SPD 24,82 % 30,64 % -5,82 4 Sitze -1
CDU 27,63 % 29,01 % -1,38 4 Sitze -1

Gemeindeverwaltungsverband Neulingen

Der Sitz des Verbandes befindet sich in Neulingen mit den Mitgliedsgemeinden Kieselbronn, Neulingen und Ölbronn-Dürrn.

Seit dem 1. Januar 2011 werden die technischen Dienste in den Gemeinden Neulingen und Ölbronn-Dürrn vom Zweckverband „Bauhof Neulingen - Ölbronn-Dürrn“ wahrgenommen. Verbandsvorsitzender ist Bürgermeister Michael Schmidt, Neulingen; sein Stellvertreter Bürgermeister Norbert Holme, Ölbronn-Dürrn.

Wappen

Das Gesamtwappen der Gemeinde wird in dieser Form seit 1974 geführt. Es ist eine Zusammenfassung von den Ortswappen von Bauschlott, Göbrichen und Nußbaum: In Rot ein mit zwei schwarzen Rauten belegter goldener Schrägbalken, darüber ein goldener Großbuchstabe Gold, darunter ein goldener Sester. Trotz des Gemeinsamen Gemeindewappens ist der Stolz auf das eigene Ortswappen ungebrochen und so wird heute noch an den Ortseingängen auf der Begrüßungstafel zu dem Gemeindewappen auch das Ortswappen und das Kreiswappen genutzt.

Partnerschaften

Neulingen ist Gemeinde Europas und hält partnerschaftliche Beziehungen zu:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Autobahn- und Bundesstraßenanbindung

  • Durch Bauschlott führt die Bundesstraße 294
  • Schnelle Anbindung über Landesstraßen 571 und 611 an die:

Bundesstraße 35 und Bundesstraße 293

Bahn- und Busanbindung

Medien

  • Einmal wöchentlich (Donnerstag) erscheinendes „Amtsblatt Neulingen“.

Öffentliche Einrichtungen

  • Jugendraum in der Alten Schule von Bauschlott zur Freizeitnutzung der Neulinger Jugend. Um die Nutzung auch der Jugend der anderen Ortsteile von Neulingen zu ermöglichen ist ein verbilligte Busfahrt mit den Kommunalen Verkehrsbetrieben geschaffen worden.

Gewerbe

Die Ortsteile Bauschlott und Göbrichen besitzen größere Gewerbe- und Industriegebiete.

In Bauschlott Allmendäcker und Obere Klinge

In Göbrichen Wolfsbaum

Wichtige Gewerbezweige in der Gemeinde:

  • Präzisions-, Kunststoff- und Metallverarbeitendes Gewerbe
  • Handelsgewerbe
  • Bau- und Handwerksgewerbe

Bauwerke/Sehenswürdigkeiten

Schloss Bauschlott
Kirche in Bauschlott
  • Schloss Bauschlott (ehemaliges Wasserschloss)
  • Kirche in Bauschlott vom badischen Oberbaudirektor Heinrich Hübsch, errichtet im Stil des Romantizismus (Mitte 19. Jahrhundert)
  • Richtfunkturm in Stahlfachwerkbauweise in Göbrichen (Geographische Koordinaten: 48°57'12“ nördliche Breite, 8°42'37“ östliche Länge, Höhe: 76 Meter, Baujahr: 1998)
  • Funkturm in Stahlfachwerkbauweise in Bauschlott (Geographische Koordinaten: 48°57'55“ nördliche Breite, 8°42'51“ östliche Länge)
  • Drei in jedem Ortsteil zu findende evangelische Kirchen
  • In den alten Ortskernen Fachwerkhäuser (zum Teil unter Denkmalschutz)

Bildung und Kinderbetreuung

Die Gemeinde verfügt über eine Grund- Haupt- und Werkrealschule im Ortsteil Bauschlott, sowie jeweils eine Grundschule in den Ortsteilen Göbrichen und Nußbaum.

Der Ortsteil Nußbaum verfügt über eine Kindertagesstätte, die Ortsteile Bauschlott und Göbrichen verfügen über je zwei Kindertagesstätten.

Gesundheit und Pflege

Der Ortsteil Bauschlott verfügt über ein Alten- und Pflegeheim.

Museen

Der ehemalige Schaf- und Farrenstall an der Bergstraße im Ortsteil Nußbaum wurde von der Gemeinde unter Unterstützung des Heimatvereins Nußbaum e.V. und mit Spenden aus der Bevölkerung zum Dorfgemeinschaftshaus mit Heimatmuseum umgebaut.

In historisch eingerichteten Räumen wird die einstige Lebenswelt der Dorfbewohner veranschaulicht und von Zeit zu Zeit durch Vorführungen vorgespielt.

Sport

  • Golfplatz vor den Toren Bauschlotts
  • Flugplatz zwischen Bauschlott und Nußbaum für Modellflugzeuge
  • sportliche Einrichtungen alle drei Ortsteile besitzen je eine Sport-(Mehrzweck-)halle und einen Fußballplatz mit Anhang von Sportplätzen(Volleyball, Handball, Basketball, Badminton, etc.)
  • Tennis kann in Göbrichen (zwei Plätze) und Bauschlott (drei Plätze) gespielt werden.
  • Hundeübungsplatz in Bauschlott Richtung Bretten

Regelmäßige Veranstaltungen

  • alle 2 Jahre wiederkehrendes Straßenfest in Bauschlott
  • jährliches Maifest 30. April bis 1. Mai des MV Bauschlott
  • jährliches Maifest 30. April bis 1. Mai der Feuerwehren in Göbrichen und Nußbaum
  • jährliches Maifest am 1. Mai der Feuerwehr Bauschlott
  • jährliches Sommerfest der Feuerwehr Nußbaum (Mitte Juli)
  • jährliches Straßenfest des Seniorenzentrums Bethesda (Ende Juli)

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen

  • 1849, Bertha Benz, geb. Ringer, † 1944, Ehefrau von Carl Benz, machte bei ihrer Fahrt von Mannheim nach Pforzheim und zurück Anfang August 1888 in Bauschlott einen unfreiwilligen Zwischenstopp und ließ vom Schuhmacher Karl Britsch vor dem Gasthaus Adler neues Leder auf ihre Bremsklötze nageln. Seit 2008 erinnert die durch Bauschlott führende Bertha Benz Memorial Route an jene erste automobile Fernfahrt der badischen Pionierin. Seit 2010 befindet sich daher auch ein Denkmal zu Ehren Berta Benz auf dem Anger in Bauschlott.
  • 1971, Jay Alexander, Mitglied des Gesangsduos Marshall & Alexander, zeitweise wohnhaft in Bauschlott
  • 1931, Heinz Scheible, Melanchthonforscher, 1997 Träger des Melanchthonpreises der Stadt Bretten, verbrachte einen Teil seiner Jugend in Nußbaum.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 569–571
  3. Öffentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 7. Juni 2009. Gemeinde Neulingen (8. Juni 2009). Abgerufen am 10. Juni 2009.
  4. Tobias Zywietz (18. Juni 2004): Wahlen in Neulingen, Baden - Gemeinderatswahl 2004. Abgerufen am 14. Mai 2008.

Literatur

  • Josef Adam: Nußbaum. Dörfliches Idyll zwischen Pforzheim und Bretten. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000, ISBN 978-3-89735-135-6.
  • 1100 Jahre Nußbaum. Festbuch 1983.
  • Johannes Canis: Heimat Bauschlott, Herausgeber: Gemeinde Bauschlott, 1971

Weblinks

 Commons: Neulingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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