Netzwerk Fertiprotekt

Netzwerk Fertiprotekt
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Das Netzwerk Fertiprotekt ist eine 2006 in Deutschland gegründete Kooperation von universitären Zentren, Kliniken und Praxen. Das Netzwerk ist inzwischen auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgeweitet worden und vereint derzeit über 50 Einrichtungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Ziel des Netzwerks ist, Frauen und Männern vor und nach einer Chemo- oder Strahlentherapie die Möglichkeit zu bieten, sich nach wissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich ihrer Fruchtbarkeit beraten und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz ihrer Fruchtbarkeit durchführen zu lassen. Dabei ist die Beratung zu und die Durchführung von fertilitätserhaltenden Maßnahmen entsprechend dem Kodex des Netzwerks nicht profitorientiert.

Hintergründe

Durch die heute deutlich besseren Heilungschancen bei Krebserkrankungen kommt der Lebensqualität nach einer überstandenen Behandlung der Erkrankung zunehmende Bedeutung zu. Dabei nehmen die Ängste um den Erhalt der Fruchtbarkeit bei jungen Männern und Frauen einen wichtigen Raum ein. Die häufigsten Krebsarten, die im Alter unter 40 Jahren diagnostiziert werden, sind Brustkrebs, Melanome, Zervixkarzinom, Non-Hodgkin-Lymphome und Leukämien. Eines der wichtigsten Probleme bei Frauen, die sich einer Chemotherapie oder Strahlentherapie unterziehen mussten, ist die vorzeitige Menopause und die damit verbundene Infertilität.[1] Allein bei Brustkrebs geht man von jährlich ca. 200 Patientinnen in Deutschland mit noch bestehendem Kinderwunsch aus. [2] Bei Männern kann es durch eine Chemotherapie zu einer dauerhaften Schädigung des Hodengewebes kommen. Aufgrund der Fortschritte in der Reproduktionsmedizin stehen inzwischen eine Vielzahl von fertilitätsprotektiven, also die Fruchtbarkeit schützende Methoden zur Verfügung. Jedoch wurden diese Techniken oft nur in einzelnen großen universitären Zentren mit entsprechender Erfahrung angeboten, so dass davon zu wenige Patientinnen und Patienten profitieren konnten.

Probleme

Einige Maßnahmen, wie die Kryokonservierung von Spermien und In-vitro-Fertilisation (IVF) sind seit langem etabliert. Andere tragen heute hingegen noch experimentellen Charakter, wie die Kryokonservierung von Ovargewebe vor Chemotherapien für eine spätere Transplantation und die Verlagerung von Eierstöcken zum Schutz vor einer Strahlentherapie aus dem kleinen Becken. Diese Leistungen werden daher teilweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland getragen.[3]

Einzelnachweise

  1. Beckmann et al. Konzeptpapier zur Ovarprotektion. FRAUENARZT 47 (2006), 604-616
  2. Dorn A. Psychoonkologie – Psychosoziale Onkologie. Für wen – von wem?
  3. Kinderwunsch und Krebs vom 30. Juli 2008

Literatur

Weblinks


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