Nelson A. Miles

Nelson A. Miles
Nelson Appleton Miles

Nelson Appleton Miles (* 8. August 1839 bei Westminster, Massachusetts; † 15. Mai 1925 im District of Columbia) war US-amerikanischer Offizier und Kommandeur der United States Army.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre und Bürgerkrieg

Geboren wurde Miles am 8. August 1839 in der Nähe von Westminster, Massachusetts als jüngstes Kind von Daniel und Mary (Curtis) Miles. Nach seiner Schulzeit in Westminster ging er nach Boston, wo er als Verkäufer in einem Geschäft für Töpferwaren arbeitete.
Durch Selbststudium und Training mit einem französischen Veteranen bereitete er sich 1861 für den Kampf im Amerikanischen Bürgerkrieg vor, den er mit dem Dienstgrad eines 1st Lieutenant des 22. Massachusetts-Freiwilligenregiments betrat. Seine Feuertaufe hatte er während der Schlacht von Seven Pines am 31. Mai 1862, als er im Stab von General Howard diente. Nach dieser Schlacht wurde er mit Rang vom 31. Mai 1862 zum Lieutenant Colonel der 61. New Yorker Freiwilligeninfanterie befördert und übernahm schließlich mitten in der Schlacht von Antietam das Kommando über das Regiment, nachdem der kommandierende Colonel verwundet worden war. Er führte es in die blutigen Schlachten von Fredericksburg und Chancellorsville, wo er jeweils verwundet wurde. Für seine Tapferkeit bei Chancellorsville wurde ihm später die Medal of Honor verliehen.

In der Folgezeit erhielt das Kommando über die erste Brigade der ersten Division II.Korps der Potomac-Armee und wurde schließlich mit Patent vom 12. Mai 1864 zum Brigadegeneral der Freiwilligen befördert. Als solcher kommandierte er die erste Division des II. Korps schließlich in den letzten Gefechten des Krieges während der Appomattoxkampagne. Am 21. Oktober 1865 wurde er zum Generalmajor ernannt. Zeitweilig befehligte er das zweite Korps. Ebenfalls bekannt wurde er als Kommandant von Fort Monroe, Virginia, wo der ehemalige Präsident der Konföderation, Jefferson Davis, interniert war.

Indianerkriege

Im Juli 1866 wurde er zum Colonel der regulären Armee ernannt und zunächst nach Fort Raleigh, North Carolina, zum Freedmen's Bureau geschickt. Am 30. Juni 1868 heiratete er Mary Hoyt Sherman, die Nichte von General William Tecumseh Sherman. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor. 1869 wurde Miles Colonel der 5. US-Infanterie in Fort Hays, Kansas. 1874/75, im Red River-Krieg, führte Miles ein Kommando aus Infanterie und Kavallerie gegen feindliche Indianer auf den südlichen Plains. Bei der Schlacht am Palo Duro Canyon am 30. August 1874 gelang es ihm, die Indianer zu besiegen. Nach Custers Niederlage am Little Big Horn ging Miles nach Montana, um die Sioux zu bekämpfen und zur Kapitulation zu zwingen. Seine Truppen besiegten die Indianer im Oktober 1876 am Bad Route Creek und im Dezember im Quellgebiet des Red Water River. Am 8. Januar 1877 besiegte er Crazy Horse und sein Gefolge bei den Wolf Mountains und die Minneconjous am Little Muddy Creek am 7. Mai desselben Jahres. Schließlich hinderte er im Oktober 1877 Chief Joseph und die Nez Percé, nach Kanada zu entkommen und stellte sie an den Bear Paw Mountains (siehe Feldzug gegen die Nez Percé).
Am 15. Dezember 1880 wurde er zum Brigadegeneral der regulären Armee befördert und kommandierte das Department of the Columbia, später das Department of the Missouri bis 1886, als er Nachfolger von General George Crook als Kommandeur des Departments of Arizona wurde, wo er im September desselben Jahres den Apachenführer Geronimo zur Aufgabe bringen konnte.

Weitere Aufgaben

1888-1890 kommandierte Miles die Division of the Pacific und wurde schließlich am 5. April 1890 zum Generalmajor und Chef der Division (später Department) of the Missouri befördert. Vier Jahre später erhielt er das Department of the East, und 1895 wurde er sogar Oberkommandeur der US-Armee. Im Krieg gegen Spanien führte er persönlich 1898 eine Expedition gegen Puerto Rico, und am 6. Juni 1900 wurde er zum Generalleutnant befördert. An seinem 64. Geburtstag trat er in den Ruhestand und widmete sich dem Schreiben seiner Memoiren. Im Frühjahr 1925 erlitt Miles bei einem Zirkusbesuch einen tödlichen Herzinfarkt. Er wurde am Nationalfriedhof Arlington in einem Mausoleum beigesetzt.

Literatur

  • Personal Recollections and Observations of General Nelson A. Miles, University of Nebraska Press, University of Nebraska Press, ISBN 0-8032-8181-1.
  • Robert Wooster: Nelson A. Miles and the Twilight of the Frontier Army. Lincoln, NE 1993.
  • Peter R. DeMontravel: A Hero to His Fighting Men: Nelson A. Miles, 1839-1925. Kent, OH 1998.
  • Stefan Papp jr.: General Nelson A. Miles. Wyk auf Föhr 1993.
  • Virginia W. Johnson: The Unregimented General: A Biography of Nelson A. Miles. Boston, MA 1962.
  • Brian C. Pohanka (ed.): Nelson A. Miles: A Documentary Biography of His Military Career, 1865-1903. Glendale, CA 1985.

Weblinks



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