Neil Ritchie

Neil Ritchie
General Ritchie als Kommandeur des XII Korps in Frankreich

Sir Neil Methuen Ritchie KCB, KBE, DSO, MC (* 29. Juli 1897 in Georgetown, Guyana; † 11. Dezember 1983 in Toronto) war ein britischer General im Zweiten Weltkrieg.

Ritchie ging am Lancing College in West Sussex zur Schule. Anschließend besuchte er die Militärakademie in Sandhurst. Seine Militärkarriere begann im Jahr 1914, als er Offizier in der Black Watch wurde. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte er in Frankreich und Mesopotamien. 1918 wurde er mit dem Military Cross ausgezeichnet.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, bekleidete Ritchie den Rang eines Brigadier. 1939 wurde Ritchie als Teil der British Expeditionary Force nach Frankreich versetzt, wo er im Stab des Generals Sir Alan Brooke diente. Nach der Schlacht um Dünkirchen wurde Ritchie in den Stab von Sir Claude Auchinleck versetzt. Auchinleck gab ihm im November 1941 sein erstes Feldkommando, nämlich das der 8. Britischen Armee. Parallel wurde Ritchie zum Lieutenant General befördert.

Ritchie mit untergebenen Offizieren in Nordafrika

Ritchie hatte das Pech, das Kommando während der Zeit zu haben, in der die britische Armee viele Niederlagen zu beklagen hatte. Die 8. Armee in Nordafrika war die einzige Landstreitkraft, die gegen deutsche Verbänden kämpfte. Nach einigen anfänglichen Siegen gegen die Italiener wurden die Briten vom Deutschen Afrikakorps unter dem Befehl Erwin Rommels zurückgedrängt. Ritchie war eigentlich als ein vorübergehender Kommandant gedacht, der abgelöst werden sollte, sobald sich ein besserer Kommandeur fand. Trotzdem war er für ganze sechs Monate Kommandeur der 8. Armee. Nachdem die Briten wieder einige Siege erringen konnten, wurden sie erneut von den Deutschen zurückgeworfen, wobei der wichtige Hafen Tobruk in gegnerische Hände fiel. Infolgedessen wurde Ritchie im Juni 1942, vor der Ersten Schlacht von El Alamein, von Auchinleck abgesetzt. Ritchie wurde sowohl vor als auch nach dem Krieg dafür, dass er Rommel nicht aufhalten konnte, schwer kritisiert. Seitdem haben ihn viele Kommentatoren, unter anderem Michael Carver, verteidigt.

Nachdem Ritchie als Kommandeur der 8. Armee abgelöst worden war, erhielt er das Kommando über die 52. Division. Später, während der Operation Neptune führte er das XII Britische Korps. Die Tatsache, dass Ritchie, anders als sein Vorgänger als Kommandant der 8. Armee, Alan Cunningham, nach seiner Amtsenthebung ein Kommando bekam, spiegelt die hohe Wertschätzung wider, die er durch den Chief of the Imperial General Staff Sir Alan Brooke erfuhr.

Nach dem Krieg blieb Ritchie in der Armee und kommandierte die schottischen Streitkräfte, bis er zum General befördert und zum Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Fernost ernannt wurde. Nach seiner Pensionierung emigrierte er nach Kanada und wurde Vorsitzender einer Versicherungsgesellschaft, der Mercantile and General Reinsurance Company.

Neil Ritchie starb am 11. Dezember 1983 im Alter von 86 Jahren in Toronto.

Weblinks

 Commons: Neil Ritchie – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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