Neil Diamond

Neil Diamond
Neil Diamond 2011

Neil Leslie Diamond (* 24. Januar 1941 in Brooklyn, New York) ist ein US-amerikanischer Sänger und Songwriter. Er hatte vor allem in den späten 60er und in den 1970er Jahren zahlreiche Top-Ten-Hits wie Sweet Caroline, I Am… I Said,[1] Song Sung Blue und Cracklin' Rosie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Diamond wuchs im New Yorker Stadtteil Brooklyn in einer jüdisch-polnisch-russischen Einwandererfamilie auf. Er ging mit Barbra Streisand zur Highschool und sang mit ihr im Schulchor. Nach dem Besuch der Schule musste er meist im Laden seines Vaters aushelfen.[2] Zu seinem 16. Geburtstag bekam er eine Gitarre geschenkt - und lernte, sie zu spielen.

Musikalische Karriere

In den frühen 1960er Jahren zunächst als Songwriter arbeitend, schrieb Diamond nach einer Phase des eher bescheidenen Erfolges (beispielsweise mit Sunday and Me, das er für Jay and the Americans schrieb und das auf Platz 18 landete) mit dem Titel I’m a Believer, den er den Monkees zur Verfügung stellte, seinen ersten Welterfolg. Erst dann folgten die bekannten eigenen Hits, die auch im Repertoire zahlreicher anderer Popgrößen wie Roy Orbison, Elvis Presley, Frank Sinatra, Shirley Bassey, Harry Belafonte, Engelbert Humperdinck, Julio Iglesias, Tom Jones, Daliah Lavi, Tina Turner oder Johnny Cash zu finden waren bzw. sind.

Sein erster eigener Hit war 1966 Solitary Man (Platz 55), mit der Nachfolge-Single Cherry Cherry gelang ihm seine erste Top-Ten-Platzierung (Platz 6). Sein erster Nummer-1-Hit war 1970 Cracklin’ Rosie[3], I Am… I Said erreichte 1971 die Top 5 in England und den USA und Song Sung Blue erreichte 1972 wieder die Spitze der US-Charts. 1972 erhielt er in Deutschland den Bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift BRAVO.

Als erfolgreichster Song, der von ihm gesungen, aber nicht von ihm geschrieben wurde, gilt He Ain't Heavy… He's My Brother, ein Platz-20-Hit aus dem Jahr 1970, den zuvor die Hollies aufgenommen hatten.

1976 nahm Diamond das Album Beautiful Noise auf, das von Robbie Robertson produziert wurde. Das Album erreichte auch im deutschsprachigen Raum die Spitze der Albumcharts (1976 Österreich, 1977 Deutschland).

1977 veröffentlichte er den Song You Don’t Bring Me Flowers auf dem Album I'm Glad You're Here With Me Tonight. Der Song wurde von Barbra Streisand auf ihrem Album Songbird gecovert, indem sie zur Aufnahme Neil Diamonds eine zweite Stimme sang. Dieses virtuelle Duett wurde derart populär, dass Diamond und Streisand 1978 das Duett real aufnahmen. Diese Aufnahme wurde ein weiterer Nr-1-Hit.

1980 wurde der Film The Jazz Singer veröffentlicht, in dem Neil Diamond neben Laurence Olivier die Hauptrolle spielte und zusätzlich die Filmmusik lieferte. Mit dem Song America, der Platz 8 der Billboard Single-Charts erreichte und der Ballade Love on the Rocks (Platz 2) wurde der Soundtrack enorm erfolgreich und erreichte Platz 1 der Billboard Charts; der Film hingegen floppte. Danach zog sich Diamond als Schauspieler aus der Filmwelt weitgehend zurück, erst gut 20 Jahre später hatte er in Zickenterror – Der Teufel ist eine Frau (Saving Silverman) einen Gastauftritt.

1973 nahm Diamond für die Romanverfilmung von Richard Bachs Jonathan Livingston Seagull (Die Möwe Jonathan) den gleichnamigen Soundtrack auf. 1982 inspirierte ihn der Film E.T. zu seinem Hit Heartlight.

1996 nahm er mit Tennessee Moon ein Country-Album auf, das ihm eine Notierung auf Platz 14 bescherte. Im Jahr 2000 erhielt Neil Diamond in New York den Lifetime Achievement Award von der Songwriters Hall of Fame. Im November 2005 erschien sein Album 12 Songs (Platz Nr. 4 der Billboard Charts). Produziert wurde es von Rick Rubin, der auch die letzten vier Studioalben von Johnny Cash produziert hatte. Am 9. Mai 2008 erschien - erneut in Zusammenarbeit mit Rubin - sein 29. Studioalbum mit dem Titel Home Before Dark, auf dem unter anderem ein Duett mit Natalie Maines, der Leadsängerin der Dixie Chicks zu hören ist. Das Album war Diamonds erstes Nr.-1-Album in den Billboard Charts. Im Sommer 2008 war Neil Diamond wieder zu einer Konzert-Tournee in Europa; er trat dabei unter anderem in Hamburg, Köln und München sowie erstmals beim Glastonbury Festival auf. Bis Mai 2009 hatte Neil Diamond weltweit über 125 Millionen Schallplatten verkauft.

Auf seinem Album von 2009 “A Cherry Cherry Christmas“ coverte Diamond den bekannten Musiktitel “The Chanukah Song” des Comedian Adam Sandler. Das Musikvideo dazu wurde von DJ Ashba, Gitarrist bei Guns N’ Roses, produziert.[4] Neil Diamond lieferte hier ein Musikwerk rechtzeitig zum achttägigen jüdischen Lichterfest Chanukka, dem Vorabend des 12. Dezember 2009, ab.

Am 14. März 2011 wurde Diamond in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, eingeführt wurde er dabei von Paul Simon. Im Jahre 2011 ist der Sänger wieder auf Tournee, u. a. gibt er Konzerte in Berlin, Mannheim, Oberhausen, Hamburg und Zürich.

Familie

Diamond war zunächst mit Jaye Posner verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Aus seiner zweiten Ehe mit Marcia Murphey hat er zwei Söhne, die 1970 und 1978 geboren wurden. Neil Diamond und Murphey ließen sich 1995 scheiden.

Diskografie

Studioalben

  • 1966: The Feel of Neil Diamond
  • 1967: Just for You
  • 1968: Velvet Gloves and Spit
  • 1969: Brother Love's Travelling Salvation Show (spätere Pressungen als: Sweet Caroline)
  • 1969: Touching You, Touching Me
  • 1970: Tap Root Manuscript
  • 1971: Stones
  • 1972: Moods
  • 1973: Jonathan Livingston Seagull
  • 1974: Serenade
  • 1976: Beautiful Noise
  • 1977: I’m Glad You're Here with Me Tonight
  • 1978: You Don’t Bring Me Flowers
  • 1979: September Morn
  • 1980: The Jazz Singer
  • 1981: On the Way to the Sky
  • 1982: Heartlight
  • 1983: Classics the Early Years
  • 1984: Primitive
  • 1986: Headed for the Future
  • 1988: The Best Years of Our Lives
  • 1991: Lovescape
  • 1992: The Christmas Album
  • 1993: Up on the Roof
  • 1994: The Christmas Album Volume II
  • 1996: Tennessee Moon
  • 1998: The Movie Album: As Time Goes By
  • 2001: Three Chord Opera
  • 2005: 12 Songs (US 4)
  • 2008: Home Before Dark (US #1)
  • 2009: A Cherry, Cherry Christmas (US #60)
  • 2010: Dreams

Live-Alben

  • 1970: Gold (Recorded Live at the Troubadour)
  • 1972: Hot August Night
  • 1977: Love at the Greek
  • 1987: Hot August Night II
  • 1994: Live in America
  • 2003: Stages
  • 2009: Hot August Night/NYC (US #2)

Kompilationen

  • 1974: His 12 Greatest Hits
  • 1992: The Greatest Hits, 1966–1992*
  • 1996: Ultimate Collection*
  • 1996: In My Lifetime (3 CD Box Set)*
  • 2001: The Essential*
  • 2011: The Bang Years

Filmmusik (Auswahl)

Bekannte Songs und Chartplatzierungen (Auswahl)

  • „Cracklin' Rosie“(US #1, UK #3, D #7)
  • „Song Sung Blue“(US #1, UK #14, D #6)/ Grammy-Nominierung
  • „You Don’t Bring Me Flowers“ (US #1, UK #5) / Grammy-Nominierung
  • „I'm a Believer“ (US #1 für die Monkees, #25 Smash Mouth)
  • Red Red Wine“(US #1 für UB40)
  • „Love on the Rocks“(US #2)
  • „I Am… I Said“ (US #4) / Grammy-Nominierung
  • „Sweet Caroline“ (US #4, UK #8)
  • „Longfellow Serenade“(US #5)
  • „Heartlight“(US #5)
  • „Cherry, Cherry“ (US #6)
  • „Holly Holy“(US #6)
  • „Hello Again“(US #6)
  • „America“(US #8)
  • „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ (US #10)
  • „Play Me“(US #11)
  • „If You Know What I Mean“(US #11)
  • „Yesterdays Songs“(US #11)
  • „Thank the Lord for the Night Time“(US #13)
  • „Stones“ (US #14)
  • „Desiree“ (US #16)
  • „I Got the Feelin' (Oh No No)“ (US #16)
  • „Walk on Water“ (US #17)
  • „September Morn“ (US #17)
  • „You Got to Me“ (US #18)
  • „Forever in Blue Jeans“ (US #20)

Bekannte Coverversionen (Auswahl)

Duette (Auswahl)

Weblinks

 Commons: Neil Diamond – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schreibweise gemäß Plattencover, abgefragt am 14. Juli 2010
  2. Augsburger Allgemeine vom 3. März 2006, Artikel: Radikal ernsthaft
  3. Nähere Informationen zu diesem Titel in: Bronson, Fred: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. New York City, New York: Billboard Publications, 1992,S. 282
  4. The Chanukah Song - Rolling Stone. Neil Diamond covering Adam Sandler's “The Chanukah Song” (engl.)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Neil Diamond — en concierto 2005. Datos generales Nombre real Neil Leslie Diamond …   Wikipedia Español

  • Neil Diamond — This article is about the American singer songwriter. For the Cree filmmaker, see Neil Diamond (filmmaker). Neil Diamond Neil Diamond, 2007 Background information Birth name …   Wikipedia

  • Neil Diamond — Pour les articles homonymes, voir Diamond. Neil Diamond (né le 24 janvier 1941 à Brooklyn, New York) est un auteur, compositeur, interprète et acteur. Sommaire 1 Carrière musicale 2 Disc …   Wikipédia en Français

  • Neil Diamond's Greatest Hits — Compilation album by Neil Diamond Released August 3, 1968 …   Wikipedia

  • Neil Diamond (filmmaker) — Neil Diamond is a Cree filmmaker based in Montreal, Quebec, born and raised in Waskaganish, Quebec. Working with Rezolution Pictures, Diamond has directed the documentary films Reel Injun, The Last Explorer, One More River, Heavy Metal: A Mining… …   Wikipedia

  • Neil Diamond discography — This is a discography for Neil Diamond. Neil Diamond currently has 37 top 40 hits. He has sold 75 million albums world wide. Contents 1 Studio albums 2 Live albums 3 Compilations 4 O …   Wikipedia

  • Neil Diamond — …   Википедия

  • 12 Songs (Neil Diamond album) — 12 Songs Studio album by Neil Diamond Released November 8, 2005 ( …   Wikipedia

  • Moods (Neil Diamond album) — Moods Studio album by Neil Diamond Released July 15, 1972 …   Wikipedia

  • America (Neil Diamond song) — America Single by Neil Diamond from the album The Jazz Singer soundtrack …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”