Nehren (Württemberg)

Nehren (Württemberg)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Nehren
Nehren (Württemberg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Nehren hervorgehoben
48.43129.069516427
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Gemeindeverwal-
tungsverband:
Steinlach-Wiesaz
Höhe: 427 m ü. NN
Fläche: 8,58 km²
Einwohner:

4.272 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 498 Einwohner je km²
Postleitzahl: 72147
Vorwahl: 07473
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 4 16 026
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 32
72147 Nehren
Webpräsenz: www.nehren.de
Bürgermeister: Egon Betz
Lage der Gemeinde Nehren im Landkreis Tübingen
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Über dieses Bild

Nehren ist eine Gemeinde im Landkreis Tübingen, etwa 14 Kilometer südlich von Tübingen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Nehren liegt am Südrand des Landkreises Tübingen, in dem als Steinlachtal bezeichneten Teil des Mittleren Albvorlandes, am Fuß des Firstberges. Nehren wird vom kleinen Flüsschen (Ob-)Wiesbach umrundet, das im Kirschenfeld entspringt und in die Steinlach mündet.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Nehren, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören zum Landkreis Tübingen:

Gomaringen, Mössingen, Ofterdingen und Dußlingen.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Nehren gehören das Dorf Nehren und das Gehöft Nehrener Mühle.

In Nehren aufgegangen ist die 1092 als Huchelingen erwähnte Ortschaft Hauchlingen.[2]

Geschichte

Nehren wurde erstmals im Jahr 1086 urkundlich erwähnt. Siedlung und Gemarkung entstanden in der heutigen Form im 15./16. Jahrhundert, als die aneinander grenzenden Orte Nehren und Hauchlingen zusammengelegt wurden; beide waren schon einige Jahre zuvor „kirchlich vereinigt“ worden.

„Bei der Kappel“ wurden im 18. Jahrhundert Reihengräber aufgedeckt. Nordöstlich über der Eisenbahnlinie Tübingen-Hechingen bildet ein Gelände aus der Hallstattzeit (etwa 8. bis 5. Jahrhundert v. Chr.) mit etwa 30 Grabhügeln eines der größten Gräberfelder im Landkreis Tübingen.

Nehren besaß früher auch eine mittelalterliche Burg, die Burg Nehren.

Nehren litt wegen seiner Lage in der Nähe der durch das Steinlachtal führenden Schweizer Straße (heute Bundesstraße 27) in Kriegszeiten ganz erheblich unter dem Durchzug von Truppen wechselnder Herren. Während des Dreißigjährigen Krieges plünderten die Soldaten des Grafen von Fürstenberg im gesamten Steinlachtal, 1634 nach der Schlacht bei Nördlingen waren es die „Kaiserlichen“. Nach dem Krieg wurden in Nehren 72 zerstörte Häuser und Scheunen gezählt.

Anschauliche Einblicke in die Geschichte des Ortes und seiner Familien gibt eine Dorfchronik, die als bedeutendes Dokument der Spätaufklärung gilt. Verfasst hat sie 1838 der Pfarrer Friedrich August Köhler (1768–1844), der fast zehn Jahre als Vikar seines Vaters hier tätig war.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1871 1900 1950 1970 1980 1990 20001 20071 20081 20091
Einwohner 1183 1169 1615 2523 2718 3371 3627 4200 4234 4271
1 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

Politik

Nehren ist, zusammen mit Dußlingen und Gomaringen, Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband "Steinlach-Wiesaz" mit Sitz in Gomaringen. In der Umgebung ist Nehren wegen der hohen Anzahl von SPD-Wählern auch als „rote Hochburg“ bekannt. Doch bei der Landtagswahl 2006 waren erstmals seit langer Zeit die Christdemokraten stärker als die Sozialdemokraten.

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl am 7. Juni 2009 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • SPD: 5 Sitze
  • CDU/Bürgerliche: 4 Sitze
  • FWV: 3 Sitze
  • Alternative Liste: 2 Sitze

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von 8 Jahren gewählt. Seit dem 11. April 2011 ist Egon Betz der Nachfolger von Werner Landenberger. Betz wurde am 30. Januar 2011 bei einer Wahlbeteiligung von 45 % mit 98,2 % der Stimmen gewählt.[3] Dieser arbeitete zuvor schon als Pressesprecher des Landratsamtes Tübingen.[4][5]

  • Wolfgang Ettwein (bis 1995)
  • Werner Landenberger (1995 bis 2011)
  • Egon Betz (seit 2011)
  • Vizebürgermeister: Hans Rebmann (SPD)[3]

Wappen

Das 1909 von der Gemeinde Nehren angenommene Wappen zeigt in Rot einen silbernen Sparren und gilt als Wappen der Herren von First.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Der SV Nehren besitzt eine Fußballabteilung und hat noch weitere Abteilungen wie Volleyball, Badminton, Turnen und Walking. Der TC Nehren ist ein Tennisverein.[6][7]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die L 394 (Nordring) verbindet Nehren mit der Bundesstraße 27. Diese führt nach Stuttgart im Norden und Rottweil im Süden.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 113. Nehren ist gegenwärtiger Regionalbahn-Haltepunkt auf der Zollernalbbahn (Tübingen–Hechingen–Balingen–Sigmaringen).

Bildung

  • Kirschenfeldschule (Grund- und Hauptschule)
  • Maria-Sibylla-Merian-Realschule (Dußlingen)
  • Karl-von-Frisch Gymnasium (Dußlingen)

Persönlichkeiten

  • Hans Vaihinger (*1852 in Nehren, † 1933), Philosophieprofessor
  • Ernst Wulle (*1832 in Nehren, † 1902), Stuttgarter Brauerei-Besitzer
  • Karl Hötzer (* 1892 in Balingen; † 1969[8]), Lehrer in Nehren von 1919 bis 1928, Autor des Nehrener Heimatliedes und anderer schwäbischer Mundart, Gründungsmitglied des Nehrener Musikvereins[9]
  • Hans von Mangoldt (* 1940), Völkerrechtler.

Literatur

  • Gemeindeverwaltung Nehren (Herausgeber): Nehren 1086–1986, Dorfchronik zum 900-jährigen Jubiläum
  • Jürgen Jonas, Gemeinde Nehren (Herausgeber): Nehren und Hauchlingen beinander, Dorfchronik zum 500-jährigen Jubiläum der kirchlichen Vereinigung

Weblinks

 Commons: Nehren (Württemberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 126–127
  3. a b Gabi Schweizer (2011): Zum Nehrener Amtsantritt eine Nadel. Egon Betz wurde als neuer Bürgermeister vereidigt. In: Schwäbisches Tagblatt, 12. April 2011. Online verfügbar
  4. Steffan Heritsch (2011): Verursachern droht hohes Bußgeld. Säckeweise Müll am Kiebinger Baggersee. In: Schwäbisches Tagblatt, 1. April 2011. Online verfügbar
  5. Kreistagsgeschäftsstelle in der Internetpräsenz des Landratsamts Tübingen (abgerufen am 18. Mai 2011)
  6. Webseit des TC Nehren
  7. Württembergischer Tennisbund e.V.Eintrag des TC Nehren
  8. Heimatkundliche Vereinigung Zollernalb e.V. (2005): Heimatkundliche Blätter Zollernalb, Jahrgang 52, Nr. 1 (pdf, 6MB)
  9. Musikverein Nehren e.V.: Vereinsgeschichte (abgerufen am 26. Oktober 2011

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