Navarrete (Rioja)

Navarrete (Rioja)
Gemeinde Navarrete
Wappen Karte von Spanien
Wappen von Navarrete
Navarrete (Rioja) (Spanien)
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Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: La RiojaLa Rioja La Rioja
Comarca: Logroño
Koordinaten 42° 26′ N, 2° 33′ W42.433333333333-2.55512Koordinaten: 42° 26′ N, 2° 33′ W
Höhe: 512 msnm
Fläche: 28,49 km²
Einwohner: 2.856 (1. Jan. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 100,25 Einw./km²
Postleitzahl: 26370
Gemeindenummer (INE): 26105
Verwaltung
Bürgermeister: Miguel Santo Domingo Victoriano
(PSOE, 2007)
Webpräsenz der Gemeinde

Navarrete ist ein Ort am Jakobsweg in der Autonomen Region La Rioja. Wegen seiner Denkmäler und seiner geschichtlichen Bedeutung wurde er zum Ensemble von künstlerisch-historischer Bedeutung (Conjunto Histórico-Artístico) erklärt.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Situation

Iglesia de la Asunción (Mariä Himmelfahrt), gesehen vom Mirador des Cerro Tedeón
Navarrete bei Nacht
Kirche Mariä Himmelfahrt

Zentrum des Gemeindegebiets ist der Hügel Cerro Tedeón (512 msnm). Dort befindet sich auch der Ortskern.

Der größere Teil des Gebiets befindet sich in einer Ablagerungsebene des Iregua, durch die heute der Río Daroca fließt. Das Bodenrelief ist sanft mit kleineren Terrassen, die zum Süden hin abfallen. Die Böden sind Ton- und Mergelböden, die im Westen zur Dehesa la Verde hin ansteigen. Der höchste Punkt befindet sich mit 781 msnm am Cerro de la Dehesa. Der Rest des Gemeindegebiets ist leicht gewellt und formt ein kleines Tal, durch den der Río Antiguo fließt, der sein Wasser aus dem Río Iregua bezieht, einige Mühlen antreibt und diverse Landflächen bewässert.

Es gibt das Rückhaltebecken Valbornedo, das überschüssiges Wasser aus Santa Coloma aufnimmt. Der Bau des Beckens wird auf die Gründungszeit der Stadt datiert.

Von den 2849 ha Gemeindefläche werden 2572 ha landwirtschaftlich bewirtschaftet, 608 ha davon werden bewässert, die restlichen 1964 werden im Trockenbau betrieben[2] (1992).

Geschichte

Bezüglich des Namens geht man davon aus, dass die Nähe zu Navarra bestimmend war, das zur Gründungszeit größer als heute war. Eine weitere Theorie wagt direkt eine Übersetzung, die das baskische Wort Nafarrate einbezieht. Demzufolge hieße der Ort auf Deutsch Tor Navarras, was den lokalen Gegebenheiten des 12. Jhs. durchaus entspräche.

Navarette war verschiedentlich Schlachtfeld der Kriege zwischen Kastiliern und Navarresen. Die kastilischen Könige versuchten jeweils, ihre Grenzen gegenüber Navarra zu sichern und mit Burgen zu festigen. Aus diesem Grund schlug Alfons VIII. (Kastilien) den Einwohnern der umliegenden Weiler (San Llorente, San Antolín, San Pedro y Ntra. Sra.del Prado) vor, an einen befestigten Ort umzuziehen. Der neue Ort wurde dann um die Burg auf dem Tedeón-Hügel herum angelegt. Die Burg hatte eine weitere Befestigungsanlage, um die Bevölkerung im Verteidigungsfall aufzunehmen und zu schützen.

Der Ort erhielt ab 1192 weitreichende Fueros, die die Nutzung des Wassers der umliegenden Flüsse, Weiden, Wälder und das Recht auf Märkte und eine Messe einschlossen. Dank dieser Privilegien entwickelte sich Navarrete zu einem wichtigen Ort seiner Zeit.

Mit den umliegenden Dörfern bildete Navarrete eine „Villas del Campo“ genannte Mancomunidad. Dieser Gemeindeverband vereinigte seine Interessen bezüglich Ackerflächen, Weidewirtschaft und Holz und wurde seit dem 11. Jh. erwähnt.

Der Ort ging durch eine Schenkung von Heinrich II. (Kastilien) an Juan Ramírez de Arellano über und gelangte 1380 in den Besitz von Diego Gómez Manrique de Lara, Herzog von Nájera.

Domenico Laffi erwähnt den Ort in seiner Reisebeschreibung Viaggio in Ponente a San Giacomo di Galitia e Finisterrae[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Iglesia de la Asunción de María (Mariä Himmelfahrt). Der dreischiffige Bau wurde 1553 begonnen und im 17. Jh. beendet. Im Inneren gibt es ein Barock-Retabel.
  • Ermita Santa María del Buen Suceso mit einem Fassadenrelief, das die Jakobspilger darstellt. Lage: südlich des Ortes, Richtung Entrena.
  • Ruinen des mittelalterlichen Hospitals San Juan de Acre, gestiftet von Doña María Ramirez. Sie befinden sich linker Hand vor dem Ort, wenn man von Logroño kommend dem Jakobsweg folgt. Sichtbar sind die Grundmauern, das Gebäude wurde im 19. Jh. zerstört. Der Portikus von 1200 wurde am Friedhof als Haupteingang verbaut und ist dort (am Ortsausgang) heute zu besichtigen.
  • Castillo. Der Gipfel des Tedeón-Hügels wird nach der einst dort befindlichen Burg genannt, von der keine Reste blieben. Heute befindet sich dort ein Aussichtspunkt.

Literatur, Weblinks

  • Antonio Cillero Ulecia: Prehistoria e historia de la villa de Navarrete. Santos Ochoa S.A., Logroño 1990, ISBN 84-7359-377-4.
  • Míllan Bravo Lozano: Praktischer Pilgerführer. Der Jakobsweg. Editorial Everest, Léon 1994, ISBN 84-241-3835-X.
  • Cordula Rabe: Spanischer Jakobsweg. Von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-4330-0 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.
 Commons: Navarrete – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.
  2. vgl. Julio Miguel López Arroyo, La utilización del agua del Río Iregua, Edit.: Sindicato Central del Pantano González Lacasa de Logroño, 1994, ISBN 84-605-0284-8
  3. *Viaggio in Ponente a San Giacomo di Galitia e Finisterrae (Reise nach Westen nach Santiago de Compostela und Finisterra), Bologna, 1673, Überarbeitete Neuauflage 1681, weitere Neuauflagen 1726 und 1738: Wir setzten unsere Reise bis Navarette ... fort, in zwei Mailen Entfernung. Das ist eine Burg in Schiffsform, auf einer Anhöhe gebaut, und sehr stark befestigt, won äußerst dicken Mauern umgeben. Der Ort besitzt eine schöne Kathedrale, groß, gut erhalten und mit guten Gottesdiensten. zitiert nach Bravo Lozano (siehe Literatur)
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Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Francés

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