National Association for Stock Car Auto Racing

National Association for Stock Car Auto Racing
Das Logo der NASCAR-Serie.
NASCAR-Rennen auf dem Texas Motor Speedway 2008

Die NASCAR (National Association for Stock Car Auto Racing) ist ein großer Motorsportverband der USA mit Sitz in Daytona Beach, Florida. Der Name leitet sich von stock car (dt. Serienfahrzeug) ab, da ursprünglich nur modifizierte Großserienfahrzeuge eingesetzt wurden. Inzwischen kommen streng reglementierte, fast identische Rennfahrzeuge mit Tourenwagen-Silhouetten über Gitterrohrahmen zum Einsatz, die den aktuellen Serienmodellen nur noch oberflächlich ähneln. Das Antriebskonzept, ein 5,7l großer V8-Motor mit zentraler Nockenwelle sowie Heckantrieb, spiegelt den Stand der frühen 1970ern Jahre wider. Die NASCAR betreibt drei landesweite Rennserien, den Sprint Cup, die Top-Division der NASCAR, die Nationwide Series und die Craftsman Truck Series. Hinzu kommen regionale Rennserien und NASCAR-Divisionen in Kanada und Mexiko.

Inhaltsverzeichnis

Ligen der NASCAR

Topligen

NASCAR Grand National Divisionen

NASCAR Modified

Internationale Serien

Spezialevents

Zusätzlich unterhält die NASCAR zahlreiche kleinere Ligen in den USA.

Geschichte

Ursprung

Die Geschichte der NASCAR begann in der Prohibitions-Zeit. Damals als jeglicher Genuss von Alkohol strikt verboten war, gab es einen großen Schmuggler-Kreis, welcher jede Nacht selbstgebrannten Alkohol, den sogenannten „Moonshine“ durch die USA transportierte. Dazu frisierten die Schmuggler, welche man auch „Bootleggers“ nannte, ihre Autos, so dass sie nachts schneller auf den Landstraßen vorankamen. Nach nicht all zu langer Zeit begannen diese sich an Wochenenden zu Rennen zu treffen, um festzustellen, wer das beste Auto hat. Bill France Sr. organisierte schon sehr bald Rennen auf abgesperrtem Gelände. Im Jahre 1938 veranstaltete er ein Rennen am Strand von Daytona Beach. Für die Sieger der Rennen gab es Preise wie eine Kiste Zigarren oder eine Flasche Alkohol.

Bill France senior beendete das Rennen auf dem fünften Rang und sah das finanzielle Potenzial der Rennen. Er plante eine Rennserie zu gründen; allerdings wurden seine Pläne durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen.

Nach dem Krieg wurden vor allem viele kleinere Rennsport-Organisationen gegründet, aber alle hatten ein anderes Reglement beziehungsweise ein anderes Format. Am 14. Dezember 1947 traf sich Bill France senior in der Ebony Bar in Daytona Beach, Florida mit Veranstaltern von Autorennen im Osten und mittleren Westen der USA. Dort wurde die NASCAR-Rennserie gegründet.

Das erste offizielle Rennen des heutigen NASCAR Sprint Cup fand am 19. Juni 1949 auf dem Charlotte Speedway in Charlotte, North Carolina statt. Das Rennen gewann Jim Roper. Für mehr siehe: NASCAR Strictly Stock Saison 1949.

Grand National/Winston-Cup Zeit

Richard Pettys Plymouth Superbird

In den 1950er-Jahren wurden seriennahe Fahrzeuge der Fabrikate Chrysler, Chevrolet, Ford, Oldsmobile, Plymouth, Pontiac, Dodge und Buick mit sogenannten Stockblock-Motoren auf den klassischen Rund- bzw. Ovalkursen und einigen wenigen Straßenrennstrecken eingesetzt.

Die NASCAR-Motorentechnik wurde auf dem Stand der 1960er Jahre vereinheitlicht, es kommen weiterhin streng reglementierte V8-Motoren mit 5,7 Liter Hubraum, Vergaser und über Stößelstangen betätigte Ventile zum Einsatz. Die heutigen Motoren entwickeln weit über 800 PS, werden aber auf Hochgeschwindigkeits-Ovalen mittels Luftmengenbegrenzer (us-engl.: restrictor plate) aus Sicherheitsgründen auf ca. 450 PS gedrosselt. Der dumpf grollende, kraftvoll donnernde Klang dieser typisch amerikanischen Motoren trägt sicherlich zum Erfolg der NASCAR-Serie bei.

Von 1973 bis 2003 trug die Top-Division der NASCAR den Namen Winston-Cup.

NASCAR heute

Reifenwechsel beim Auto von Casey Atwood

Seit 2003 ist Brian France der CEO der NASCAR. In seiner Amtszeit hat er sich bereits viel Kritik gefallen lassen müssen. So sind die Fans zum Beispiel empört über den Wegfall vieler traditionsreicher Veranstaltungen, wie den Rennen auf dem North Carolina Speedway oder dem Southern 500 auf dem Darlington Raceway.

Im Jahre 2004 wurde die oberste Rennserie der NASCAR in Nextel Cup umbenannt und ersetzte damit den langjährigen Seriensponsor Winston. Zur gleichen Zeit wurde auch das Punktesystem verändert. So wurden nicht mehr alle Punkte aus allen Rennen zusammengezählt und derjenige mit den meisten Punkten zum Meister gekürt. Stattdessen wurde der Chase for the Nextel Cup, ein Play-off-System, eingeführt, bei dem nach dem 26. Rennen die besten zehn Fahrer der Gesamtwertung bestimmt wurden, die den Titel unter sich ausgefahren haben. Zur Saison 2007 wurde die Zahl der Fahrer, die am Chase teilnehmen können, auf zwölf erhöht. Böse Zungen behaupten, der Chase sei eingeführt worden, um Matt Kenseths Meistertitel der Saison 2003 zu diskreditieren, den er mit nur einem Sieg erreichte. Nach dem Zusammenschluss von Sprint und Nextel erfolgte zur Saison 2008 eine erneute Umbenennung in Sprint Cup. Das Play-off-System heißt seitdem Chase for the Sprint Cup.

Die Karosserien haben längst nur noch einige wenige oberflächliche Merkmale mit den aktuellen Serienmodellen gemein und sind weitgehend standardisiert. Die Seriennähe soll dadurch erzeugt werden, dass bestimmte fahrzeugspezifische Elemente wie zum Beispiel die Scheinwerfer als Schmuckelemente aufgeklebt werden. Seit der Saison 2007 nimmt erstmals in der Geschichte des NASCAR Sprint Cup mit Toyota ein nicht amerikanischer Autohersteller teil. Die von Toyota eingesetzten Fahrzeuge sind an das Serienmodell Camry angelehnt. Eine weitere Neuerung für die Saison 2007 war der Einsatz des neuen Car of Tomorrow in der Cup-Serie, welches sicherer und kostengünstiger als das bisherige Auto sein soll und in der ersten Saison in insgesamt 16 von 36 Rennen eingesetzt wurde.

NASCAR-Fahrer Ken Schrader mit dem HANS-System

In puncto Sicherheit hat die NASCAR nicht zuletzt seit dem Tode von Dale Earnhardt im Februar 2001 einiges getan. So ist das HANS-System inzwischen seit 2001 Pflicht. Auch verlangt NASCAR den Einbau der SAFER Barrier (Steel and Foam Energy Reduction barrier) auf allen Ovalen, auf denen eine ihrer Top-Divisionen fährt. Die SAFER Barrier ist eine vorgelagerte Streckenbegrenzungsmauer, die einen Teil der Energie, die bei einem Unfall freigesetzt wird, absorbiert. Dies senkt die Gefahr lebensgefährliche Verletzungen davonzutragen und kann die Schäden an den Fahrzeugen minimieren, was zudem noch ein finanzieller Vorteil ist. Zudem entwickelte die NASCAR in einem mehrjährigen Entwicklungsprogramm das Car of Tomorrow, das neben den geringeren Kosten für mehr Sicherheit sorgen sollte. Als Michael McDowell am 4. April 2008 in der Qualifikation zum Samsung 500 auf dem Texas Motor Speedway einen schweren Unfall hatte, zeigte sich, dass all diese Komponenten ein funktionierendes Ganzes ergeben. Michael McDowell schlug mit etwa 260 km/h nahezu frontal in die Mauer ein und entstieg dem Wagen unmittelbar nach dem Unfall unverletzt. Seit der Saison 2008 kommt ausschließlich das Car of Tomorrow zum Einsatz. Ursprünglich war geplant, es in 26 der 36 Saisonrennen einzusetzen, dies wurde jedoch aufgrund erfolgreicher Testfahrten und des Wunsches vieler Teams geändert.

Logo zum 60. NASCAR-Jubiläum (2008)

Im Jahre 2008 feiert die NASCAR ihr 60. Jubiläum. Trotz der Kritik an der Richtung, in die die NASCAR unter der Führung von Brian France steuert, sind die Rennen weiterhin unter den populärsten Sportveranstaltungen der USA. Die vermeintliche Seriennähe der Fahrzeuge, sowie akzeptable Eintrittspreise und ein relativ offenes Fahrerlager sind Gründe dafür. Manche Rennfahrerlegenden, wie zum Beispiel Richard Petty mit 200 Siegen und sieben Meistertiteln oder der tödlich verunglückte Dale Earnhardt, der ebenfalls sieben Titel gewann, werden wie Volkshelden verehrt. Selbst weniger erfolgreiche Rennfahrer haben hier eine Fangemeinde, wobei angesichts von einem Starterfeld mit immer 43 Wagen genügend Identifikationsfiguren anfallen. So gleichen die großen Rennen Volksfesten, wo mit Kind und Kegel gefeiert wird. Die NASCAR ist trotz ihrer nahezu alleinigen Konzentration auf die USA mit Ausnahmen von vereinzelten Rennen in Kanada und Mexiko in der Nationwide Series und Amateur-Divisionen in den genannten Ländern auch weltweit sehr populär.

Die Saison des Sprint Cup beginnt Mitte Februar mit den berühmten Daytona 500 auf dem Daytona International Speedway in Florida, weitere Highlights sind das Coca-Cola 600 auf dem Lowe’s Motor Speedway bei Charlotte, North Carolina, das Brickyard 400 auf dem weltbekannten Indianapolis Motor Speedway, das Amp Energy 500 auf dem Talladega Superspeedway sowie das Saisonfinale, das Ford 400, welches im November auf dem Homestead-Miami Speedway stattfindet.

NASCAR in den Medien

Siehe: NASCAR-Videospiele

Siehe auch

Weblinks

Portal
 Portal: Motorsport – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Motorsport

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