Nathurn Stak

Nathurn Stak
Die „Lange Anna“ (2007) mit der ins Meer ragenden Schutzmauer und sichtbarer Schorre (Felswatt) bei niedrigem Wasserstand

Die Lange Anna ist das Wahrzeichen der deutschen Nordseeinsel Helgoland. Sie ist ein 47 Meter hoher und etwa 25.000 Tonnen schwerer, freistehender Felsen (Felsnadel) aus rotem Buntsandstein mit einer Grundfläche von nur 18 m² im äußersten Nordwesten der Insel.

Der Felsen ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Er ist nicht frei zugänglich, kann aber gut von oben vom benachbarten Klippenende des Oberlandes aus betrachtet werden. Auf und an dem Felsen brüten mehrere Seevogel-Arten; vor allem die Silbermöwe (Larus argentatus) und der Basstölpel (Morus bassanus) sind hier häufig anzutreffen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seeseitiger Blick auf die „Lange Anna“ (um 1929–30)

Bis 1860 war der Felsen als Bestandteil eines Brandungstores noch durch eine natürliche Felsbrücke mit der eigentlichen Hauptinsel verbunden, bis diese bogenähnliche Verbindung bei Sturmfluten durch die zerstörerische Brandung einstürzte. Auch die Lange Anna wird über kurz oder lang das gleiche Schicksal ereilen.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es Bemühungen zum Erhalt der Felsnadel. Von 1903 bis 1927 wurde eine 1,3 Kilometer lange „Preußenwall“ genannte Schutzmauer errichtet, um die Brandung vom Felssockel fern zu halten und damit die weitere marine Erosion (Abrasion) an der Westküste Helgolands und der Langen Anna zu verringern. Später wurden Stützen aus Stahl montiert.[1]

1969 erhielt die Felsformation den Status eines Naturdenkmals.

Der weitere Verfall durch Frostschäden und die Anfälligkeit der dünnsten Stelle, der Katersandlagen in 16 Meter Höhe, sind mit technischen Mitteln kaum aufzuhalten. Das Gestein wird inzwischen von tiefen Spalten und Rissen durchzogen. Diese Spalten mit Beton aufzufüllen scheint angesichts der Instabilität zu gefährlich und zu teuer. Die notwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Arbeiten wären enorm. Daher wurden weitere Bemühungen aufgegeben und die Lange Anna ihrem Schicksal überlassen. Hamburger Gutachter gehen davon aus, dass die akute Gefahr eines Abbruchs der oberen zwei Drittel des Felsens bestehe.[1]

Namensgebung

Der eigentliche Name des Felsens lautet auf Helgoländer Friesisch Nathurn Stak: „Nordhorn-Brandungspfeiler“.[2]

Der Felsen wurde früher auch als „Hengst“ oder „Mönch“ bezeichnet. Der Name „Lange Anna“ kam erst vor dem Ersten Weltkrieg auf. Nicht weit des Felsens stand bis zum 2. Weltkrieg ein bekanntes Tanzlokal, in dem um die Jahrhundertwende eine gutaussehende, großgewachsene Kellnerin von schlanker Statur mit dem Namen Anna bediente. Diese Kellnerin war unter Einheimischen und Gästen als „Lange Anna“ bekannt. Der Name übertrug sich sodann auf den Felsen.

Einzelnachweise

  1. a b Die wankende Anna. sueddeutsche.de, 28. Dezember 2007.
  2. Maren Lindstaedt, Thomas Kersten: Ein virtueller Klon für Helgolands Lange Anna durch terrestrisches Laserscanning. In: Thomas Luhmann (Hrsg.): Photogrammetrie, Laserscanning, Optische 3D-Messtechnik – Beiträge der 4. Oldenburger 3D-Tage 2005. Wichmann-Verlag, Heidelberg, ISBN 9783879074204, S. 216-223.

Weblinks

54.1880555555567.86944444444447Koordinaten: 54° 11′ 17″ N, 7° 52′ 10″ O


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