Naters

Naters
Naters
Wappen von Naters
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Wallis
Bezirk: Brigw
Gemeindenummer: 6007i1f3f4
Postleitzahl: 3904
UN/LOCODE: CH NAT (Naters)
Koordinaten: (642315 / 130628)46.3257227.988101673Koordinaten: 46° 19′ 33″ N, 7° 59′ 17″ O; CH1903: (642315 / 130628)
Höhe: 673 m ü. M.
Fläche: 101.26 km²
Einwohner: 8096 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.naters.ch
Naters

Naters

Karte
Karte von Naters
w

Naters (walliserdeutsch: Natersch) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Brig des Kantons Wallis in der Schweiz.

Die Gemeinde ist mit 8096 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009) die zweitgrösste Oberwalliser Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Naters liegt geographisch im Zentrum des Oberwallis und ist mit 101.26 km² Fläche eine der grössten Gemeinden im Wallis. 67.68 km² sind Teil des UNESCO-Weltnaturerbe-Gebietes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Der tiefste Punkt der Gemeinde, das Rhoneufer, liegt auf 673 m ü. M., der höchste Punkt ist das Aletschhorn mit 4'195 m ü. M., damit ist Naters die Gemeinde mit dem grössten Höhenunterschied der Schweiz.

Zu Naters gehören auch die Orte Blatten bei Naters und Belalp.

Bevölkerung

Naters hat gegenwärtig über 8'254 Einwohner, davon sind rund 87.8 % Schweizerinnen und Schweizer und 12.2 % Ausländerinnen und Ausländern. Die Bevölkerung umfasst 1'416 Jugendliche und 6'838 Erwachsene. (Stand 31. Dezember 2009)

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009
Einwohner 5517 6607 7074 7063 7339 7853 7758 7953 8254

Wirtschaft

Naters ist durch eine ausgesprochene Klein- und Mittelbetriebsstruktur geprägt. Die Gemeinde kann zirka 280 ortsansässige kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verschiedener Art zählen. In der Jahrhundertwende hat sich im alten Dorfteil von Naters viel Kleingewerbe entwickelt.

Verkehr

Naters ist durch die Hauptstrasse 19 an das nationale Strassennetz der A9 angebunden. Vom Bahnhof Brig ist die Gemeinde Naters innerhalb von fünf Gehminuten erreichbar.

Geschichte

  • Kaiser Heinrich IV schenkt 1079 Naters dem Bischof von Sitten auf ewige Zeiten. Zuvor war Naters im Besitz des Klosters St. Maurice.
  • Die Herren von Ornavasso bauten 1250 den Ornavassoturm. Die Beziehungen zur norditalienischen Gemeinde Ornavasso werden bis heute mit regelmässigen Treffen gepflegt.
  • Nach Aufständen des Oberwalliser Adels gelangte Naters an den Zehnden. Bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhundert wurde der Zehnden Naters in Gumperschaften eingeteilt: Naters, Rischinen, Mund, Brig, Brigerberg, Simplon und Zwischbergen.
  • Naters war bis 1518 der Hauptort des Bezirks Brig, was der Nähe zum Bischof und der kirchlichen Macht zu dieser Zeit zuzuschreiben ist. Abgelöst wurde Naters durch Brig, als die Simplonroute zur wichtigen Handelsstrasse wurde.
  • Vom 1. November 1755 bis zum 7. März 1756 wurde Naters mehrfach von schweren Erdbeben erschüttert. Viele Gebäude, unter anderem auch die Kirche wurden schwer beschädigt.
  • 1798/1799: Der Krieg gegen Frankreich zog Naters in Mitleidenschaft. 24 Männer fielen im Kampf. Viele Bewohner verliessen fluchtartig den Ort. Die Franzosen plünderten viele Häuser und brandschatzten Weiler in der Umgebung von Naters.
  • In der Zeitepoche des 19. Jahrhunderts wanderten viele (rund ein Viertel) der damaligen Einwohner von Naters in der Hoffnung auf ein besseres Leben aus, hauptsächlich nach Südamerika.
  • Mit Baubeginn des Simplontunnels und der Lötschberglinie setzte in Naters Aufschwung ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungszahl stark zu. Zahlreiche italienische Gastarbeiter liessen sich nieder. Noch heute pflegt Naters zum grenznahen Raum in Oberitalien und besonders zur Schwestergemeinde Ornavasso enge Beziehungen.
  • Zwischen 1960 und 1970 erfuhr Naters wie das gesamte Wallis eine ungeahnte wirtschaftliche Entwicklung. Die Einwohnerzahl stieg in diesem Zeitabschnitt um 45 % auf 5'517.
  • Heute ist Naters die zweitgrösste Oberwalliser Gemeinde.
  • Aus Naters kamen in den letzten 120 Jahren etwa 80 Schweizergardisten. Naters ist damit die Gemeinde der Schweiz mit den meisten Gardisten.[2]

Am 26. September 2010 stimmte sowohl die Mitglieder der Einwohnergemeinden als auch der Burgergemeinden der Fusion von Naters mit Birgisch und Mund mit grosser Mehrheit zu.[3] Der Zusammenschluss ist für den 1. Januar 2013 geplant, die fusionierte Gemeinde soll den Namen Naters tragen.[4]

Politik

Der Gemeinderat von Naters besteht aus sieben Mitgliedern. In der laufenden Legislaturperiode (2009–2012) sind folgende Parteien im Gemeinderat vertreten: CSP (1 Sitz), CVP (3 Sitze), SP (1 Sitz) und SVP (2 Sitze).

Kunst, Kultur

Naters besitzt im alten Dorfteil eine Jahrhundertalte und sehr vielfältige Kultur.

Sehenswürdigkeiten

  • Beinhaus (1514)
  • Brunnenplastik «Sonnengesang» von e.w. bregy
  • Junkerhof (14./15. Jahrhundert)
  • Kramplatz und Krämerhaus (1508)
  • Lergjen Haus (1599)
  • Linde
  • Megetschen Haus (1606)
  • Ornavassoturm (1250)
  • Kath. Pfarrkirche St. Mauritius mit eindrücklichem Kirchturm (12. Jahrhundert)
  • Pfarrhaus (1461)
  • Schloss uf der Flüe (1701)[5]
  • Salzmann Stadel (1859)
  • Schweizergarde-Museum
  • Supersaxo Haus (1597)[6]
  • Waldenhaus (1653)
  • Zendenstadel (1650)

Persönlichkeiten

  • Georg Michel-Supersaxo (um 1550-1625/26), Landeshauptmann (1593-1595)
  • Georg Michel-Supersaxo (um 1601-1676), Enkel des Georg, Landeshauptmann (1664-1670)
  • Meinrad Michlig (1906-1968), Nationalrat (1950-1951)
  • Paul Biderbost (1927-1999), Nationalrat (1975-1983)
  • Richard Gertschen (1936-2004), Staatsrat (1985-1997)
  • Norbert Brunner (*1942), Bischof von Sitten (1995-)
  • Steffan Biffiger (*1952), Kunsthistoriker
  • Hansrüedi Zbinden (*1960), Entertainer
  • Sven Epiney (*1972), Fernseh- und Radiomoderator

Literatur

Weblinks

 Commons: Naters – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Werner Bellwald: Zentrum Garde. In: www.zentrumgarde.ch. Abgerufen am 3. August 2009.
  3. Resultate Fusionsabstimmung. In: www.naters.ch. Abgerufen am 18. Oktober 2010.
  4. Herold Bieler: Ein überraschend klares Ja des Souveräns. In: Walliser Bote. Jg. 170, Nr. 224, 27. September 2010, S. 7 (Online (PDF) bei fusionvisp.ch, abgerufen am 18. Oktober 2010).
  5. Das Schloss "Uf der Flüe". Brig Belalp Tourismus, 2006, abgerufen am 28. Juli 2011.
  6. Das Supersaxo Haus. Brig Belalp Tourismus, 2006, abgerufen am 28. Juli 2011.

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