Naris

Naris

Prinz Naris ( Aussprache: [narít], vollständiger Titel: Prinz Narisara Nuvativongse, Thai: สมเด็จพระเจ้าบรมวงศ์เธอ เจ้าฟ้าจิตรเจริญ กรมพระยานริศรานุวัดติวงศ์ - Aussprache: [sŏm-dèt pʰrá-ʤâo boromma-wong-tə ʤâo-fáː ʤìt-ʤà-rən krom-pʰrá-ja ná-rít-ra-nú-wát-tì-wong]; * 28. April 1863 in Bangkok; † 10. März 1947 ebendort) war ein Prinz der noch heute amtierenden Chakri-Dynastie von Siam (heute: Thailand).

Prinz Naris wurde am Dienstag, dem 28. April 1863 als der 62. Sohn von König Mongkut (Rama IV.) geboren, seine Mutter war die königliche Gemahlin Phannarai (พระสัมพันธวงศ์เธอ พระองค์เจ้าพรรณราย). Er war ein Halbbruder von König Chulalongkorn (Rama V.). Er war der Gründer des „Hauses von Chitrabhongse“ (ราชสกุลจิตรพงศ์) und hatte neun Söhne und Töchter.

Empfangshalle des Wang Tha Phra

Ab 1883 gewährte König Chulalongkorn seinem Halbbruder Prinz Naris das Recht, im Wang Tha Phra (Palast an der Buddha-Landungsbrücke) zu residieren. Aufgrund schlechter Gesundheit baute Naris 1914 vor der Stadt inmitten von Reisfeldern im heutigen Bangkoker Stadtteil Khlong Toei den Wang Plainoen (Plainoen-Palast), den er dann bis zu seinem Tode im März 1947 bewohnte. [1]

Prinz Naris wird heute als der „Vater der thailändischen Künste“ bezeichnet. Er war ein talentierter Architekt, Maler, Bildhauer, Designer, Komponist und Musiker, er war ein Experte in thailändischer Geschichte und Archäologie. Sein künstlerisches Genie und seine Beiträge zur Entwicklung der thailändischen Künste veranlasste 1963 die UNESCO, ihn zu einer „Person von internationaler Bedeutung“ zu ernennen. [2]

Seit 2005 wird alljährlich von der Silpakorn-Universität ein Foto-Wettbewerb ausgeschrieben, um Kreativität und Innovation der fotografischen Künste zu fördern. Er wird zu Ehren des meisterlichen Künstlers und Handwerkers „Prinz-Naris-Tag“ genannt. [2]

Siegel der BMA
Thawon-Watthu-Gebäude
„Phra Ruang Rojanaridhi“ der Phra Pathom Chedi

Errungenschaften

  • Er schrieb den Text der ersten Version der Nationalhymne, der heutige „Königshymne“ Phleng San Soen Phra Barami.
  • Er entwarf 1947 das noch heute benutzte Siegel der Stadtverwaltung Bangkok (BMA), auf dem der Hindu-Gott Indra mit seinem Reittier, dem mythologischen Elefanten Erawan dargestellt ist.
  • Er entwarf den Ubosot des Wat Benchamabophit und ließ ihn mit italienischem Marmor verkleiden. Daher wird dieser Tempel auch „Marmor-Tempel“ genannt.
  • Unter seiner Leitung wurde auf Ko Sichang der dort 1868 errichtete Mantat-Rattana-Rojana-Palast abgetragen und in König Chulalongkorns neuen Phra Ratchawang Dusit (Dusit-Palast) als Wimanmek-Palast wieder aufgebaut. Das Palast-Gebäude wurde am 27. März 1901 eingeweiht.
  • Er ließ seinen Palast (Wang Tha Phra) renovieren, indem er baufällige Gebäude abreißen und neue in einem europäisch-siamesischem Stil errichten ließ.
  • Er entwarf den Ubosot des Wat Ratchathiwat, dem Tempel, in dem sein Vater einen Teil seiner Mönchszeit verbrachte. Unter der Leitung von Prinz Naris wurde auch die Studierhalle (Sala Kan Parian) des Tempels renoviert. [3]
  • Er entwarf das „Thawon-Watthu-Gebäude“ am Sanam Luang, welches zunächst als temporäres Gebäude für die Kremation von Kronprinz Chaofah Maha Wachirunnahit vorgesehen war. König Vajiravudh (Rama VI.) richtete später in ihm die Stadtbibliothek von Bangkok („Hor Phra Samut Vajiravudh“) ein. 1977 wurde es vom thailändischen Fine Arts Department als „Nationales Antikes Gebäude“ gelistet. [4]
  • König Vajiravudh fand im Jahre 1909, als er noch Kronprinz war, in Si Satchanalai Bruchstücke einer großen Buddha-Statue, von der nur der Kopf, Hände und Füße unversehrt waren. Prinz Naris wurde beauftragt, die Statue zu restaurieren. Sie wurde 1913 im Wat Pho in Bangkok gegossen. Am 2. November 1915 wurde die Statue in der nördlichen Kapelle der Phra Pathom Chedi unter dem Namen „Phra Ruang Rojanaridhi“ eingeweiht. Später wurden die sterblichen Überreste von König Vajiravudh im Sockel dieser Statue beigesetzt.
  • Er entwarf auf Anordnung von König Prajadhipok (Rama VII.) die Statue von König Phra Phuttayodfa Chulalok (Rama I.), welche heute auf dem östlichen Ufer des Maenam Chao Phraya am Fuße der der Phra Phuttha Yodfa-Brücke steht.

Literatur

  • A.B. Griswold: King Mongkut Of Siam. The Asia Society, New York 1961, distributed by The Siam Society Bangkok, ohne ISBN
  • Prince Chula Chakrabongse of Thailand: Lords Of Life, The Paternal Monarchy Of Bangkok. Alvin Redman Ltd., London 1960, ohne ISBN

Einzelnachweise

  1. Naengnoi Suksri: Palaces of Bangkok: Royal Residences of the Chakri Dynasty. Thames & Hudson Ltd., London 1996, ISBN 978-0500974469
  2. a b http://www.photo.su.ac.th/introduction.html - Ausschreibung der Silpakorn-Universität zum „Prinz-Naris-Tag“ (auf Englisch)
  3. Seite von „Bangkok Tourist“ zum Wat Rachathiwat (auf Englisch)
  4. Informationstafel der BMA (Stadtverwaltung Bangkok) vor dem Gebäude

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • naris — naris; post·naris; pre·naris; …   English syllables

  • naris — (plural nares)) the nostril. External nares open onto the head, internal nares connect the nasal cavity with the mouth cavity (as in Dipnoi). The median naris of Myxini also opens into the mouth. In other fishes the naris on each side is single… …   Dictionary of ichthyology

  • narís — a m (ȋ) 1. knjiž. risba, skica: na robu karte so bile opombe in naris naših položajev 2. geom. projekcija predmeta navadno na navpično ravnino: naris in tloris / mere so podane v narisu …   Slovar slovenskega knjižnega jezika

  • naris — noun any of the openings to the nasal cavities that allow air to flow through the cavities to the pharynx • Derivationally related forms: ↑narial • Hypernyms: ↑orifice, ↑opening, ↑porta • Hyponyms: ↑nostril, ↑ …   Useful english dictionary

  • naris — nar·is (nârʹĭs) n. pl. nar·es ( ēz) An external opening in the nasal cavity of a vertebrate; a nostril.   [Latin nāris. See nas .   narʹi·al ( ē əl) adj. * * * …   Universalium

  • Naris — Na|ris, die; , Nares <meist Pl.> [lat. naris] (Anat.): Nasenloch …   Universal-Lexikon

  • Naris — Recorded in several forms including Noris, Norris, Norres, Norriss, Norrish, and dialectals such as Nares, Naris, and Nearise, this is an Anglo French surname. It has three possible origins that have become intertwined over the centuries. The… …   Surnames reference

  • Naris — Na̱ris [aus gleichbed. lat. naris] w; , Na̱res (meist Mehrz.): „Nasenloch“, anat. Bezeichnung für die beiden länglichen Nasenöffnungen, die den Eingang zur Nasenhöhle bilden …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Naris — Na|ris die; , Nares [ na:re:s] (meist Plur.) <aus gleichbed. lat. naris> eine der beiden Nasenöffnungen, die den Eingang zur Nasenhöhle bilden, Nasenloch (Anat.) …   Das große Fremdwörterbuch

  • Naris — šnervė statusas T sritis kvėpavimo aparatas atitikmenys: lot. Naris ryšiai: platesnis terminas – nosies ertmė siauresnis terminas – šnervės dangtelis siauresnis terminas – vertikalioji šnervės plokštelė …   Paukščių anatomijos terminai

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”